Prolog

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Du bist eine Schande für unsere Familie! Nie wieder wirst auch nur einen Schritt in unser Haus machen. Geh!

Ich sah die Szene als wäre es gestern gewesen. Mein Vater, der mich mit hasserfüllten Augen anstarrte, meine Mutter, die mich mit verweinten Augen ohne irgendeine Emotion musterte. Mein Vater, der eine Tasche vor meine Füße stellte und mit seinem Arm zur Tür wies. Der letzte Moment in dem ich meine Eltern sah. Für immer.

Es war der Tag der alles veränderte. Er kam plötzlich, ohne Vorwarnung und doch zerstörte er mein ganzes Leben.
Ich fragte mich jeden Tag, was ich getan haben möge, dass mich das Schicksal so hasste. Jeden einzelnen Tag zweifelte ich an meiner Existenz, weinte mich in den Schlaf und wurde jede Nacht von Albträumen gequält. Ich lebte nur halb, nahm meine Mitmenschen und meine Umwelt kaum war und hielt mich in meiner eigenen Blase, hinter einer Wand, die ich niemanden niederreißen ließ auf, denn an diesem einen Tag starb ein Teil, meine Seele, mit ihm.

Für immer.

Tränen der TrauerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt