Kapitel 18

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Samuel

Gleichzeitig zucken alle Rudelmitglieder von Hope zusammen und atmen schwer. Panisch schaue ich umher und frage mich, was das gerade war. Ich mache zwei Schritte auf meine Mate zu, als die Tür aufgerissen wird und Hope? herein kommt. Sie stürzt auf Hope zu und versucht sie zu beruhigen. „Ssshh Hope, es ist alles gut, ich bin da." Doch Hope weint nur noch mehr. Die zweite Hope, wahrscheinlich ihr Zwilling schaut sich um. Als ihr Blick auf Max fällt, schaut sie ihn intensiv an und ich weiß, dass sie über Mind-Link sprechen. Max steht schwankend auf und geht zum Klavier. Dort beginnt er eine Melodie zu spielen. Und tatsächlich wird Hope ruhiger, insbesondere als ihre Schwester beginnt zu singen.

(Ab den Wörtern 'Glaub mir, Ich weiß ...'. das davor summt Faith nur.)

Fühlt Hope sich wirklich so? Was habe ich bloß angestellt. Das werde ich doch niemals wieder gut machen können. Aber du wirst es gefälligst versuchen, werde ich plötzlich von Yoki angeknurrt. Du bist zurück, denke ich mir. Aber auch nur, weil unsere Mate uns braucht. Tara hat mich ebenfalls nicht mehr gespürt. Ich musste zurückkommen. Je länger Yoki wieder präsent in meinem Kopf ist, desto stärker wird das Mate-Band. Warum spüre ich das Mate-Band Yoki? Glaubst du ernsthaft, ich lasse zu, dass du meine Luna ablehnst? Du hast Faith, ihre Schwester abgelehnt und damit du deinen Fehler nicht bemerkst, musste ich mich zurückziehen, erklärt mir Yoki. Ich danke dir. Ich bin dir so viel schuldig dafür. Schön und gut, aber jetzt kümmere dich um unsere Mate. Ich nicke und gehe auf beide zu „Hope" frage ich vorsichtig. Doch Faith antwortet mir stattdessen „Oh nein. Du bleibst gefälligst fern von ihr. Du hast schon genug angestellt." knurrt sie mich an. Jetzt mit Yoki erkenne ich auch, dass sie eine Beta ist. Bevor ich etwas erwidern kann, werden die Türen wieder aufgerissen und zwei Erwachsene kommen hineingestürmt. Sofort erkenne ich Alpha und Luna des Nightfall-Rudel. Der Alpha kommt sofort zu uns und nimmt Hope vorsichtig in den Arm. Dann spricht er laut „Alle die nicht zu meiner Familie gehören, verlassen sofort diesen Raum." Er lässt auch seine Alpha-Stimme mitklingen, sodass wirklich alle aufspringen und sich beeilen den Raum zu verlassen. Ich will auch gerade gehen als Faith sagt „Du bleibst hier. Du bist schließlich der Grund." Mit hängendem Kopf und einem inneren Kampf Yoki nicht die Kontrolle zu überlassen, bleibe ich. Mein Rudel schaut mich verwirrt an. „Geht, dass ist wirklich meine Angelegenheit. Ihr sollt euch nicht einmischen." Zögernd gehen auch sie. Die Luna geht zu der immer noch weinenden Hope „Schlaf" sagt sie und fast sofort fällt sie in einen Schlaf. Verwirrt schaue ich zu ihr. „Faith, was soll das? Warum soll er hier bleiben?" knurrt der Alpha wütend. „Weil er Hopes Mate ist und mich abgelehnt hat." "Ich verstehe nichts" sagt er zwischen zusammengebissenen Zähnen. "Ich wusste nicht, das Hope eine Zwillingsschwester hat und dachte ich würde Hope ablehnen." Murmel ich mit gesenktem Kopf. Ehe ich auch nur gucken kann, hat mich der Alpha gegen die Wand gedrückt und hält mich an der Kehle fest. "Du hast es gewagt sie abzulehnen?" knurrt mehr sein Wolf mich an. "Ich dachte es wäre das Beste, aber ich war einfach ein feiger Idiot." Er knurrt auf. Die Luna kommt zu uns und fährt über die Arme vom Alpha, wodurch er merklich ruhiger wird, auch wenn sein Griff um meine Kehle nicht nachlässt. "Lass ihn los." "Aber.." Durch einen scharfen Blick der Luna, knurrt er protestierend auf, lässt aber wirklich los.

Nun fällt der Blick der Luna auf mich. "Sag mir die Wahrheit, warum hast du sie abgelehnt?" Eine plötzliche Ruhe überkommt mich und ich folge dem Drang ihr die Wahrheit zu sagen. "Mein Vater konnte Omegas nicht ausstehen. Er hat immer gesagt, dass er keine Omegas in seiner Familie tolerieren würde, schlimm genug, dass er welche im Rudel hätte. Er beteuerte, dass er Omegas sofort verbannen, wenn nicht sogar töten würde, sollte es einer wagen der Mate eines Familienmitgliedes zu sein. Ich hatte Angst um Hope, als ich bemerkte, dass sie eine Omega ist. Ich konnte an nichts anderes denken, als das ich Schuld an ihrem Tod hätte, also habe ich sie abgelehnt, ohne groß nachzudenken. Doch dann bin ich nach Hause gekommen und fand meinen Vater inmitten unserer Omegas sitzen und reden. Hope hatte ihn vorher schon getroffen und seine Meinung wohl geändert. Doch das wusste ich nicht. Ich bereute es, so schnell gehandelt zu haben. Ich wollte mich bei ihr entschuldigen und es versuchen wiedergutzumachen, doch..." da breche ich ab. Ich kann nicht. "Und weiter" fordert die Luna und die Ruhe wird stärker. "Doch ich sah sie mit Max und dachte, dass sie zusammen sind. Sie war so glücklich mit ihm, dass ich mich nicht mehr getraut habe. Als ich dann am Montag erfuhr, dass Max nur ihr bester Freund ist, wollte ich das Gespräch endlich machen. Doch sie wollte nicht oder wie ich jetzt weiß, Faith wollte nicht. Gestern musste ich meinem Vater mit dem Rudel helfen und heute kamen wir noch nicht dazu, da wir unterbrochen wurden." Verwirrt, dass ich zu ihnen soo offen war, halte ich jetzt meinen Mund. "Wieso hast du nicht gemerkt, dass Hope und Faith zwei Personen sind?" fragt der Alpha, ich schweige zuerst und schäme mich. "Beantworte seine Frage." sagt die Luna. Und wieder fühle ich eine Ruhe, die mich dazu bringt, zu antworten. "Yoki mein Wolf hat Hopes Wölfin sofort akzeptiert. Er wollte verhindern, dass ich sie ablehne. Also hat er sich zurückgezogen. So weit, dass ich nicht mal mehr das Mateband spürte. Also war auch meine Nase nicht mehr so gut und die beiden sehen wirklich zum verwechseln ähnlich aus." Dem Alpha scheint es wohl zu reichen, denn er nickt und geht wieder zu Faith und Hope zurück. Letztere hebt er sanft hoch und will gehen. "Dad?" fragt Faith. Fragend schaut der Alpha sie an. "Hope und ganz sicher Tara brauchen die Nähe zu ihrem Mate." Grimmig schaut er zu mir und scheint wohl zu überlegen. "Ich will den Wolf." Fordert er und ehe ich es bemerke, übernimmt Yoki die Kontrolle.

Yoki
"Es tut mir in der Seele weh, dass meine Mate wegen meinem Menschen leiden mussten." Dabei neige ich etwas den Kopf. Vorsichtig gibt mir der Alpha Hope in die Arme. Fast sofort kuschelt sie sich an mich und krallt sich in das Shirt. Wie gerne wäre ich jetzt in meiner Wolfsform.
"Du kommst mit" befiehlt der Alpha und ich nicke geistesabwesend, da ich mich voll und ganz auf meine Mate konzentriere.

Als wir aus dem Musikraum gehen, sehe ich unsere beiden Rudel. Mein Rudel neigt schnell die Köpfe, als sie merken, dass ich die Kontrolle habe und nicht Sam. Trotzdem kann ich den einen oder anderen verwunderten Blick spüren. Auch das Rudel meiner Mate schaut verwirrt zu uns. Schnell folge ich der Alphafamilie. Kaum sind wir draußen höre ich eine Jungenstimme. "Dad, was ist mit Hope, geht es ihr gut?" Der Alpha hebt ihn hoch und brummt etwas. Zusammen gehen wir weiter zu dem Auto von Faith, dem Geruch nach zu urteilen. Hoffentlich wird jetzt alles gut und der feige Dummkopf stellt nichts mehr blödes an.

(Ich gebe es zu, es war mir auch zu spannend der Cliffhanger. Und das halbe Kapitel hatte ich ja schon.)

Aber ich bin ein WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt