Kapitel 44

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Hope

Vor uns tauchte plötzlich ein Portal auf. Ich schaute Fynn an und er verbeugte sich "Nach dir Mylady." Kopfschüttelnd lenke ich Moonshine durch das Portal.
Wir kommen wieder vor der Hütte heraus, wo die anderen warten.

Ich steige von Moonshine ab und streichle sie beruhigend, da ihr Herz nicht nur vor Anstrengung so schnell schlägt. Gerade will ich mich zu den anderen wenden, als ich schon in eine bärenstarke Umarmung gezogen werde, obwohl wolfsstarke Umarmung trifft es eher.

"Gott, so etwas machst du nie wieder ohne mich." murmelt Sam in mein Haar. Für ein paar Sekunden lasse ich ihn, ehe ich ihn sanft von mir schiebe. "Mir geht es gut." versuche ich ihn zu überzeugen. Doch sieht er so mein Gesicht. Geschockt fährt er vorsichtig über mein zerschundenes Gesicht. "Einige sind so tief, dass sie als Narben bleiben werden." flüstert er bestürzt. Ich lege meine Hand über seine "Es ist okay, denn ich war erfolgreich." Damit deute ich auf Fynn, der mit Steve und Serena spricht. "Es ist nicht okay, ich konnte dich nicht schützen." flüstert Sam und Tränen sammeln sich in seinen Augen. „Oh Sam." hauche ich und ziehe ihn in eine Umarmung.

„Also, weiß einer wo der Kampf stattfindet?" unterbricht Steve uns. Sam löst sich, räuspert sich und dann ist er wieder ganz der starke Alpha. Er erklärt, wo der Kampf stattfindet und beschreibt die Umgebung, sodass die Hexen uns ein Portal in der Nähe erschaffen können. „Viel Glück" wünscht uns Serena, bevor wir schließlich durch gehen.

(Triggerwarnung: Kampf)

Sofort erkenn ich den Wald. Er grenzt an die Rudelgrenze, die ins unbeanspruchte Land führt. Normalerweise ist es hier echt herrlich, doch jetzt hören wir die Geräusche des Kampfes. Das Knacken von Knochen, das zerreißen von Fleisch und die Schreie der Verletzten. Ich erstarre in meiner Bewegung. „Wie kann man so etwas nur tun?" schluchze ich. Auch Tara windet sich in mir, als Omega sind wir eben nicht für den Kampf geschaffen. Während Sam seinen Arm um meine Schulter legt, fragt Fynn „Und wie sollen wir jetzt vorgehen?"

„Gibt es einen Punkt, wo wir die Situation vielleicht überblicken können?" fragt mich Sam. Ich überlege kurz, doch nicke dann. „Folgt mir." Schnell führe ich sie zu dem Klippenvorsprung. Einer der Orte, die diese Gegend so schön machen, jedenfalls bei Sonnenuntergängen. Wir legen uns auf den Bauch und robben vorwärts. Das Bild, dass sich mir zeigt, ist grausam. Wir haben gute und starke Kämpfer, doch die Gegner sind einfach mehr. Viele sind verletzt und bisher sehe ich mehr tote Gegner, als von unseren Leuten. „Ihr habt starke Verbündete Hope." versucht mich Fynn aufzumuntern. „So, aber jetzt sollten wir mal anfangen mit dem weshalb wir hier sind. Sam begleitest du mich, damit eure Freunde da unten wissen, dass wir auf eurer Seite sind."

„Ich weiß, du würdest dich jetzt nicht in Sicherheit bringen, doch bitte bleibe hier. Hier bist du nicht mitten im Geschehen." bittet mich Sam, doch das hätte ich sowieso. „Pass auf dich auf. Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch." haucht Sam an meinen Lippen, ehe er mich küsst. Dann verwandelt er sich in Yoki und schaut auffordernd zu Fynn. „Das wird ein Spaß." höre ich ihn murmeln, bevor er sich in seinen anmutigen schwarzen Wolf verwandelt.

Er legt seinen Kopf in den Nacken und beginnt zu Heulen. Ein starker Wind zieht auf und fährt mich durch Gesicht. Meine Wunden beginnen zu brennen, doch bekomme ich das nicht mit, denn ich bin viel zu sehr fasziniert davon, wie sich ein Sturm innerhalb von wenigen Minuten bildet. Der Wind pustet mir meine Haare aus dem Gesicht und scheint dieses zu streicheln, denn nun fährt er viel vorsichtiger über meine Wunden, auch wenn er ansonsten an meinen Klamotten zerrt. Sam streift einmal noch um mich herum, ehe er Fynn nach unten folgt.

Es dauert nur wenige Minuten, bis ich sie unten sehe. Sam stürzt sich sofort in den Kampf, woraufhin Tara anfängt zu schnurren. Wir haben einen starken Mate. Über ihr gesagtes kann ich nur den Kopf schütteln. Ein unheilvoll erklingendes Heulen lenkt meine Aufmerksamkeit wieder nach unten. Fynn beendet das Heulen und starrt die Feinde verheerend an. Selbst mir schüttelt es sich bei diesem Blick. Der Sturm nimmt nochmal zu und nun hört man von oben Heulen. Verwirrt schaue ich nach oben in den Himmel. Die Wolken hängen dunkel über uns. In ihnen sind Blitze zu erkennen, die die Silhouetten von rennenden Hunden beleuchten. Mit einem lauten Schlag entladen sich die Blitze auf die Erde. Überall dort, wo die Blitze eingeschlagen sind, stehen nun riesige schwarze Hunde. Sie waren größer als die meisten der Werwölfe und ließen sich überhaupt nicht einschüchtern. Wenn ich es auf die Entfernung richtig erkannte, dann lief ihnen Geifer aus dem Mund.

Sie schienen auf etwas zu warten, denn sie hielten absolut still. Genauso wie der Kampf auch, denn alle beobachten die Neuankömmlinge. Doch als sich Fynn auf den ersten stürzte, schien es wie ein Startschuss gewesen zu sein und die Höllenhunde preschten ebenfalls in den Kampf, mit einer rücksichtslosen Gewalt. Unsere Feinde reagieren schnell, sodass sich mehr auf die Höllenhunde konzentriert wurde, als auf unsere Rudelmitglieder. Diese konnten die sie angreifende Wölfe schnell zurückdrängen.

Es war wie eine Pause für uns, denn die Verletzten könnten sich hinter den unverletzten Wölfen in einigermaßen Sicherheit bringen. „Na wen haben wir den da? Eine Omega und das ganz alleine." hörte ich eine spöttische Stimme hinter mir.

Aber ich bin ein WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt