Kapitel 21

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Hope

Ich stibitze mir ein weiteres Orangenstück, welches Sam ebenfalls komplett von der Haut entfernt hat. So mag ich es am liebsten. Sam schaut mich verblüfft an, doch schält weiter und gibt mir hin und wieder ein Stück ab. Die Ruhe wurde gestört, als Faith aufsprang "Wir haben die Zeit vergessen. Die Schule beginnt in 10 Minuten." Dies führt dazu, dass wir, wie von der Tarantel gestochen aufspringen und loslaufen. Ich schnappe mir meine Tasche und Jacke und laufe dann zum Auto. Faith sitzt schon auf dem Fahrersitz und trommelt unruhig auf das Lenkrad.
Sam der hinter mir lief, steigt auf der Rückbank ein, während ich mich neben Faith fallen lasse. "JACOB, wenn du nicht innerhalb drei Sekunden hier bist, fahren wir ohne dich." brüllt Faith. Ihre Worte scheinen zu wirken und Jacob kommt angeflitzt.

Bleich steige ich aus. Ich werde niemals wieder mit Faith Auto fahren, wenn wir im Zeitdruck sind. Sie hat doch tatsächlich nur acht Minuten gebraucht, für eine 20-Minütige Strecke. Nach einem Blick zu Sam, weiß ich, dass es ihm ähnlich geht, wenn man sein grünes Gesicht so sieht. Zusammen rennen wir zum Biologieraum. Außer Atem klopfen wir an der Tür und schleichen uns zu unseren Plätzen. Max schaut mich schmunzelnd an und wackelt mit seinen Augenbrauen. Ich werde rot, aber schüttle mit dem Kopf. Was er bloß wieder denkt.

Nach Bio verabschiede ich mich von Sam, da wir jetzt getrennt Unterrichtet haben. Max schaut mich auffordernd an und ich erkläre ihm, was noch alles geschehen ist, nachdem Sam kam und er weggegangen ist. "Ich freue mich für dich, du hast es auf jeden Fall verdient." Ich lächle ihn an "Du doch auch." Nun wird er leicht rot. Da aber unsere Lehrerin kommt, beenden wir unser Gespräch.

In der Mittagspause setzten wir uns an unseren Tisch, wo auch schon Faith sitzt und einige andere. Ich beginne zu essen, als ich ein Kribbeln spüre, ich drehe mich zur Tür und sehe Sam. Leute, wäre es für euch in Ordnung, wenn Sam und sein Rudel sich zu uns setzten? Frage ich diejenigen, die immer hier sitzen. Er ist dein Mate oder? Bekomme ich die Rückmeldung von Klara. Ja, ist er. Kurz ist es still, doch bekomme dann Zugeständnisse. Lächelnd wende ich mich wieder meinem Mate zu. Hm, er hatte schon einmal per Mind-Link mit mir gesprochen, also müsste ich es auch können. Ich denke an ihn und schicke die Gedanken zu ihm. Schiebt einen Tisch ran und ihr könnt bei uns sitzen, wenn ihr wollt. Ich sehe wie er zusammenzuckt und sein Blick dann zu mir schießt. Verwirrt schaut er zu mir. Nur kurz wendet er sich von mir weg, um mit seinem Rudel zu sprechen. Mit einem Lächeln kommt er dann mit allen zu uns. Es dauert nicht lange und sie haben einen Tisch dazugestellt. Sam und Lola setzten sich zu Max und mir. Unsere Rudel beäugen sich skeptisch, doch sobald sich alle einmal kurz vorgestellt haben und wir vier in ein Gespräch vertieft sind, beginnen auch die anderen vorsichtig miteinander zu sprechen.

Diese Idylle wird allerdings gestört, als ich eine tränendurchwirkte Stimme höre "Ho.. Hope." Ich drehe mich sofort zur Stimme. Schnell eile ich zu Mila und knie mich vor ihr hin. Ich ziehe sie in meine Arme. Beruhigend streiche ich ihr über den Rücken. Mila schluchzt noch ein bisschen, bevor sie ruhiger wird. "Komm, wir setzten uns hin." Zusammen mit Mila in den Armen richte ich mich auf und setzte mich wieder hin. Mein Rudel schaut besorgt zu Mila, während das Rudel von Sam verwirrt zu mir schaut. Fürs erste ignoriere ich deren Blicke und konzentriere mich auf Mila. "Maus, mags du mir erzählen, was passiert ist?" Sie schaut zu mir auf, dann flackert ihr Blick zu Sam. "Soll ich dir ein Geheimnis verraten?" Flüstere ich Mila ins Ohr. Sie nickt und ihre Locken wippen. "Er ist ein ganz Lieber und zahmer Wolf. Und weiß du, woher ich das weiß?" Nun schüttelt sie ihren Kopf, sodass ihre Locken umher fliegen. "Weil er mein Mate ist." Ihre Augen werden groß. "Wirklich?" flüstert sie. "Ja." "Und wieso haben mich dann einige aus seinem Rudel geärgert?" fragt sie ganz leise. Sam neben mir, spannt sich an. "Was haben sie denn gemacht?" frage ich ruhig. "Sie sagten,... sie sagten, dass ich nichts Wert sei... und... und ihre Schulaufgaben machen soll, da ich eine... eine Omega sei." Mir zerbricht es das Herz, dies zu hören. "Oh Maus. Natürlich bist du etwas Wert. Du bist sogar etwas sehr besonderes. Das weiß das andere Rudel nur nicht." Ganz vorsichtig spricht nun Sam zu Mila. "Es tut mir Leid Mila. Ich werde mich darum kümmern, dass diejenigen es nicht mehr machen." Mila nickt leicht "Erklärst du ihnen dann auch, dass Omegas besonders sind?" Sam lächelt "Wenn mir Hope hilft, dann werden ich das auch machen. Abgesehen davon wollte mein Vater sowieso nochmal mit allen reden." Mila nickt und reicht ihm ihre kleine Hand "Versprochen?" Sam ergreift ihre Hand "Versprochen."

Mila kuschelt sich nochmal kurz an mich, bevor sie von meinem Schoß springt und allen zuwinkt "Tschüss, ich gehe dann mal wieder." Alle winken ihr zu und Mila geht hüpfend wieder zu der Mittelschule. Alle Schultypen sind an einem Ort, nur bleiben meist alle in ihren Bereich, obwohl wir uns frei bewegen könnten.

Ich drehe mich wieder zu den anderen. "Warum kam sie zu dir und nicht zu der Beta hier?" fragt Lola und deutet auf Faith. Faith antwortet "Weil das das Besondere an Omegas ist. Gibt es Probleme im Rudel, gehen die meisten alle zu Omegas oder der Luna. Selbst unsere Mom holt sich ab und zu einen Rat bei Hope. Durch ihre ruhige Art, können Omegas die anderen sehr leicht beruhigen, wodurch sie selber wieder einen klaren Blick auf die Situation bekommen und meist selbst dann eine Lösung finden." Ich nicke bestätigend und füge hinzu "Sobald es aber ein Konflikt außerhalb des Rudels ist, wenden sich die meisten an höher rangige Wölfe. Und die höheren Wölfe beschützen uns dann im Gegensatz. Mila eben wollte hauptsächlich Trost, wodurch sie sich an mich wandte. Ansonsten wäre Faith ihre erste Ansprechpartnerin." Sam nickt anerkennend. "Ich brauche echt deine Unterstützung, wenn wir mit dem Rudel über Omegas reden."

Aber ich bin ein WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt