Kapitel 41

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Hope

Während die Alphas anfangen alle Möglichkeiten durchzugehen, hören die Lunas zu und geben hin und wieder einige Tipps. Plötzlich lehnt sich meine Mutter zu mir. „Vielleicht interessiert es dich, aber heute ist jemand zu uns gebracht wurden. Sie ist eine wirkliche Schönheit. Adalid war gleich hin und weg." Aufgeregt antworte ich „Moonshine ist da?" Meine Mutter nickt bestätigend. „Sobald ich wieder zu Hause bin, kann ich sie freilassen und sie würde zu dir finden?" bietet sie mir an. „Das kann sie?" frage ich erstaunt. „Sie ist ein Pferd einer Flüsterin, sie haben eine ganz besondere Verbindung." erklärt mir meine Mutter. „Ja, dann bitte lass sie zu mir. Dann muss ich auch nicht den gesamten Weg zu Serena und Steve laufen." Verwirrt schaut meine Mutter mich an. „Was willst du von ihnen?" „Hat Vater nichts erzählt?" Meine Mutter verneint dies.

Doch bevor ich ansetzen kann, meine Idee zu erläutern, keuchen meine Eltern beide auf. Entgeistert schauen sie sich an und dann uns. „Unser Rudel wird angegriffen. Verdammt, wie haben sie herausgefunden, dass wir uns jetzt treffen?" braust mein Vater auf. „Wir behalten alle unsere Ruhe bei." spricht meine Mutter mit ihrer Kraft, sodass besonders mein Vater sich wieder beruhigt. Wie in Watte verfolge ich das weitere Vorgehen. In ruhiger Hast wird der Ablauf besprochen. Jedes Alphapaar kehrt zurück ins jeweilige Rudel, bevor dann alle zu uns kommen und unser Rudel im Kampf unterstützen.

Alle stürmen nach Beendigung aus der Garderobe. Nur meine Mutter spricht noch schnell zu mir „Ich werde Moonshine trotzdem frei lassen. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass du sie brauchen kannst." Ich nicke noch ganz benommen, als auch schon nur noch Sam und ich in der Garderobe sind.

„Was ist hier gerade passiert?" frage ich noch ganz benommen. „Hope, wir müssen uns jetzt beeilen, wenn wir unseren Rudeln helfen wollen." redet Sam auf mich ein und holt mich so wieder in die Wirklichkeit. Ich nicke und zerre ihn aus dem Theater hinaus, auf direktem Weg in den Wald. Schnell ziehe ich mich aus und verstecke meine Klamotten hinter einem Busch, ehe ich mich verwandle. Sam hat es mir gleich getan und steht neben mir. Auffordernd nickt er mir zu und ich beginne zu laufen, als wäre der Teufel persönlich hinter mir her.

Als wir die Hälfte der Strecke hinter uns haben, bleibt Sam auf einmal stehen und lauscht. Auch ich bremse ab und kehre hechelnd zu ihm zurück. Was ist los?

Ich höre Pfoten von mindestens vier anderen Wölfen, die uns verfolgen. Alarmiert schaue ich zu ihm. Allein das Laufen ist schon anstrengend für mich, aber kämpfen?!? Ich kann nicht kämpfen. Sam scheint wohl auch meine Gedanken zu teilen, denn er stupst mich an.

Lauf, ich werde dir nachfolgen.

Was? Auf keinen Fall! Ich werde bei dir bleiben, widerspreche ich ihm.

Hope, hattest du Kontakt zu deinen Eltern? Ich schüttle meinen Kopf.

Ich habe keine Kraft für den Mind-Link, bei dem Tempo.

Auf jeden Wolf von uns kommen drei Wölfe von ihnen. Wahrscheinlich ist deine Idee, die einzige Chance für unsere Rudel. Geschockt schaue ich ihn an.

Aber ich kann dich doch nicht alleine lassen, winsle ich.

Du musst. Ich werde mit ihnen fertig werden, vor allem, wenn ich mir keine Gedanken darüber machen muss, dass du in Gefahr geraten könntest.

Ich vergrabe meine Schnauze in seinem Fell. Pass auf dich auf. Ich liebe dich.

Ich liebe dich auch Hope und nun lauf und schau nicht zurück. Sanft animiert mich Sam zum weiter laufen. Ich laufe ein paar Meter und schaue dann zurück. Sam hat sich umgedreht und wartet in Kampfhaltung auf die anderen Wölfe. Als hätte er meinen Blick gespürt, schaut er nochmal zu mir. Mit schwerem Herzen drehe ich mich um und laufe weiter.

‚Ich muss es nur ins Gebiet von dem Zirkel schaffen'. Ist mein einziger Gedanke, als ich merke, wie meine Muskeln immer mehr protestieren. Ich habe das Gefühl, kaum noch Luft zu bekommen, trotz dass ich nur noch hechle. Ab und zu habe ich einige Schmerzen von Sam gespürt, doch sind es zum Glück keine besonders großen Verletzungen, wodurch ich Tara zum weiter laufen überzeugen konnte. Sie wäre am liebsten gleich beim ersten Schmerz wieder umgedreht und hätte ihrem Mate geholfen. Doch hat Sam recht, ich muss weiter. Hoffentlich hilft meine Idee wirklich.

Als ich schließlich die Grenze vom Zirkel zwischen den Bäumen aufblitzen sehe, fällt mir ein Stein vom Herzen. Gleich ist es geschafft. Doch von meiner Erleichterung abgelenkt, werde ich von der Seite her umgerissen. Ich überschlage mich ein paar Mal, bis ich zum liegen komme. Benommen schüttle ich meinen Kopf und schaue auf.

Vor mir steht ein dunkel grauer Wolf, der mich bedrohlich anknurrt, was mich zusammenkauern lässt, da er einen höheren Rang hat. Ich schnüffle einmal und erkenne, dass er einem Rudel angehört, auch wenn ich den Geruch nicht kenne. Ich schließe einfach mal, dass er zum fremden und somit feindlichem Rudel gehört. Das ist wahrscheinlich einer der Wölfe, die uns verfolgt haben. Plötzlich kommt mir den Gedanke, wenn er hier ist, was ist dann mit Sam? Ist er...? Nein, dass hätte ich gespürt. Oder?

Ein weiteres Knurren holt mich wieder in das Hier und Jetzt. Der Wolf kommt bedrohlich auf mich zu. Panisch versuche ich mich an die Kampf-Trainings meines Vaters zu erinnern, doch fällt mir gerade keine einzige Technik ein. Langsam weiche ich zurück und kann nur beobachten, wie der andere Wolf sich zum Sprung bereit macht. Von der Angst ergriffen, schaue ich mich um, um vielleicht einen Ausweg zu finden, doch ich finde nichts.

Dann springt der Wolf ab und ich schließe ergebend meine Augen. Doch der erwartete Aufprall bleibt aus. LAUF! höre ich Sams Stimme. Sofort reiße ich meine Augen auf und sehe ihn, wie er mit dem anderen Wolf kämpft. Immer wieder schnappen sie nach einander. Mit einem Kopfschütteln blicke ich wieder zur Grenze zum Zirkel. Ich rappel mich auf und laufe los. Kurz vor der Grenze, spüre ich einen starken Schmerz in meiner Pfote, was mich stolpern und schließlich fallen lässt. Doch an meiner Pfote ist nichts, das heißt, es kam von Sam.

Schnell rapple ich mich wieder auf und überquere die Grenze. Ich spüre, wie Magie über mich hinweg fährt und schließlich das Land des Zirkels betreten lässt. Sofort heule ich nach Hilfe. Nur eine Sekunde später erscheint ein Portal, aus dem mehrere Hexen und Hexer heraus treten. „Hope? Was willst du hier? Was ist passiert?" fragt die Tochter von Serena, Penelope, die auch öfters beim Fest ist. Ein schmerzhaftes Jaulen lenkt die Aufmerksamkeit auf sich. Die Hexen reagieren sofort und laufen zu Sam. Mit nur einer einfachen Handbewegung von Penelope, wird der Feindliche Wolf von Pflanzen-Ranken an den Boden gefesselt. Ein anderer Hexer kniet sich neben Sam und heilt ihn.

Sobald alle wieder die Grenze überschritten haben, schmiege ich mich sofort an Sam und lecke ihm über die Schnauze, was er erwidert. „Meine Mutter erwartet euch." spricht Penelope und deutet auf das Portal. Nickend trete ich zusammen mit Sam hindurch.

Aber ich bin ein WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt