Kapitel 40

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Hope

„Wir können sie nicht kontaktieren. Außerdem, was willst du von ihnen? Sie jagen nur diejenigen, die wirklich schlimmes getan haben oder dem Tod entkommen." erklärt mir mein Vater. „Ja aber genau das tut doch das Rudel. Sie jagen und töten unschuldige Flüsterer, nur weil sie nicht akzeptieren wollten, dass einer von ihnen eine Flüsterin liebte. Deshalb will ich sie wenigstens fragen!" widersprach ich ihm.

„Aber selbst wenn sie das Rudel jagen würden, bleibt immer noch das Problem, dass wir sie nicht kontaktieren können. Sie kommen zu uns, wenn es ihnen möglich ist." „Das letzte Mal als sie unser Rudel besuchten, war bei der Beerdigung deiner Eltern." „Hope!" warnt mich Dad. Das ist ein schweres Thema für ihn und es tut mir Leid, es wieder hervorgeholt zu haben. Kurz nach der Geburt von Faith und mir, sind die Eltern von Dad in einem Kampf mit Rouges gestorben.

„Entschuldige Dad. Aber ich werde alles versuchen, dass möglichst viele den kommenden Kampf überleben werden. Hast du also eine Idee, wie ich sie trotzdem erreichen könnte?" bitte ich ihn. Er seufzt schwer. „Du kannst es bei Serena und Steve versuchen. Sie sind die Nachfahren von Ellinor und als Hexen haben sie bestimmt eher eine Idee als ich." gibt er mir schließlich einen Hinweis.

„Danke Dad." „Pass auf dich auf Hope, hörst du?" bittet er mich nun. „Das werde ich. Versprochen." „Bevor ich es vergesse, erzählst du Sam und seinem Vater bitte, dass wir uns morgen mit Liam und Ben in der Stadt im Theater treffen zur Besprechung der Lage. Wenn sie wollen können sie morgen auch dabei sein, genau wie du." "Ich werde es ihnen ausrichten. Wir werden wahrscheinlich kommen und zu Not komme ich alleine. Das Spektakel wenn Mom und Ben aufeinander treffen, werde ich mir nicht entgehen lassen." Mein Vater schnauft, gibt aber auch einen zustimmenden Laut von sich.
Nach den Verabschiedungen beenden wir das Telefonat. Einige Minuten bleibe ich noch sitzen und schaue einfach auf das Telefon. Wir müssen also zu Serena und Steve.

Sobald ich die Tür öffne, werde ich von zwei Armen in eine Umarmung gezogen. "Ich konnte dich nicht mal mehr riechen, nur dass ich dich über unser Band spürte, beruhigte mich. Dieser Raum ist verflucht. Jetzt verstehe ich auch meine Mutter besser, warum sie und mein Vater dann immer erst einmal verschwinden. Du gehst nie wieder ohne mich in diesen Raum." Schmunzelnd kuschel ich mich näher an Sam.

"Und was sagt dein Vater?" nuschelt er in meine Halsbeuge. "Zuerst einmal bat er mich, dir auszurichten, dass er sich mit Alpha Liam und Luna Ben in der Stadt treffe, zur Lage Besprechung." Sam nickt "Alles klar. Mein Vater und ich werden gehen." Ich räuspere mich und lehne mich etwas zurück. Sam verdreht seine Augen "Und du willst auch mit?" Ich nicke und kuschle mich wieder an ihn. Er ist so schön warm.

Zögerlich harkt Sam weiter "und was hat er von deiner Idee gehalten?" "Er hält sie für hirnrissig, aber wir werden Serena und Steve aufsuchen." "Und du verfolgst deine Idee natürlich trotzdem weiter. Aber die Namen sagen mir etwas." "Wäre auch komisch wenn nicht, schließlich hast du sie schon kennengelernt. Weiß du noch das Fest bei mir? Die zwei Hexen?" Sam überlegt, doch dann nickt er.

"Wie weit ist es denn bis zu ihnen?" "Wenn wir als Wölfe reisen, ein halber Tag. Mit dem Auto etwas länger, da wir nicht den direkten Weg nehmen können. Außerdem werden ja die Straßen beobachtet." Sam nickt nachdenklich. "Dann würde ich sagen, wir brechen morgen nach der Besprechung auf." "Das passt gut, dann können Ben und Liam uns ein Stück mitnehmen, ohne dass es auffällt." "Da das nun geklärt wäre, was hältst du davon, wenn wir in mein Zimmer gehen und dort weiter kuscheln?" Meine Augen leuchten auf und ich ziehe ihn hinter mir her.

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Leider wurde aus dem Kuscheln dann doch nichts, da Sams Vater kam, der seine Hilfe brauchte. Also fragte ich auch Luna Sarah, ob ich bei etwas helfen könnte. So bereiteten wir dann das Essen vor.

Im Moment sind wir gerade auf den Weg in die Stadt. Sam und ich sitzen hinten auf der Rückbank. "Wie kommt es eigentlich, dass wir uns im Theater treffen?" fragt Sarah. "Dort können wir in die Garderobe meiner Mutter gehen und sind dann recht ungestört. Zudem bekommen Fremde dann auch nicht so sicher mit, wer sich alles dort trifft. Wenn wir in die anderen Rudelgebiete plötzlich fahren, wäre es auffälliger. Ben arbeitet ja auch im Theater, von daher fällt es nicht so auf." Sie nickt verstehend und schon kommen wir zur Tiefgarage für die Mitarbeiter. Ich nenne den Code zum öffnen des Tores und wir fahren durch. Da heute keine Vorstellungen gespielt werden, ist es etwas leerer, da nicht alle heute da sind. Der Tag wird aber für Proben genutzt.

Wir gehen durch die verwinkelten Flure des Theaters, bis wir zur Garderobe meiner Mutter kommen. Nachdem Klopfen, öffnet sich die Tür und meine Mutter zieht mich wieder in eine Umarmung. "Wie geht es dir?" "Gut." Sie nickt ab und wir gehen beide rein. Drinnen begrüßen sich auch die anderen. "Ach ja," wende ich mich an Sam, "lass es einfach geschehen, sobald Luna Ben und meine Mutter fertig sind, sind sie auch wieder ernst." Sam nickt verwirrt.

Es klopft wieder und Paul und seine Eltern treten zusammen mit Faith ein. Als wir uns sehen, eilen wir aufeinander zu und umarmen uns. "Ich habe dich vermisst." sprechen wir beide gleichzeitig. "Ich würde die Zeit viel besser ertragen, wenn ich wüsste, ich könnte jederzeit zu dir." flüstere ich in ihr Ohr. Faith nickt und kämpft gegen ihre Tränen an. "Immerhin kann ich wieder viel besser unser Zwillingsband spüren, da du nicht mehr so weit weg bist." Da ich nun nach dem Zwillingsband spüre, fühle ich Faiths Gefühle und muss nun auch gegen die Tränen ankämpfen. Wie sehr ich sie vermisst habe.

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Paul nach Faith greifen will, doch hält Sam ihn auf. "Lass sie, die Beiden brauchen das jetzt." Verstehend nickt Paul, auch wenn er zerknirscht zu uns blickt, da er seine Mate nicht trösten kann. Es klopft wieder und Alpha Liam und Luna Ben treten herein. "So voll war es schon lange nicht mehr, Aimee." Meine Mutter funkelt ihn gespielt entrüstet an. "Ich bin dran. Mal sehen, ob du das Lied kennst. Es ist mir gerade eingefallen." Sie tippt noch etwas auf ihrem Handy herum, doch dann erklingt Musik und meine Mutter beginnt zu singen.

An Bens Gesicht erkenne ich, dass er das Lied nicht kennt. Doch als markierte zukünftige Luna, müsste ich eigentlich einen Luna-Link nutzen können. Hörst du mich Ben?
Ben zuckt kurz zusammen, doch nickt dann kaum merklich. Gut, der Text geht so...
Faith und ich sehen uns während dem Lied an und denken ja, genauso geht es uns auch. Den letzten Teil singen wir ebenfalls mit. Als das Lied verklingt, umarmen sich Ben und meine Mutter.

"Das sollten wir wieder öfters tun. Aber beim nächsten Mal wird nicht geschummelt." Dabei schaut sie zu mir, woraufhin ich nur unschuldig lächle.

Worum ging es in dem Lied? Werde ich von Sam im Mind-Link angesprochen. Um ein Wiedersehen und dass man nun gemeinsam weiter macht.

Mein Vater räuspert sich "Gut, dann können wir ja nun beginnen."

(Bonifatius gibt es nächstes Jahr wieder in Fulda und ich bin schon ganz gespannt.)

Aber ich bin ein WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt