Kapitel 31

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Hope

Das Essen verlief dann noch richtig schön. Wir informierten uns gegenseitig, was alles in den letzten Jahren passierte, seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten. Auch wenn meine Mutter doch etwas öfter als ich hier war, da sie eine der stärksten Flüsterer ist. Sie hätte auch, genau wie ihre Mutter, also meine Großmutter Anführerin von allen Flüsterer werden können, doch das wollte Mum nicht. Ihr reicht es schon, eine Horde von Wölfen zu leiten. Aber sie hilft immer, wenn sie bei den Flüsterern gebraucht wird.

"So, das ist euer Zimmer. Ich hoffe es ist in Ordnung für euch, wenn ihr zusammen in einem Bett schlaft? Ansonsten können wir nur noch ein Zimmer über den Ställen anbieten." fragt Marie. Fragend schaue ich zu Sam. "Ich habe kein Problem damit du?" antwortet er auf meinen Blick. "Nein, ich vertraue dir." Er lächelt mir zaghaft zu, ehe wir ins Zimmer gehen und uns für die Nacht von Marie verabschieden.

Da er mir den Vortritt lässt, mache ich mich zuerst im Bad fertig. Als ich fertig bin tauschen wir und ich lege mich schon ins Bett. Nach kurzer Zeit kommt Sam nur in einer Shorts bekleidet aus dem Bad, das T-shirt hält er in der Hand. "Ist es für dich in Ordnung, wenn ich das auslasse? Normalerweise schlafe ich nur in meiner Unterhose." Dabei zupft er an seiner Shorts herum, die ihm bis zu den Knien geht.
"Klar kein Problem." Erleichtert atmet er aus und legt das Shirt weg. Dabei fällt mein Blick auf seinen nackten Oberkörper, ich sage nur Wow. Tara höre ich bei diesem Anblick auch schnurren. Seine Muskeln sind für meinen Geschmack genau richtig trainiert. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Bei jeder seiner Bewegungen kann ich sie arbeiten sehen.

Schmunzelnd dreht er sich um und kommt wie ein Raubtier zum Bett. Er beugt sich über mich "Gefalle ich dir kleine Omega?" schnurrt er und schaut mir tief in die Augen. Meinen Blick kann ich nicht abwenden. "Sehr" hauche ich. Sein Blick wandert von meinen Augen zu meinen Lippen. Diese befeuchte ich und warte gespannt, was er nun macht. Fragend schaut er mir wieder in die Augen. Kaum merklich nicke ich und schon spüre ich seine Lippen, wie sie mich sanft küssen. Meine Augen schließe ich und genieße diesen Kuss.
Durch unsere Mate-Verbindung beginnt mein gesamter Körper zu kribbeln. Ich lege meine Arme um Sams Nacken und ziehe ihn näher an mich heran. Die gesamte Zeit bleibt der Kuss sanft und gefühlvoll.

Als wir uns schließlich voneinander lösen, schaut er mir verträumt in die Augen "Wow". Ich nicke und spiele mit seinen Haaren im Nacken. "Wir sollten glaube ich schlafen." flüstert Sam und streicht an meiner Wange entlang. Für einen Augenblick verharrt er noch in der Position, dann steht er auf und löscht das Licht. In der plötzlichen Dunkelheit muss ich ein paar Mal blinzeln, bis sich meine Augen daran gewöhnt haben. Sam geht auf seine Seite des Bettes und legt sich hin. Etwas enttäuscht schließe ich meine Augen und versuche zu schlafen.

"Hope?" höre ich Sam leise fragen. "Hm?" "Wäre es für dich, also ähm, könnten wir vielleicht kuscheln?" stottert er sich zusammen. Meine Augen schlage ich wieder auf und sehe wie Sam verunsichert zu mir schaut. Lächelnd rutschte ich zu ihm rüber und lege meinen Kopf auf seine Brust ab. "Danke" spricht Sam und drückt einen Kuss auf mein Haar. Von seinem Herzschlag lasse ich mich einlullen und kann wenig später einschlafen.

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Unsere Tür wird schwungvoll aufgerissen "Aufstehen ihr Schlafmützen" ruft Marie. Zeitgleich hat Sam mich hinter sich gezogen und knurrt den Eindringling an. Über seinen Rücken streichle ich beruhigend "Hey, alles gut. Es ist nur Marie. Komm wir müssen aufstehen." Sein Knurren verstummt langsam, ehe er mich wieder an sich zieht und seine Nase in meinen Haare vergräbt. Marie lächelt mir kurz zu und bedeutet, dass sie schon runter geht.

"Die Sonne ist noch nicht einmal aufgegangen." beschwert sich Sam. "Wir sind hier aber auf einem Gestüt. Jeder der hier wohnt, hilft auch mit die Pferde zu versorgen. Und nun komm, je schneller wir fertig sind, desto schneller gibt es Frühstück." Grummelnd lässt er mich gehen.

Mit der Hilfe von allen sind die Pferde schnell versorgt und wir konnten Frühstücken. Während wir alle schon fertig sind, nimmt Sam noch ein weiteres Brötchen. Marie schüttelt lächelnd den Kopf "Ach ich habe schon ganz vergessen, wie viel männliche Werwölfe essen. Wir müssen dann nochmal einkaufen fahren Marah." Marah nickt ungläubig und schaut Sam zu, wie er sein nächstes Brötchen nimmt.

"Also Hope," ergreift Marie wieder das Wort "kennst du schon dein Gefühl?" "Gefühl?" frage ich nach. "Dein Gefühl, welches du immer fühlst, wenn du deine Kraft einsetzt. Was hast du gefühlt, als du gestern sozusagen explodiert bist?" erklärt Marah. Ich schaue kurz zu Sam, der bedrückt seinen Kopf senkt, aber nach meiner Hand greift. Seinen Druck erwidere ich "Es war so viel. Ich war wütend, enttäuscht, hm, ich glaube auch eifersüchtig und voller Liebe." versuche ich die Gefühle von gestern irgendwie zu beschreiben und werde rot bei den letzten Worten. "Damit lässt sich arbeiten. Ich würde vorschlagen, wir gehen auf die Weide und probieren dein Gefühl zu bestimmen." schlägt Marie vor.

Gesagt getan. Wir haben das Frühstück beendet und aufgeräumt. Während Gordon und Marah ihrer Arbeit nachgehen, folgen Sam und ich Marie zur Koppel. Sam zieht mich etwas nach hinten, sodass Marie uns nicht mehr hört. "Hope, wegen gestern, also ich wollte mich entschuldigen. Ich hätte sie viel früher abblocken sollen, sodass sie überhaupt nicht erst die Chance bekam mich zu küssen. Du musst mir glauben, ich wollte das nicht." "Ich weiß. Sie hat dich erst geküsst, als sie mich sah." unterbreche ich ihn. "Ich bin übrigens auch voller Liebe zu dir." flüstert Sam so, dass ich ihn kaum verstehe. "Was?" frage ich aufgeregt.

Sam bringt uns zum stoppen und stellt sich vor mich hin. Er streicht mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr. "Ich liebe dich Hope, auch ohne das Mate-Band." Aus großen Augen schaue ich ihn an. "Ich liebe dich auch. Ich bin froh, dich als meinen Mate zu haben, auch wenn du am Anfang echt blöd warst." Entschuldigend lächelt Sam, ehe er unsere Lippen wieder verbindet. Der Kuss dauert aber nicht lange, da hören wir Marie rufen. "Kommt schon ihr Turteltauben, lasst uns anfangen." Wir lächeln uns noch zu, ehe wir zur Koppel gehen.

Aber ich bin ein WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt