20. Akira - frühmorgendliche Überraschung

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„Aufstehen!", wurde ich unsanft geweckt und jemand rüttelte fest an meiner Schulter. „Auf geht's, unser Flug geht in einer Stunde!", machte die Stimme erbittert weiter und ich saß augenblicklich aufrecht im Bett.

Flug? Spät dran? Und wo zum Teufel war ich überhaupt? Schoß es mir durch den Kopf. Mit hämmernden Herzen in der Brust sah ich mich um, nur um den grinsenden Luca zu erblicken. Bereits in Jeans und T-Shirt, aber immerhin noch barfuß stand er neben dem Bett und musterte mich herausfordernd. Die Haare dabei offen, wie ein Wasserfall, über die Schultern fallend. Wie ich es liebte, ihn mit offenen Haaren zu sehen.

„Wird's bald?", pfefferte es mir entgegen und er warf mir eine Hose und ein Shirt aufs Bett, so dass ich mich gar nicht mehr an ihm laben konnte. Wieso musste er nur immer so ein nervtötender Miesepeter sein? „Sonst muss ich dich nackt in den Wagen schleppen." Seine Augenbrauen wackelten vielversprechend und sofort rutschte mein Blick automatisch nach unten, wo ich bereits panisch die Decke anhob. Gott sei Dank! Ich war nicht nackt!!! Wieso auch?!

„Luca!", stöhnte ich auf und schloss kurz die Augen. Wie spät war es überhaupt? Lang hatten wir nicht geschlafen. Außerdem mich so zu erschrecken, war echt nicht nett!

„Ich mein das ernst. In zehn Minuten fährt das Auto zum Flughafen. Ich an deiner Stelle würde mich beeilen!"

Immer noch irritiert, mit erhöhtem Puls, da völlig aus dem Schlaf gerissen, dabei völlig verpeilt, krabbelte ich aus dem Bett, sammelte die Sachen darauf zusammen und verschwand im Bad. Zehn Minuten! Das war verdammt wenig Zeit. Also spritze ich mir Wasser ins Gesicht, ging aufs Klo und zog mich mit einer Hand um, während ich mit der anderen damit beschäftigt war, die Zähne zu putzen.

„Fliegen?", murmelte ich plötzlich verwirrt, die Zahnbürste noch im Mundwinkel hängend. „Wieso fliegen?" Wir waren doch schon in Neuseeland! Und der Flug nach Deutschland würde frühestens in einer Woche gehen. In der Zeit dazwischen waren doch gar keine Flüge geplant. Nun noch verwirrter als zuvor spukte ich die Zahnpasta aus. Spülte meinen Mund und trat hinaus ins Zimmer, wo Luca sich die Haare geflochten hatte und bereits fertig angezogen in Schuhen und Jacke steckte.

„Wir müssen doch gar nirgends hinfliegen ...", brummte ich missmutig und fing Socken auf, die mir direkt entgegengeflogen kamen. Eigentlich hätte ich heute ausschlafen können. Und ich liebte es, auszuschlafen. Stattdessen wurde ich unsanft von meinem Lieblingspsychopaten aus dem Schlaf gerissen. Vielleicht hätte ich doch lieber in meinem Zimmer schlafen sollen...

„Aber sicher doch. Und jetzt aufgeht's. Der Fahrer steht schon unten bereit. Hol deinen Pass und eine Jacke. Dann geht es los!", sprach er noch, drehte sich um, schulterte eine Umhängetasche, die scheinbar vollbepackt war und machte sich auf den Weg zur Tür, um sich nach Debby zu bücken und sie einmal durch zu kraulen.

„Wir sind bald wieder da, versprochen!" War ich vergessen und nur noch die Katze in seinem Fokus. „Moni schaut später nach dir, füttert und kuschelt mit dir.", versicherte er ihr, dann hob er seinen Blick, verzog das Gesicht, weil ich immer noch wie angewurzelt da stand und deutete ungeduldig auf sein Handgelenk, an dem sich nicht einmal eine Uhr befand.

Immer noch nicht wirklich wissend, was gerade geschah, setzte ich mich dennoch in Bewegung und holte, wie mir geheißen, Geldbeutel, Pass und Mantel. Als ich mich gerade nach meinen Schuhen bückte, öffnete sich meine Tür und Luca rauschte hinein. Griff mich am Handgelenk und zehrte mich wortlos zum Fahrstuhl.

„Was zum ..." „Langsam wird es eng, Prinzessin!", fiel er mir ins Wort, schubste mich in die sich gerade öffnende Kabine und reichte mir eine Sonnenbrille. Holte eine Baseballkappe hervor, setzte sie mir auf und wickelte mir anschließend einen breiten Schal um den Hals. Anschließend setzte er sich selbst eine Sonnenbrille und eine Kappe auf. Sein langes Haar verschwand in seiner Jacke. So würden wir auf alle Fälle nicht auf den ersten Blick gleich erkannt werden.

Luca & Akira - love me, if you dare Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt