29. Luca - weil ich dich will

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„Nein ... nein ... Luca! Ich will es. Ich will dich!" Worte, die sich süß wie Honig und gleichzeitig ätzend wie Gift anfühlten.

Herrgott nochmal! In was für einer beschissenen Situation war ich denn bitteschön gelandet? Okay, ja! Ich wusste, dass er es wollte. Wusste, dass ich es wollte. Wusste, dass er mir in diesem gottverdammten Augenblick alles glaubhaft machen würde. Und dennoch, ich wusste auch, wie er war, wenn er getrunken hatte. Immerhin war es noch gar nicht so lange her, dass er am nächsten Morgen alles bereut hatte, was er die Nacht zu vor vollführt hatte.

Wollte ich es riskieren?

Was für eine bescheuerte Frage. Eigentlich ... ja, eigentlich! War es nicht das, was wir vereinbart hatten? Sex und ein bisschen Spaß. Mehr nicht. Keine Verpflichtungen, keine Exklusivität und schon gar keine Gefühle? Sollte es dann nicht egal sein, was morgen war? Egal sein, dass ich die Situation ausnutzte? Denn all seine Gehemmtheit schien dank des Weins verschwunden zu sein und diesem Akira glaubte ich sofort, dass er mit mir schlafen wollte. Dass er nicht zögern würde, sich mir hinzugeben.

Aber er war noch völlig unerfahren. Es wäre sein erstes Mal. Konnte ich? Durfte ich es mir nehmen, ohne mir Gedanken an ein Morgen zu machen? Ohne mir meinen, nein, was dachte ich da nur, er gehörte nicht mir! Würde er nie. Was wir hier erlebten, war nur eine Übereinkunft. Eine blöde Idee. Ein ... oh verdammt ... es sollte nie so kompliziert werden! Sollte unsere Zeit miteinander leichter machen. Wie hatte ich mich nur so getäuscht? Hätte ich damals gewusst, wie unschuldig er war, ich hätte ihm nie diesen Vorschlag gemacht. Hätte mich nie auf etwas Derartiges eingelassen. Stattdessen wäre es besser gewesen, ihn noch mehr von sich zu stoßen, ihn auf Abstand zu halten. Ich keuchte. Langsam stieg mir mein eigens Blut zu Kopf.

Ich war erregt, bis in die Spitzen. Und ich wollte ihn. Immerhin sahen mich seine großen, dunkeln Augen vor Lust verhangen an. Bedächtig schoss seine Zunge hervor und er leckte sich über diese vollen, von unseren Küssen, geröteten Lippen. Nein, ich musste mich ablenken. Durfte da nicht mehr hinsehen, musste nachdenken. Eine Entscheidung treffen. Für uns beide. Schloss die Augen. Versuchte ruhig ein- und auszuatmen. Seinen Geruch, seine Anwesenheit zu ignorieren.

Also zurück zum Ursprung. Ich musste mir einen Akira vorstellen, der am nächsten Morgen aufwachen würde, dabei dann zurück in seinem schüchternen, zurückhaltenden Ich. Was würde meine Prinzessin dann von der Nacht halten? Von mir halten? Wäre er dann, völlig nüchtern, immer noch bereit, mit mir zu schlafen? Sich mir hinzugeben. Mir alles von sich zu geben?

„Du denkst viel zu viel." Sanft landeten seine Lippen auf meiner Stirn und schienen die Falten darauf glätten zu wollen. Ich griff nach seinen Schultern. Drückte ihn weg und trat gleich selbst einen Schritt zurück. Brauchte den Abstand. Viel zu sehr führte mich der Körperkontakt in Versuchung.

„Vor ein paar Tagen hattest du Panik, in mein Bett zu kommen. Und jetzt traust du dich alles?", raunte ich, im Geiste immer noch meinen Gedanken nach jagend. Denn ich war mir nicht sicher. Ich war mir wirklich nicht sicher, ob ein nüchterner Akira heute Nacht so weite gehen würde, und genau darin lag das Problem. Ich wollte ihn nicht ausnutzen. Ich konnte es nicht. Ihm nicht am Morgen in die Augen sehen und darin nur Enttäuschung begegnen.

„Hmmm ...", seufzte er bloß, trat mir entgegen und schloss seine Arme um meinen Nacken, nur um seine Zunge seitlich meines Halses hinauf schlängeln zu lassen. „Denkst du nicht, ich könnte am Morgen sauer sein, oder gar denken, dass ich dir nicht genug war?", fragte er leise und kratze gewaltig an meinem eh nicht mehr vorhandenen Durchhaltevermögen. „Was ...", er hielt inne, doch seine Hände wanderten von meinem Nacken wieder hinab. Stichen sanft über meine Schultern, weiter meine Arme hinunter. Nur, um seine Finger mit meinen zu verschränken. Ich spürte den Druck, den seine Finger ausübten, spürte seine Wärme und verfluchte ihn gleichzeitig, weil seine heißen Lippen bebend auf meinen landeten. Sanft, streifend, liebkosend, gleich Schmetterlingsflügeln, die mir Stromschläge durch den ganzen Körper jagten und sich mir die Härchen aufstellen ließen. „... wenn ich denken würde, du willst mich nicht", hauchte er mehr, als dass er es sprach.
„Aber ...", versuchte ich mich noch zu verteidigen, da verschloss er meinen Mund endgültig mit dem seinen. Fester, fordernder.

Ja, genau! Verdammt nochmal! Ich wusste, was er da trieb. Wusste, was er damit erreichen wollte. Und natürlich bestand die Möglichkeit, dass ich ihn mit meiner Abfuhr verletzte. Pest gegen Cholera, sozusagen. Egal, wie ich mich entschied, es würde falsch sein.

„Na komm ...", durchbrach er bestimmt meine Gedanken und schubste mich hart von sich, dass ich tatsächlich ins Straucheln kam. Grinsend, und mit funkelnden Augen, angriffslustig wie mir schien, griff er nach meinem Handgelenk und zog mich kurzerhand mit zum Bett, auf das er mich ebenfalls ohne jeglicher Hemmung schubste.

Völlig perplex und immer noch etwas überfordert mit der ganzen Situation, konnte ich nur dabei zusehen, wie er sich über mich beugte, sein Bein über mich schwang und rittlings auf mir zum Sitzen kam. Immer noch grinsend. Siegessicher.

Ich schluckte. Sah ihm zu. Sah ihn an. Wie er sich über mich beugte. Wie seine Hände mein Hemd aus der Hose zogen, seine Finger darunter schlüpfte und wie er begann, meinen Körper zu erkunden. Sein Blick nach unten gerichteten, komplett in sein Tun vertieft.

Dabei hingen ihm seine kinnlangen, schwarzen Haare ins Gesicht. Kurzerhand strich er sie sich auf einer Seite hinters Ohr, bevor er sich konzentriert an die Knöpfe meines Hemdes machte. Meinen Oberkörper freilegte und sich nun zufrieden seufzend vorbeugte, um viele kleine, zarte Küsse auf meiner Brust zu verteilen. Seine Zunge folgte seinen Lippen, malte heiße Muster auf meiner Haut und ließ mich schaudern, als sein Atem die nassen Stellen streifte. Ich war im Himmel und in der Hölle zugleich. Innerlich immer noch völlig zerrissen. Wie gesagt, es gab nur eine Entscheidung, und die würde definitiv falsch ausfallen.

Ungerührt von meinem Zögern, hatte er sich bis zu meiner Mitte vorgearbeitet. Nestelte jetzt am Knopf meiner Hose, um sich anschließend an den Reißverschluss zu machen. Mit zitternden Fingern, auf der Lippe kauend.

Dieser Anblick war mein Fall. Ich konnte nicht anders. Ich konnte es wirklich nicht. Mit einer einzigen, geschmeidigen Bewegung hatte ich mich aufgesetzt, ihm fast zeitgleich in den Nacken gegriffen und ihn zu einem stürmischen Kuss an mich gezogen. Ich wollte, ich musste ihn fühlen, schmecken, riechen. Denn er machte mich wahnsinnig. Schon so lange, dass ich mich nach ihm, nach seinem Körper sehnte.

Während meine Zunge seinen Mund eroberte, seine um schlängelte, an ihr saugte, wanderte meine Hand höher, verfing sich in seinem Haar und griff zu. Zog ihn sanft zurück, sorgte dafür, dass wir unseren Kuss lösten und er seinen Kopf in den Nacken legte. Dabei keuchte er, stöhnte und leckte sich über die Lippen, während sein Adamsapfel hüpfte und mich selbst schwer schlucken ließ. Er war so schön. So wunderschön. Er war einfach meine Prinzessin.

Langsam beugte ich mich vor. Leckte ihm über den Adamsapfel, saugte daran, küsste mich langsam hinab. Genoss ihn, jeden Zentimeter seiner Haut unter meiner Zunge. So weiß, so glatt, so perfekt. Süß und salzig zugleich. Meine Hand wanderte tiefer. Stützte nun seinen Rücken, weil er sich nach hinten lehnte, damit ich an jede Stelle seines Oberkörpers kam. Sie zuerst liebkoste, sanft, nur um sie im Anschluss gierig zu verschlingen. Sein süßes Stöhnen war Ansporn und Dank zugleich.

Als es nicht mehr tiefer ging, packte ich ihn an den Hüften und rollte mich mit ihm herum, nur um nun über ihm zu thronen. Er breitbeinig, keuchend unter mir. Seine Augen groß, fiebrig leuchtend. Den Mund leicht offen, schwer atmend. Er hob die Hände, wollte nach mir greifen, doch ich drückte sie wieder hinab. Rutschte tiefer, vom Bett und kniete mich hin. Beugte mich über ihn, öffnete seine Hose und zog sie mit einem Ruck hinunter. Legte seine langen, schönen Beine frei, nur um eines davon in die Hand zu nehmen, mich der Socke zu entledigen und mich langsam wieder nach oben zu küssen.

Eine Berührung nach der anderen folgte, meine Lippen federnd auf seiner weißen Haut, die sich zusammen zog, sich mit einer Gänsehaut überzog. Ihn zittern ließ. Lächelnd, da ich soeben bei seinen bebenden Innenschenkeln angekommen war, biss ich vorsichtig in die Haut hinein, leckte darüber. Augenblicklich landeten seine Finger in meinen Haaren, gefolgt von einem keuchenden Stöhnen. Seine Stimme klang, jetzt dermaßen erregt, höher und doch rauer zugleich. Gleich einer wundersamen Melodie in meinen Ohren.

„Luca ...", murmelte er und klang zittrig, abgehackt, als würde ich ihm die Luft zum Atmen rauben. Aber damit hatte ich ja noch gar nicht begonnen. Stattdessen wagte ich mich höher, strich mit meiner Nase über seinen harten Schwanz, der noch von der Boxer, die er trug, verborgen wurde. Presste mein Gesicht hinein, inhalierte und genoss es in vollen Zügen, ihn zu riechen, gleichzeitig unter mir erzittern zu lassen. Hauchte heißen Atem durch den dünnen, seidenen Stoff, nur um einen Kuss auf seiner tropfenden Eichel zu platzieren. Gleich, ja gleich würde ich ihn richtig spüren, richtig lecken und berühren können, ohne den störenden Stoff dazwischen. Griff hinein in den Bund seiner Shorts und zog sie ihm übers Becken, welches er nur bereitwillig in die Höhe hob.

Ein Wimmern zerriss die Stille, als meine Zunge diesmal das tatsächlich heiße Fleisch seiner Spitze umspielte, die Lusttropfen aufsammelte und anschließend den ganzen Schwanz in meinem Mund verschwinden ließ. Genießend schloss ich die Augen, stöhnte selbst, während meine Finger sich selbstständig machten, seine Bälle umfassten und zu massieren begangen.
Akira rappelte sich hoch, stellte sich auf die Unterarme auf und beobachtete mich aus glasigen Augen, als ich meinen Blick vom unten herauf hob und dem seinen begegnete. Und wenn ich ihn vorhin schon als schön bezeichnet hatte, so hatte ich ihn noch nie schöner als in diesem Moment gesehen.

Lächelnd ließ ich ihn aus meinem Mund gleiten, erhob mich aus dem Knien, um auf Augenhöhe zu gehen, während meine Finger wie von selbst sein pochendes Glied umfassten. Ich lehnte mich weiter vor, so weit, dass sich unsere Köpfe berührten. Unsere Blicke verschmolzen, während ich den Rhythmus steigerte und seinen Schwanz auf und ab fuhr. Er stöhnte, keuchte, ließ mich aber keine Sekunde aus den Augen, bis sich das Dunkel seiner Iris noch ein Ticken mehr verdunkelte, er seufzend, stockend die bebenden Augenlider schloss und sich schlussendlich über meine Finger ergoss.

Sanft drückte ich ihn zurück aufs Bett, kam über ihn und küsste seine ebenfalls leicht zitternd Lippen. Nur um mich anschließend neben ihn zu rollen und ihn in meine Arme zu ziehen.

„Das ...", ertönte es irgendwann völlig erledigt, als er wieder ruhiger zu Atem kam. „Pssst ...", hielt ich ihn auf und verschloss gleich nochmal seinen Mund mit dem meinen. „Schlaf jetzt", hauchte ich gegen seine Lippen und merkte zeitgleich, dass er sich in meinen Armen versteifte. Aber ich hatte auch nicht erwartet, ohne Gegenwehr einschlafen zu können. „Was ist mit dir?", wollte er etwas kleinlaut wissen und war im Begriff sich aufzusetzen, doch ich drückte ihn bestimmt zurück. „Das gerade war nur für dich. Und morgen ... wenn du aufwachst, und noch immer willst, dann kannst du alles mit mir machen. Alles!", flüsterte ich rau, zog ihn näher zu mir und presste erneut meinen Mund auf den seinen, damit er mir ja nicht widersprechen konnte. So wie es war, war der Abend perfekt und was es noch werden könnte, würde der Morgen zeigen. „Und jetzt, schlaf schön, meine Prinzessin!"

Luca & Akira - love me, if you dare Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt