Langsam folgte mein Blick der Hose, die zu Boden fiel. Lange, muskulöse Beine freilegte und mich schwer schlucken ließ. Warum war erwachsen werden so kompliziert? Eigentlich, ja eigentlich wollte ich nichts mehr, als dass er mich in seine starken Arme zog, mich fest an sich drückte, wie er es zuvor noch im Wald getan hatte und mich küsste. Und eigentlich, ja da wusste ich, dass ich lediglich meine Arme nach ihm auszustrecken brauchte, und er würde mir alles geben, was ich wollte. Und doch saß ich hier und schiss mir vor Panik und Nervosität fast ins nicht mehr vorhandene Höschen. Ja, ich war nackt hier im Wasser und er jetzt gleich auch, aber daran wollte ich gar nicht erst denken.
Gott, ich würde sterben. Herzschlag, Atmung versagten gerade gewaltig, während er nun splitterfasernackt auf mich zukam. Die Badewanne umrandete, sodass ich meinen Kopf drehen musste, um ihn weiter ansehen zu können. Und Herrgott nochmal, ich konnte wirklich nicht anders, ich musste ihn sehen. Immerhin war er so schön. So wunderschön. Da half es auch gar nicht, dass ich ihn schon oft nackt gesehen hatte. Also nicht gänzlich und in den seltensten Fällen real. Aber das spielte überhaupt keine Rolle mehr. Ich konnte mich schlicht nicht sattsehen.
Sein Mundwinkel zuckte, während er nähertrat und sich tief zu mir runterbeugte. Gut, dass ich mir das Atmen sowieso schon abgewöhnt hatte, von daher konnte er mir auch gar nicht mehr stocken, und mein Herz hatte ja auch seinen Dienst quittiert, so blieb mir lediglich starren. Starre und hoffen. Denn nur noch wenige Zentimeter trennten seine Lippen von den meinen und ich sehnte mich nach ihnen. Nach ihm. Er sollte endlich machen! Und gleichzeitig wusste ich, dass er absolut gar nicht machen würde. Denn das Blitzen in seinen verboten gutaussehenden Augen war mir natürlich nicht entgangen. Schließlich war ich nur hin und weg und nicht klinisch tot oder bescheuert, wie er mir so manches Mal nachsagen wollte.
Schnaubend vor Frust entwich mir die gestaute Luft aus meiner Lunge und ich atmete hörbar auf. Spürte, wie mir mein Herz in der Brust davon galoppierte, und wäre am liebsten aus der Wanne gesprungen und geflüchtet. Ihn verfluchend und begehrend zugleich.
„Darf ich hinter dich?", wollte er ganz unschuldig wissen. Doch statt einer Antwort abzuwarten, drückte er mich lediglich vom Rand und schlüpfte elegant ins Wasser, nur um sich hinter mich zu setzten. Anschließend zog er mich an sich und seufzte sichtlich zufrieden.
„Ich hab dich vermisst ...", flüsterte er rau. Trotz des heißen Wassers überzog eine Gänsehaut meinen Körper.
„Wir waren doch die ganze Zeit zusammen ...", murmelte ich heiser, auch wenn sich ein Lächeln auf meine Lippen stahl. Atmete nochmals tief durch und entspannte mich endlich sichtlich. Ganz gleich welcher Aufruf in mir herrschte, wie meine Hormone auch durcheinanderwirbelten, sobald seine Finger sanft, beruhigend über meine Haut fuhren, da konnte ich mich tatsächlich entspannten. Mich zurücklehnen und seine Nähe genießen.„Hmmm ...", brummte er nah an meinem Ohr und ließ mich erneut zufrieden seufzen. Also schloss ich die Augen. Legte meinen Kopf zurück. Kuschelte mich an seine Schulter und genoss den Augenblick. Selbst der harte Schwanz, den ich genau in meinem Rücken spürte, konnte mir gerade keine Angst machen. Irgendwie schmolz ich und alles in mir drin dahin, wenn er mich so hielt. Mir Raum gab und mich gleichzeitig gänzlich vereinnahmte.
Die Realität rückte in weite Ferne, spielte keine Rolle mehr. Da waren nur noch er und ich und das am liebsten für die Ewigkeit!
„Ich hab dich auch vermisst", gab ich nach einer Weile zu, weil ich trotz meiner Nachfrage genau wusste, was er gemeint hatte. Diese Nähe beim Dreh und gleichzeitig den Abstand zu wahren, war anstrengend gewesen. Dieses sich Berühren, Küssen wollen und nicht dürfen unerträglich. Vor allem, nach der Nähe der letzten Tage, die dem vorangegangen war.
Seine Finger gingen auf Wanderschaft, streiften sanft meine Haut, bis sich mir die Härchen aufstellten. Meine Mundwinkel zuckten von selbst und ich konnte nur noch lächeln. In diesem Augenblick wäre ich nirgends lieber als hier mit ihm.
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Luca & Akira - love me, if you dare
RomanceMein Leben verlief gut. Ich konnte mich eigentlich nicht beschweren. Immerhin erfüllte ich mir gerade meinen größten Wunsch. Nur leider hatte ich zuvor nicht bedacht, das genau dieser Wunsch, so dermaßen nach hinten los gehen würde. Vielleicht war...