Kapitel 38

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A  I  D  E  N

„Aber, Sophia-", „Und wenn du kommst, werden Clary du und ich nochmal eine Feier machen. Natürlich mit einer großen Geburtstagstorte.", rattert Sophia aufgeregt runter, während Adeline nicht zu Wort kommen kann. „Nein, das muss wirklich-", „Wenn du willst können wir sie dann zusammen Backen. Oh Gott und ich freue mich schon darauf, dir dein Geschenk zu geben."

Amüsiert betrachte ich Adeline dabei, wie sie mit großen Augen Überfordert versucht zu sprechen. Dass sie ihren Geburtstag nicht mag, habe ich auch schon so bemerkt. Ihre ungewöhnliche schlechte Laune und das Gedankenchaos, der sie kaum essen ließ, verwirrte selbst mich.

Sie formt ihre himmlischen Lippen, welche heute glänzen, zu einer geraden Linie und schaut mich dann an. Hilfe steht in ihr Gesicht geschrieben und ich überlege, ob ich sie befreien soll oder mich weiter Vergnügen möchte.

Letztendlich greife ich nach dem Telefon, nachdem ich leise auflache. „Wir müssen los, Sophia. Ich rufe dich später an.", beende ich das Telefonat. Adeline pustet verkrampft die angestaute Luft aus ihren Wangen aus. „Danke", wispert sie und guckt zur Seite.

Sie sieht heute anders aus. Vielleicht liegt es an ihren Haaren, die sie zu einem strengen Zopf gebunden hat. Möglicherweise aber auch an dieses verfluchte Oberteil, das mich über die Lippen lecken lässt. Rot, trägerlos, mit spitze und verdeckt gerade mal so ihre vollen Brüste. Dazu trägt sie eine Anzugshose, welche sich an ihren runden Po perfekt schmiegt. Ich lehne mich nach hinten, genieße diesen verdammten Anblick und kann nicht aufhören meine Augen über ihren Körper schweifen zu lassen.

Heiß, wäre nicht ansatzweise zutreffend, wenn ich sie jetzt beschreiben müsste.
Und ich müsste mich einmal bei Clary bedanken, die ihren Koffer gepackt hat und dann bei Sophia, welche sie wortwörtlich gezwungen hat, das anzuziehen.

Es sollte nicht zu Schick, dennoch sexy sein, waren ihre Worte und es wurde perfekt umgesetzt. Schließlich weiß Adeline theoretisch gesehen nichts von der Feier, weshalb sie mit dem Outfit nicht ganz übertreiben sollte.

Da Christina mich darum gebeten hatte Adeline aus dem Haus zu locken, damit sie alles einrichtet, machen wir uns nach weiteren Minuten auch schon auf den Weg. Jetzt haben wir ganze vier Stunden Zeit, die wir gemeinsam draußen verbringen werden.

„Wohin willst du?", frage ich sie. Vom Augenwinkel sehe ich, wie sie ihren Kopf zu mir dreht, was ich ihr gleich tue. „Ich?" Sie zeigt mit dem Finger auf sich, dabei zieht sie ihre Augenbrauen zusammen. „Hier ist niemand anderes. Also ja, du.", antworte ich ihr und schaue auf die Straße. Sekunden vergehen und sie blickt wieder aus dem Fenster, dabei knetet sie ihre kleinen Hände, als wäre sie aufgeregt. „Können wir spazieren?" Ihr Ton ist um einiges leiser geworden, als dürfte nur ich es hören. Und ich kann deutlich das grinsen raushören, welches ihre Lippen umspielt. Sie deutet auf den Wald, an den wir gerade vorbeifahren.

„Mit den Schuhen willst du spazieren?", mit meinen Augen schiele ich zu ihren High Heels, dann zu ihr. Für einen Moment scheint sie zu überlegen, beißt sich dann auf ihre Lippen und zuckt mit ihren Schultern. „Ich werde sie ausziehen.", schlägt sie überzeugt vor und ihr Grinsen wird breiter.

Es bringt mich zum Staunen, dass Adeline in letzter Zeit viel offener geworden ist. Diese Angst, welche sie immer in ihren Augen trug, sobald sie mich angesehen hat, ist nicht mehr so oft vorhanden. Ich weiß nicht, ob diese Erkenntnis mich erfreut oder stört.

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