Kapitel 47

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A D E L I N E

Überrascht betrachte ich die verschiedenen Bleistifte und die unterschiedlichsten Papierarten vor mir. Sie ähneln die, welche ich mir selbst damals gekauft hatte. Nur das die hier um einiges teurer sind.

„Und? Gefällt es dir?", will Sophia aufgeregt wissen. Ich schaue sie an und kann mir ein schmunzeln nicht verkneifen. Sophia ist ein sehr aufmerksamer Mensch, was ich sehr an ihr bewundere. Sie hätte mir ebenso ein teures Parfüm kaufen können. Doch sie hat etwas gewählt, wo sie sich sicher war, dass ich es lieben werde. Und das stimmt. Die unzähligen Blätter und die Stifte erinnern mich nahezu an Zuhause. „Ja, es gefällt mir sehr.", sage ich und ziehe sie in eine Umarmung. Gerade wo ich mich für mein Geburtstagsgeschenk bedanken will, wird die Tür mit voller Wucht aufgerissen. Sophia, sowie auch ich keuchen erschrocken auf und lösen uns voneinander.

Ein mit Zorn gefüllter Aiden steht an der Tür und blitzt mich aus Feuer geladenen Augen an. Augenblicklich bildet sich ein Kloß in meinem Hals, während ich die böse Angst, welche sich langsam anschleicht, versuche runterzuschlucken. „Aiden, ist alles okey?", fragt Sophia und macht einen Schritt nach vorne. Ihr ist bewusst, dass diese Mordlust in seinem Ausdruck nur mir gilt. Weshalb sie versucht, sich vor mich zu stellen und die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

„In zwei Minuten will ich sie unten sehen.", spricht er zu ihr, sein Blick aber weiter auf mich gerichtet. Und bevor Sophia irgendetwas erwidern kann, dreht er sich schon um und verschwindet. Ich spüre ein blaues Augenpaar von der Seite auf mir liegen, während ich die Tür anstarre, die eben zugeknallt wurde. Ich bin verwirrt, aber auch verängstigt.

Das letzte mal, als ich Aiden gesehen habe, da habe ich ihn mit Dingen konfrontiert, die er sicherlich nicht toll fand. Auch mir ist es mittlerweile unangenehm. Aber sein Blick nach zu urteilen, geht es ihm nicht darum.

„Adeline, wir müssen uns beeilen.", holt mich Sophia aus meiner Gedankenblase und ich schaue sie mit zusammengezogen Brauen an. Ja, sie hat Aiden noch nie widersprochen. Allerhöchstens mit ihn diskutiert, aber dass sie nicht einmal nachfragt wohin es geht oder ihn wenigstens hinterherläuft ist mir neu. Es verunsichert mich und lässt das Misstrauen in mir aufkommen.

Scheinbar sieht sie mir meine Unsicherheit an, denn sie kommt seufzend auf mich zu und legt ihre Hand auf meine Schulter. „Hab keine Angst. Dir wird nichts passieren.", sagt sie. Allerdings beruhigt mich dies kein bisschen. Ich habe diese Sätze schon öfters gehört und auch, wenn mir tatsächlich nichts schlimmes passiert ist, habe ich diesmal kein gutes Gefühl.

Aiden sah eben so aus, als würde er mich am liebsten umbringen. Dabei hilft die Tatsache, dass er dies wirklich bald vorhat, kein bisschen.

„Versprochen.", fügt sie noch hinzu. Ich frage mich, weshalb sie sich da so sicher ist. Schließlich kann sie doch gar nicht wissen, was er vorhat. Und wenn doch, wieso sagt sie mir dann nicht Bescheid?

Hörbar schlucke ich. Ich versuche mir einzureden, dass das was Sophia mir versprochen hat, auch tatsächlich der Wahrheit entspricht.

Nach langem Zögern und sicherlich mehr als zwei Minuten, ziehe ich mir die Schuhe an und werde von der Blondine nach unten begleitet. Mit einem flauen Gefühl im Magen verlassen wir das große Haus und ich erblicke Aiden's Auto, während er mich darin anstarrt. Ungeduldig und bissig. „Wohin gehen wir denn jetzt? Fahren wir wieder zu meinen Eltern?", widme ich mich erneut an Sophia, welche mich unauffällig zum Auto dirigiert. „Ich weiß es nicht, Adeline.", spricht sie mit einem entschuldigenden Blick. „Aber woher weißt du dann, dass mir nichts passieren wird?", frage ich verzweifelt und den Tränen nahe. Die Furcht in mir verstärkt sich und je unruhiger sie wird, desto nervöser macht sie mich.
„Weil ich Aiden gut kenne." Sie öffnet die Tür und wirft mir einen auffordernden Blick zu. „Los", flüstert sie noch hibbelig, bevor ich mich schlussendlich in das Auto setze.

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