Kapitel 41

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A D E L I N E

Der Tod ist das Ende des Lebens. Die aktive Beendigung des Lebens, um genauer zu sein. Viele schrecken vor dem Gedanken an den Tod zurück, wobei andere Frieden mit ihn schließen. Einige drängen ihn bei Seite, als würde er sie nie einholen können. Andere bereiten sich auf ihn vor. Doch eine Sache steht fest... jede Seele wird den Tod früher oder später kosten müssen.

Aber auch hierbei gibt es eine Spaltung. Nicht jeden trifft der Tod in der gleichen Situation, mit den gleichen Gefühlen und mit der selben Gerechtigkeit. So komisch das nun auch klingen mag, existieren in meinen Augen zwei Arten des Todes. Den Gerechten und den ungerechten Tod.

Der gerechte Tod, trifft diejenigen, die das Glück haben in Frieden von der Welt gehen zu können. Der ungerechte Tod, überkommt diejenigen, über denen bestimmt wird, dass sie sterben werden. Man nennt sie auch der natürliche und unnatürliche Tod. Jedoch geht es mir hierbei nicht, um irgendwelche Unfälle oder die Folgen einer Naturkatastrophe. Es geht mir voll und ganz, um die Gerechtigkeit.

Wer auf dieser Welt, sollte darüber entscheiden dürfen, wer wann und wie zu sterben hat? Genau, niemand. Keiner sollte sich das Recht nehmen, über die Lebenszeit anderer zu bestimmen, egal wie grauenvoll sie auch sein mögen.

Aiden hat vor meine Familie zu vernichten. Angefangen mit Ethan, welcher scheinbar noch lebt und sich versteckt. Er versteckt sich, weil er Aiden's Schwester umgebracht hat. Ethan, bei dem ich mich am sichersten fühlte. Bei dem ich mich versteckt und zurückgezogen habe, wenn ich Angst hatte. Bei dem ich dachte, er sei zumindest nicht wie sie, und würde an meine Seite bleiben.

Er hat die Schwester von Aiden Harris umgebracht. Er hat entschieden ihre Zeit zu beenden, obwohl es nicht seine Entscheidung war. Doch er hat einem Menschen nicht nur das Leben genommen, nein. Er hat ein anderes zerstört. Aiden's...

Ethan hat ihn das wertvollste genommen, was er besaß.

Zwei Menschen, die nur sich hatten.

Seine Worte.

Und ich glaube ihnen. Ich glaube jedes einzelne Wort, dass seinen Mund verließ. Und ich glaube jede einzelne Emotion, welche mir seine gebrochenen Augen widerspiegelten. Auch, wenn sie Hass und Abneigung ausstrahlten, schienen sie für mich, wie ein gebrochener Spiegel zu sein. Zersplittert.

In den Scheiben dieses kaputten Chaos, spiegelt sich ein Junge wieder. Ein Junge, dem etwas mit Gewalt genommen wurde. Nur leider, kann er es sich nicht zurücknehmen, weshalb er sich rächen will. Und genau das ist die Gerechtigkeit in den Augen von Aiden Harris.

Die selben Augen, die mich gerade beobachten.

Unruhig rutsche ich auf dem Autositz hin und her, während ich aus dem Fenster gucke, um seinen Blicken zu entkommen. Dabei sehe ich viele weitere Männer. Anzüge, Waffen an den Seiten und große Schwarze Autos. Ich weiß nicht, von wo sie alle aufgetaucht sind, doch sie sind ganz sicher seit heute Morgen erst da. Einer von ihnen redet schon seit ungefähr fünfzehn Minuten mit Aiden und das Gespräch scheint ziemlich ernst zu sein. Vielleicht ist es aber auch nur das Pokerface, welches Aiden die ganze Zeit drauf hat.

Seufzend lehne ich meinen Kopf an das Fenster und schließe die Augen. Schlaf war diese Nacht nichts. Ich bekam eine heftige Panikattacke, nach dem Gespräch und konnte mich danach mit einigen Stunden gerade mal noch umziehen.

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