In meinem Kopf begannen die Gedanken nur wie wild umherzuschwirren.
‚Ich bin wahrlich durch die Zeit gereist!'
‚Doch kann ich vielleicht nie wieder zurückkehren.'
‚Und wieso war ich überhaupt dafür auserwählt!? Was sollte ich schon groß bewirken können?'
Mein Kopf brummte bereits vor zu viel Information.
Ich atmete tief ein, schüttelte meine Gedanken vorerst ab und machte mich auf den Weg in die Kerker.
Während ich durch die Korridore lief, achtete ich vermehrt auf meine Umgebung.
Mir fielen tatsächlich fast keine Veränderungen auf. Bis auf ein paar fehlende Bilder, die anscheinend erst in den nächsten Jahren aufgehängt werden, fühlte es sich wie das Hogwarts von 1998 an.Vor dem Eingang zum Slytherin Gemeinschaftsraum angekommen, sprach ich das Passwort „snakeskim" laut aus und rasch öffnete sich die verzauberte Tür.
Ich trat hindurch und fand mich in einer mir vertrauten Umgebung wieder.
Umgeben von den Farben Silber und Grün, fühlte ich mich sogleich etwas wohler.
Ich untersuchte meine Umgebung ein wenig genauer...
Der See schimmerte wie immer durch die Kerkerfenster und versetzte den Raum in ein sanftes grünes Licht. Das Feuer knisterte – so wie früher oft – im Kamin und erfüllte den Raum mit einer angenehmen Wärme. Selbst die Möblierung war mir bekannt. Nur sah sie etwas neuer aus.
‚Hier wird auch wirklich nichts verändert', dachte ich kopfschüttelnd.
Diese Tatsache zauberte mir ein kleines Lächeln ins Gesicht.„Lässt du mich an deiner Belustigung teilhaben?", fragte plötzlich eine sehr angenehme und tiefe Stimme hinter mir.
Rasch drehte ich mich um und verbarg das Lächeln.
Ein Junge in meinem Alter stand direkt vor mir.
Er hatte schwarzes, leicht lockiges Haar, welches er aber straff zurück gekemmt hatte. Sein Gesichtsausdruck war regungslos. Ich erkannte keinerlei Gefühle darin. Nicht einmal seine funkelnden grünen Augen verrieten mir seine Gedanken.
Sie wirkten irgendwie kalt und distanziert.„Willst du noch weiter starren oder können wir fortfahren?", riss er mich aus meinen Gedanken.
Ich sah ihn an und konterte trocken: „Etwas interessantes habe ich tatsächlich nicht erblickt, aber vielen Dank für die herzliche Begrüßung."
Er zog eine Augenbraue nach oben.
„Du bist ja töricht. An deiner Stelle würde ich etwas respektvoller und dankbarer sein, denn schließlich habe ich dich vor einigen Stunden aus dem Teich gezogen."‚Das ist also dieser Tom Riddle', schoss es mir durch den Kopf.
„Na dann, vielen Dank", sagte ich recht widerwillig und monoton.
Für einen kurzen Moment starrte er mich mit einem eindringlichen Blick an. Seine Augen funkelten bedrohlich dabei.
Er wand sich von mir ab und schritt durch den Raum.
„Nun gut. Da du neu an dieser Schule bist und ich der Vertrauensschüler Slytherins bin, habe ich den Auftrag dich einzuweisen."Er legte eine kurze Pause während seines gefühlslosen Vortrags ein.
„Dumbledore teilte mir mit, dass du dich hier allerdings bereits auskennst und lediglich nur deinen Stundenplan benötigst und ich dir deinen Schlafsaal zeigen sollte."
Er nahm einige Blätter, die auf dem Tisch neben ihm lagen in die Hand und trat mit schnellen Schritten auf mich zu.
„Deine Stundenpläne."
Ich nahm sie entgegen und nickte.
„Dann bleibt nur noch dein Schlafsaal. Folge mir," befahl er.
Ich folgte ihm die Wendeltreppe nach unten, bis hin zur Tür, die zu meinem Schlafsaal führte.
„Dies hier ist dein Schlafsaal. Da du allerdings mitten im Schuljahr eintrittst, ist kein anderes Zimmer, als dass des weiblichen Vertrauensschülers frei. Da ich nun dieses Jahr erwählt wurde, steht dieses Zimmer für dich zur Verfügung."
Nun stand er einfach vor mir und starrte mich erwartungsvoll an...wenn ich das richtig deuten konnte.
„Danke", kam es meinerseits.
Durch meine eigene Verschlossenheit hatte ich kein Problem damit, dass mein gegenüber so gefühlslos und kalt war.
Im Gegenteil. Ich genoss es sogar, dass die Konversation nur wenige Worte benötigte, da ich die Gesellschaft anderer allgemein nur wenig schätzte.Ich bemerkte schlagartig, dass wir uns bereits einige Minuten in die Augen sahen. Zu gerne wüsste ich, was mein Gegenüber dachte.
„Nun denn", durchbrach er die Stille, „falls du weitere Fragen hast, kannst du mich aufsuchen. Mein Name ist übrigens Tom Riddle."
Er ließ seinen Blick noch für einen kurzen Moment über meinen Körper streifen und verschwand dann, bevor ich mich überhaupt vorstellen konnte.
‚Das ist die Freundlichkeit in Person!'
Meine Mundwinkel zuckten kurzzeitig nach oben, da mir einfiel, dass ich selbst auch nicht als besonders freundlich galt.
Seufzend trat ich durch die Tür in meinen Schlafsaal ein.
Erleichterung durchzog mich, als ich daran dachte, dass ich das Zimmer für mich allein hatte.Ich erkannte auch hier das alte Himmelbett mit grünen Seidenvorhängen und die mit Silberfäden bestickten Decke darauf wieder.
Ich steuerte direkt das Bett an, da sich ein Koffer darauf befand.
Ich öffnete ihn und fand zeitgemäße Kleidung sowie wichtige Unterrichtsbücher darin.‚Wo kommt das denn her?'
Doch dann schoss mir zugleich Dumbledore durch den Kopf, der bestimmt veranlasst hatte, diese Dinge für mich bereitzustellen.
‚Ich bin durch die Zeit gereist.' Dieser Gedanke blitzte schlagartig wieder auf.
Seufzend holte ich meinen Zauberstab hervor und schwang ihn, sodass ich den Koffer auf dem Boden abstellen konnte. Erschöpft sank ich in mein Bett und wurde von dem vertrauten Geruch der Bettwäsche eingehüllt.
Ich spürte, wie meine Glieder immer schwerer wurden. Selbst meine Augen konnte ich kaum noch offenhalten.
Letztendlich begrüßte ich die Dunkelheit und ließ mich von ihr forttragen.
Friedlich schlief ich an diesem Abend ein...
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Falling for the past - Tom Riddle Fanfiction
FanfictionTom Riddle Fanfiction -------------------------------------- Doch der junge Lord Voldemort wollte ihr nicht schaden. Er konnte es nicht. Er sah, wie Katherine Richtung Ausgang lief und fragte schnell: „Wann wurdest du geboren?" „1983", sprach sie l...