Dort schlug ich rasch die Tür hinter mir zu.‚Wie ist das nur möglich?', blitzte es mir durch den Kopf.
Nachdem mich Riddle an diesem Abend noch besucht hatte, verwirrte er mich immens.
Er wollte mir nichts tun, obwohl ich ihn mit dem Cruciatus Fluch belegt hatte.
Der Wandel seines Verhaltens erstaunte mich.Der Unterricht des nächsten Tages verlief wie im Flug.
Jedoch bemerkte ich den gesamten Tag über einen brennenden Blick auf mir. Egal was ich tat, Riddles Augen folgten mir.Als hätte ich ihn in einen Bann gezogen. Ich versuchte, insofern es mir möglich war, ihn zu ignorieren.
Als ich nachmittags nahe des verbotenen Waldes entlanglief, tauchte er wie aus dem nichts plötzlich neben mir auf.
‚Hat ja gut geklappt ihn zu ignorieren', dachte ich mir.
„Hallo Tom", versuchte ich es zur Abwechslung halbwegs freundlich.
„Guten Tag Katherine", stieg er darauf ein.
„Sind deine Wunden von gestern verheilt?"
‚Macht er sich tatsächlich Sorgen um mich?'
„Ja. Alles wieder gut", antwortete ich.
Ich stoppte und blickte ihn ernst an.
„Kann ich dich etwas fragen?"Er zog eine Augenbraue in die Höhe, sagte aber dann: „Natürlich."
„Wieso hast du keine Schmerzen während des Fluchs verspürt?"
Bedenklich blickte er mir in die Augen.
Durch den strahlenden Sonnenschein funkelten diese wie dunkelgrüne Smaragde.
„Das ist eine lange Geschichte", wendete er den Blick von mir ab.„Ich habe reichlich Zeit", schlug ich ihm einladend vor.
Er setzte sich wieder in Bewegung und flanierte weiter durch das grüne Gras. Ich tat es ihm gleich.
Für einen kurzen Moment schien es, als würde er die richtigen Worte suchen.
„Es hat mit meiner Mutter zu tun."
Bevor er weitersprach, pausierte er kurz.
„Sie setzte meinen ‚Muggel-Vater', da er sie nicht liebte, unter einen Amortentia-Trank, um mit ihm ein Kind zu zeugen."Es erschrak mich, wie er das Wort ‚Muggel' aussprach.
So voller Hass.„Und so geschah es, dass ich als unter Amortentia geborenes Kind keine Gefühle spüren kann."
Bedächtig nickte ich. „Ja, das habe ich schon einmal in einem Zaubertrank-Buch gelesen..."
„Deshalb machte mir der Cruciatus Fluch nichts aus, da ich keine Schmerzen empfinde."
„Ist es nicht ermüdend, nichts zu fühlen?"
„Ich hielt Gefühle bereits als kleines Kind für Zeitverschwendung."
Ich griff nach seinem Unterarm. „Aber vielleicht nur, weil du nicht weißt, wie es sich anfühlt Gefühle zu empfinden."
Er ließ es geschehen und drehte sich zu mir. „Ich dachte, dass du mir am ehesten zustimmen würdest."
„Ich weiß, wie ich nach außen hin wirke. Dennoch empfinde ich etwas, auch wenn ich gelernt habe, das zu verstecken..."
Zum Ende meines Satzes hin, wurde ich immer leiser.Ich wendete meinen Blick auf die grüne Wiese unter uns.
„Ich war nicht immer so..."„Was ist geschehen?", fragte er mit sanfter Stimme.
Ich lachte bitter. „Zu viel würde ich sagen!"
„Wie du bereits weißt, bin ich in einem Waisenhaus aufgewachsen", fuhr ich fort, „allerdings erst mit vier Jahren. Zuvor...lebte ich bei meinen Eltern. Doch s-sie..."
Ich drehte mich leicht von ihm weg und atmete tief durch.
Ich spürte, wie sich seine Hand auf meine Schulter legte. Er hatte eine äußerst beruhigende Wirkung auf mich.
„...sie wurden von einem Zauberer getötet. Kurz nach ihrem Tod, fand ich sie regungslos auf dem Boden liegen... Nach diesem Vorfall kam ich in ein Waisenhaus, da ich keine Verwandtschaft mehr hatte."Ich drehte mich wieder zu ihm und sah ihm in die Augen.
„Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich diese Muggel dort verabscheue. Als ich zum ersten Mal entdeckte, dass ich Dinge bewegen oder ihnen weh tun konnte, ohne sie anzufassen, bezeichneten sie mich als Abscheulichkeit und hörten nicht mehr auf mich zu hänseln..."Schnell wand ich mein Gesicht ab und wischte mir hastig eine Träne von meiner Wange.
Doch er legte seine Finger unter mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen.Sein Blick war sanft.
„Ich weiß genau wie du dich gefühlt haben musst!"
Er ließ ab von mir und erzählte weiter. „Genau wie du, wuchs auch ich in einem Waisenhaus auf. Meine Mutter gab mich nach meiner Geburt dort ab und mein ‚Muggel-Vater' wollte von ihr und mir nichts wissen, als der Liebestrank nachließ. Im Waisenhaus ereilte mich das gleiche Schicksal. Unwissend von meine Kräften, empfanden mich die Kinder dort als Monster. Also tat ich ihnen weh. Es war meine Rache an sie."
Nun herrschte wieder Stille.
Wir standen nebeneinander und starrten beide auf den Horizont, an dem uns die Sonne wärmend entgegenstrahlte.
Wie aus Reflex, legte ich meinen Kopf auf seine Schulter.
Es fühlte sich in diesem Moment richtig an.
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Falling for the past - Tom Riddle Fanfiction
FanfictionTom Riddle Fanfiction -------------------------------------- Doch der junge Lord Voldemort wollte ihr nicht schaden. Er konnte es nicht. Er sah, wie Katherine Richtung Ausgang lief und fragte schnell: „Wann wurdest du geboren?" „1983", sprach sie l...