Kapitel 6

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‚Ich kann es kaum erwarten was die Kombination dieser tickenden Zeitbombe und meinem provokantem Verhalten hervorbringen wird...'




Bevor ich die große Halle verließ, um mich auf den Weg in die Bibliothek zu machen, aß ich einen Happen des großzügigen Frühstücks.

Zu meiner Erleichterung, hatte mich bis jetzt noch niemand der anderen Schüler bemerkt. Allesamt steckten ihre Nasen in Bücher...


Als ich durch die Korridore schlenderte, ließ ich mir bewusst viel Zeit, da ich diesem eingebildeten Vertrauensschüler nicht den Gefallen erweisen wollte, pünktlich zu erscheinen, so wie er es ‚befohlen' hatte.

Ich öffnete die schwere Tür der Bibliothek und trat ein. Auch in diesen Räumlichkeiten stellte ich auf den ersten Blick keine großartigen Veränderungen fest.

‚Bestimmt gibt es einige der Bücher meiner Zeit noch nicht', dachte ich mir.

Mit leisen Schritten lief ich durch den großen Raum, bis ich Riddle an einem abgelegenen Tisch, zwischen zwei Regalen entdeckte. Ich setzte mich wieder auf den gegenüberliegenden freien Platz.

„Du bist zu spät", kam es von ihm, ohne aufzublicken. „Da habe ich wohl leider die Zeit vergessen", säuselte ich amüsiert. Er sah mich mit einem kalten Blick an.

„Lass uns beginnen, ich habe keine Zeit für albernes Geplänkel!"

‚Das nannte er bereits albernes Geplänkel?'

„Hier, das sind die wichtigsten Bücher der ersten 4 Jahre. Sobald du diese gelesen hast, können wir fortfahren."

‚Ist das sein Ernst? Das versteht er unter auf den neusten Stand bringen?'

„Die werde ich nicht benötigen. Bei meinem Wissensumfang werden mir die Bücher für Anfänger nicht weiterhelfen." Ich wollte ihm die Genugtuung, dass sich mein Wissensniveau unter seinem befinden könnte, nicht geben.

„Dumbledore meinte aber etwas anderes", antwortete er unbeeindruckt.

Ich bemerkte, dass er den Namen Dumbledore immer etwas spöttisch ausspuckte.

‚Vielleich legt er auch nicht viel Wert darauf, eine gute Beziehung zu ihm zu pflegen...', ging es mir durch den Kopf.

„Tja, Dumbledore weiß vielleicht auch nicht alles immer besser!"

„Und woher solltest du all dieses Vorwissen haben, ohne je dem Unterricht in Hogwarts beigewohnt zu haben?"

„Das geht dich wohl kaum etwas an", zischte ich ihm zu.

Seine gerade eben noch dunkelgrünen Augen wurden dunkler und obwohl er seinen Gesichtsausdruck nicht veränderte, erkannte ich wieder etwas höchst bedrohliches in seinem Verhalten.

Er fand wohl, dass meine Meinung nicht ausreichend war und so startete er eine Ausfrage über den Unterrichtsstoff der bisherigen Jahre. Blitzschnell stellte er die Fragen, als wolle er sehen, dass ich versage.

Doch mein Wissen erwies sich in diesem Moment als treuer Diener. Ich konnte ihm die richtigen Antworten zu jeder seiner Fragen nennen. Sei es zu Zaubertränke, Verwandlung, Zauberkunst, Kräuterkunde, Astronomie oder Geschichte der Zauberei.

Seine Befragung absolvierte ich mit Bravour. Jedoch wurde er mit jeder richtigen Antwort meinerseits verspannter.

Während ich gerade seine letzte Frage beantwortete, stand er so heftig auf, dass sein Stuhl rückwärts umkippte und er beide Arme auf dem Tisch abstützte und mich mit einem unbeschreiblichen Ausdruck ansah.

Falling for the past - Tom Riddle FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt