Kapitel 29

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„Katherine!"

Tom wollte zu mir rennen, doch Grindelwald nutzte diesen Moment aus und hielt ihn mit einem Zauber fest.

Als er seinen Arm packte, disapparierten die beiden vor meinen Augen und ich war allein.




Die magische Busfahrt zum tropfenden Kessel schien ewig zu dauern. Mit zitternden Beinen stolperte ich aus dem Bus und rannte in die kleine Gaststätte hinein.

„Schnell! Ich brauche Flohpulver!", rief ich hektisch.

Der Wirt sah mich verstört an, reichte mir aber rasch einen Topf mit grauem Sand. Ich nahm eine große Hand voll heraus, lief zum Kamin und sprach mit deutlichen Worten „Malfoy Manor".
Sogleich ging ich in grünen Flammen auf und alles um mich herum verdunkelte sich. Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen und als ich sie wieder öffnete, wurde ich aus dem Kamin der Malfoys herausgeschleudert.

Entsetzt starrte mich ein Hauself an. Mit zittrigem Atem brachte ich die Worte „Malfoy! Ich muss Abraxas Malfoy sprechen! Und zwar rasch!" hervor.
Der Hauself schnipste mit den Fingern und verschwand.

Ich richtete mich auf und wischte den Staub von meiner schwarzen Hose. Währenddessen sah ich den Salon an, in dem ich mich befand. Die einzigen Farben, die mich umgaben, waren Schwarz und Silber. An der Wand hingen große geschmacklose Gemälde der Ahnen der Malfoys.

Plötzlich vernahm ich, wie jemand die Treppe hinunter schritt. Ich drehte mich um und entdeckte den blassen Jungen mit den blonden Haaren, nach dem ich verlang hatte.

„Was willst du denn hier Sterling?!", rief er genervt aus.

„Tom! Es geht um Tom! Es ist von äußerster Dringlichkeit!"

Mit einem Schlag wurde seine Miene ernst und etwas ängstlich. „Warte hier, während ich die anderen versammeln werde!"

Als er zurückkam, apparierten mehrere Hauselfen mit den fehlenden zukünftigen Todessern in den Salon.
Vor mir standen nun Nott, Lestrange, Malfoy, Avery und Rosier. Der engste Kreis.
„Nun Sterling, berichte uns was geschehen ist!", befahl Malfoy.

„Tom und ich waren in Godric's Hollow und dann ist dort plötzlich Grindelwald aufgetaucht und ich war so töricht ihn auch noch zu provozieren...", ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. „...Es kam zu einem Duell und als er mich mit einem Zauber traf, war Tom abgelenkt und dann..."
Ich stockte, als die Erinnerungen vor meinen Augen aufblitzten. „...dann hat er ihn mitgenommen", hauchte ich entrüstet.

„Was heißt das, mitgenommen? Lebt er noch?", fragte Nott rasch.

„Ich habe keine Ahnung. Er hat ihn sich geschnappt und ist mit ihm disappariert..."

„Verdammt!", rief Rosier aus. „Wieso wart ihr überhaupt dort, wenn er vor kurzem erst in London gesichtet wurde und dort in Gordic's Hollow eine Verwandte von ihm lebt!?"

„Ich...Keine Ahnung! Tom wollte dort unbedingt hin!"
Die Jungen vor mir sahen plötzlich so hilflos ohne ihren dunklen Lord aus.
Ich erkannte, dass sie wahrlich Mitläufer und keine Anführer waren.

„Was machen wir nun?", brachte sich Avery mit ein.
Es herrschte bedächtige Stille.
Keiner der Jungen vor mir wollte den nächsten törichten Gedanken aussprechen.

Ich aber hatte keine Angst. Jede Faser meines Körpers verlangte danach, Tom zu retten...
„Wir müssen Grindelwald finden und Tom retten!"




Innerhalb der nächsten Tage übernachteten wir allesamt in den Gästezimmern der Malfoys und sammelten jegliche Informationen, die wir über Grindelwald finden konnten.
Nachdem wir uns darauf geeinigt hatten, dass er Tom mit großer Wahrscheinlichkeit nach Nurmengard, ein großes Schloss, das von Grindelwald selbst errichtet wurde und tief in den Bergen Schottlands lag, gebracht wurde.

Die Hauselfen des Malfoy Manors berichteten uns zudem über die Gerüchte, dass dies das Hauptquartier des Schwarzmagiers sein soll.
Jedoch hatte niemand je zuvor dieses Schloss gesehen oder wusste, wo es lag. Dies bedeutete für uns nach Schottland zu reisen und auf eigene Faust nach dem Schloss Nurmengard zu suchen.

Ich packte rasch meine kleine Tasche, die ich mit einem Ausdehungszauber belegt, mit Kleidung, die ich mir zuvor zurecht gezaubert hatte.
Inzwischen spielte es keine Rolle mehr für mich, ob mir das Zaubereiministerium für das Zaubern trotz Minderjährigkeit auf die Schliche kam.

Einer nach dem anderen benutzten wir das Flohnetzwerk der Malfoys. Schließlich war ich an der Reihe und das grüne Feuer schickte mich in ein kleines Pub namens ‚Der gehängte Mann', wo bereits die Gruppe der Todesser auf mich wartete.
Die Kneipe war spärlich besucht und äußerst dunkel und staubig. Rosier ging auf den Wirt zu, der uns hinter der Theke argwöhnisch betrachtete.
Er lehnte sich zu ihm und steckte ihm, während er leise sprach, etwas Geld zu. Nachdem ihm der Wirt etwas zuflüsterte, drehte sich Rosier wieder zu uns um und nickte Richtung Tür.
Wir folgten ihm ins Freie und standen auf einem weiten grünen Hügel.

„Was hat er gesagt?", fragte ich neugierig.

„Der Wirt meinte, dass Nurmengard auch hier noch nie jemand gesehen haben soll...dennoch vermutet er es ganz in der Nähe!"

„Und das heißt für uns jetzt was?", meinte Avery.

Sie starrten mich erwartungsvoll an.
„Na wir müssen eben selbst danach suchen!"
Ohne wirklich zu wissen in welche Richtung ich gehen sollte, stapfte ich selbstbewusst inklusive Gefolge los.

Falling for the past - Tom Riddle FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt