Kapitel 27

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Plötzlich legte sich ein Arm unter meinen Rücken und ein anderer unter meinen Kniekehlen und ich wurde hochgehoben. Mein Sichtfeld war verschwommen, sodass ich nicht sehen konnte, wer mich trug.

Ich spürte, wie ich in ein weiches Bett gelegt wurde und hörte eine vertraute Stimme „wer hat dir das nur angetan?" knurren.

Kurz darauf merkte ich, wie sich meine Anspannung löste und ich in einen festen Schlaf glitt...






Ich wachte mit einem stechenden Schmerz an meinen Schläfen auf. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und stöhnte kurz auf, als mir die Erinnerungen von gestern durch den Kopf schossen.
Ich richtete mich auf und erblickte Tom, der auf einem Stuhl direkt neben dem Bett saß und seinen Kopf auf seinen Händen abstütze. Ich bemerkte seine tiefen Atemzüge und schlussfolgerte, dass er wohl in dieser ungemütlichen Position eingeschlafen sein muss.

Ich setzte mich auf den Rand des Bettes und berührte sanft seine Schulter, um ihn aufzuwecken.
Schlagartig schoss sein Kopf in die Höhe und er sah mich mit hellwachen Augen an.
„Katherine", flüsterte er mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Seine Miene verfinsterte sich zugleich wieder. „Was ist passiert?"

Ich öffnete meinen Mund, doch als mir der erste Ton entwich, durchzuckten mich Schmerzen, die von meinem Hals ausgingen. Schnell hob ich meine Hand und legte sie auf der schmerzenden Stelle ab.

„Hast du schmerzen?", fragte er mit besorgtem Blick. Ich nickte und gab die schmerzende Stelle frei, sodass er sie sehen konnte.
Er hob seine Hand und strich sanft mit seinen kalten Fingern über meine Kehle. Das bedrohliche Funkeln blitzte in seinen Augen auf.

Ich wagte einen neuen Versuch ihm seine Frage zu beantworten. „I-i-ich", stieß ich schwer atmend aus.

„Nein! Sprich nicht! Lass mich in deinen Kopf, dann musst du es mir nicht erzählen!"

Etwas hin und her gerissen schloss ich schließlich meine Augen und befreite meinen Geist. Ich gewährte ihm Zugang zu meinen Erinnerungen.
Es war, als würde ich die Erlebnisse des gestrigen Abends noch einmal durchleben müssen. Ich fühlte mich schrecklich schwach.
Als ich seinen Geist nicht mehr spüren konnte, öffnete ich meine Augen. Doch was ich vor mir sah, ließ mich zusammenzucken. Es war, als würden Toms Augen rot aufblitzen. Ich sah den Wunsch in seinen Augen, die Jungen zu bestrafen...sie zu foltern.

„Sie haben dir das nur wegen mir angetan", stieß er entrüstet aus. Ich sah, wie sich sein Körper versteifte und sich seine Kiefermuskulatur anspannte. „Sie werden dafür leiden!"
Ohne ein weiteres Wort stand er auf und verschwand aus dem Zimmer.

Das ist meine Chance!', schoss es mir durch den Kopf.

Ich musste nach der fehlenden Seite des Buches über Horkruxe suchen. Ich erhob mich von seinem Bett und blickte mich um.

‚Wo würde Tom Riddle so etwas wertvolles verstecken?'

Ich öffnete zuerst den großen Holzschrank. Ein vertrauter Geruch stieg mir in die Nase. Toms Parfum. Es roch so vertraut und angenehm.
Ich untersuchte jede Ecke des Innenraums, jedoch konnte ich selbst in den Schubladen darin, bis auf seine Unterwäsche nichts finden. Mit leicht errötetem Gesicht schob ich diese rasch wieder zu und schloss die Schranktüren.

Ich ließ meinen Blick weiter durch den Raum gleiten, bis er an dem kleinen Spiegel neben dem Schrank hängen blieb. Ich erkannte mich selbst darin wieder. Ich hob meinen Kopf leicht an und betrachtete meinen Hals, an dem ich eine leichte Rötung erkannte, die sich langsam in einen Bluterguss verwandelte. Bedenklich strich ich über die pochende Stelle. Schlagartig kamen die Erinnerungen an gestern Abend erneut zum Vorschein.
Bevor sie mich in einen elenden Bann zogen, schüttelte ich diese schnell ab und suchte weiter nach der fehlenden Seite.
Nachdem ich die leeren Schubladen seines Nachtschränkchens betrachtet hatte, blieb nur noch der Schreibtisch übrig, auf dem sich gut sortierte Stapel mit Büchern befanden.

Falling for the past - Tom Riddle FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt