Kapitel 34

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Rosier kratze sich am Hinterkopf und schien nach Worten zu ringen. „Ich denke mal, da er jetzt älter ist, ist diese Seite in ihm zum Vorschein gekommen. Ich meine er kann machen, was er will. Er ist ja schließlich ungebunden, nicht wahr?"

Stimmt..."





Ich machte mich gerade für die letzte Feier des Slug-Clubs, die von Professor Slughorn ausgerichtet wurde, fertig.

Ich zog mir ein seidenes, enganliegendes Kleid an, das in der Mitte meiner Oberschenkel endete. Es hatte einen beträchtlichen Rückenausschnitt und schmiegte sich an meine Figur. Das dunkelgrüne Kleid schimmerte angenehm im Licht. Dazu trug ich eine passende schwarze kleine Handtasche, die von meiner Schulter hing und schwarze high heels.
Meine Haare hatte ich zum ersten Mal mit einer Klammer hochgesteckt, wobei einige Strähnen leicht nach unten hingen. Mein Makeup war dezent, jedoch in den passenden Farben. Der Eyeliner schimmerte in einem dunklen Grün und meine Lippen wurden von der schwarzen Farbe meines Lippenstiftes verdeckt.

Vor dem großzügigen Büro des Professors, wartete ich auf meine Begleitung. Ich sah zu, wie Rosier mit schnellen Schritten auf mich zukam und seinen Blick über meinen Körper gleiten ließ.
„Wow, Kate...du siehst atemberaubend aus!"

Ich lächelte ihn leicht an und betrachtete ihn genauer. Er trug einen schwarzen Anzug mit einem weißen Hemd und einer Fliege. Seine braunen Haare hingen wirr von seinem Kopf. Er sah wahrlich gut aus.

Wir traten in den geschmückten Raum ein und wurden zugleich warmherzig von dem Professor begrüßt. Ich blickte mich genauer um. Das Büro war kaum wiederzuerkennen. Seidene Vorhänge in der Farbe Gold zierten die Wände, von der Decke hingen Kronleuchter, besetzt mit funkelnden Steinen und überall tummelten sich Schüler in ihren besten Anzügen oder Kleidern.
Im Hintergrund spielte Musik und einige der Schüler tanzten auf der freien Fläche miteinander.

„Da ist Tom! Komm mit!" Rosier zog mich an das andere Ende des Raumes, bis wir vor ihm standen. Er nickte Rosier kurz zu und für einen kurzen Moment sah ich einen Funken von Wut in seinen Augen aufblitzen. Dann richtete er seinen Blick auf mich und begutachtete wie gebannt meinen ganzen Körper.
„Guten Abend, Katherine!", sprach er mit tiefer Stimme, die mir sofort eine angenehme Gänsehaut verschaffte.

Er selbst trug einen schwarzen Anzug mit einem gleichfarbigen Hemd darunter. Seine Haare hatte er leicht zurück gegelt, jedoch hingen ihm einige schwarze Strähnen ins Gesicht.

Er sah so verdammt gut aus!

„Hallo Tom", antwortete ich so monoton wie möglich.

„Ich hole uns etwas Punsch", wendete sich Rosier mir zu und ließ uns allein.

Tom wendete seinen Blick nicht von mir ab und trat einen Schritt näher. „Wieso bist du mit ihm hier?", zischte er mir leise zu.

‚War er etwa eifersüchtig? Er, der es sicherlich mit der halben weiblichen Fraktion von Hogwarts getrieben hatte?'

„Ich wüsste nicht, was dich das angehen sollte", gab ich verärgert zurück. Gerade als er etwas erwidern wollte, trat ein Mädchen mit aschblonden Haaren neben ihn.
„Hi, ich bin Mindy!" Sie rümpfte ihre Nase und sah mich hochnäsig an. Sie griff nach Toms Arm und kuschelte sich an ihn.

Ohne ein weiteres Wort verschwand ich und suchte Rosier auf.

‚Wie kann jemand in einem Moment eifersüchtig wirken und dann selbst eine billige Begleitung im Schlepptau haben?!'

Den ganzen Abend über, spürte ich Toms brennenden Blick auf mir. Ich jedoch, ignorierte ihn.
Gerade als ich ein Gespräch mit Professor Slughorn beendete sah ich, wie er mit schnellen Schritten auf mich zukam. Augenblicklich schnappte ich Rosiers Arm und zog ihn auf die Tanzfläche. Dieser sah mich nur verwirrt an.
„Tanz mit mir, bitte!", flehte ich ihn förmlich an. Er schenkte mir ein Lächeln und legte seine Hand auf meinen Rücken und umschloss mit der anderen meine.
Während wir uns zur Musik bewegten, verriet mir ein kurzer Seitenblick, dass Tom seinen Versuch mit mir zu sprechen, beendete und sich wieder mit genervtem Blick seiner Begleitung widmete.

„Alles in Ordnung, Kate?", fragte Rosier und sah zu mir hinab. „Ja!", lächelte ich ihn an. Seine blauen Augen funkelten mich an.

,Sie sind wirklich schön, aber Toms sind schöner...'

Während wir uns tief in die Augen sahen, bemerkte ich, wie sich Rosier zu mir hinunterbeugte und seine Lippen auf meine legte.
Für einen kurzen Moment genoss ich das geborgene Gefühl, das ich verspürte, wenn er bei mir war. Doch als ich realisierte, wen ich gerade küsste, zuckte ich schlagartig zurück.
„Äh...I-ich kann das nicht! Ich muss gehen", stammelte ich überfordert. Ich ließ von ihm ab und verließ völlig verwirrt rasch die Feier.

Mit schnellen Schritten lief ich die Korridore entlang, bis ich die Treppe zum Astronomieturm erreichte. Ich stieg hinauf und ging zum Geländer. Ich sog die frische Luft ein und betrachtete nachdenklich die Felder um Hogwarts herum.

„Empfindest du etwas für ihn?"
Toms kalte Stimme ließ mich aus meinen Gedanken aufschrecken.

Verdutzt sah ich ihn von der Seite an. „Wen meinst du?"

„Rosier", antwortete er schlicht.

Ich lehnte mich an das Geländer und ließ erschöpft meinen Kopf hängen. „Nein. Ich empfinde nichts außer reine Freundschaft für ihn..."

„Warum hat er dich dann geküsst?" Tom starrte weiterhin in die Ferne, doch seine Stimme wurde von Mal zu Mal sanfter.

„Ich weiß es nicht. Wir haben die letzten Wochen viel Zeit zusammen verbracht und jeden Tag nach dem Unterricht gemeinsam trainiert...vielleicht hat er dort etwas falsch verstanden", erklärte ich ihm nachdenklich.
Ich hob meinen Kopf wieder an und wendete mich Tom zu. „Warum bist du eigentlich hier? Solltest du nicht bei deiner charmanten Begleitung sein?"

Er zog eine Augenbraue in die Höhe und blickte mir amüsiert in die Augen. „Bist du etwa eifersüchtig?"

„Nein", log ich, „ich hätte nur von dir erwartet, dass du dir jemanden mit mehr...Grips suchen würdest!"

Er verzog seine Lippen zu einem kleinen Lächeln. „Und wer sollte dieser Jemand deiner Meinung nach sein?"

‚Ich'

„Keine Ahnung Tom! Anscheinend gefällt dir ja keine deiner bisherigen Freundinnen, so häufig wie du sie wechselst!"

„Sie sind nicht meine Freundinnen. Ich mag keine von ihnen", gab er mir trocken zu verstehen.

„Das ist nicht gerade viel besser!"

„Wäre es dir also lieber, wenn ich mit einer von ihnen zusammen wäre", provozierte er mich.

„Nein!" Erschrocken von mir selbst raufte ich mir die Haare und öffnete dabei meine Haarklammer. „Du machst mich noch wahnsinnig Tom!"

Plötzlich griff er nach einer Strähne meines Haars und zwirbelte sie zwischen seinen Fingern. „Deine Haare gefallen mir offen viel besser...nicht, dass du nicht jedem mit der hochgesteckter Frisur den Atem auf der Feier geraubt hättest..."

Ich blickte hoch zu seinen funkelnden grünen Augen, die meinen Körper gierig anstarrten. „Und dann dieses Kleid..." Seine Hand ließ meine Haarsträhne los und sie glitt langsam über meinen Körper, bis er sie auf meiner nackten Haut am Rücken ablegte und mich zu sich zog.
Sofort wurde ich von seinem angenehmen Parfum umhüllt.

Er erhob seine freie Hand und legte sie sanft auf meiner Wange ab. Sein Daumen strich vorsichtig über meine Lippen.
Mein Atem verschnellerte sich und mein Herz drohte mir aus der Brust zu springen. Die Stelle an meinem Rücken, an der seine Hand meine Haut berührte, fing unaufhörlich an zu kribbeln.

„Tom", hauchte ich flehend.

Er vergrub seine Hand in meinen Haaren und drückte sanft seine Lippen auf die Meinen. 

Falling for the past - Tom Riddle FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt