Kapitel 12

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‚Das Frühstück beginnt zwar erst in einer halben Stunde, aber wenn ich mich jetzt fertig mache, kann ich vielleicht allein essen'

Ich sprang aus meinem Bett, putzte meine Zähne, duschte mich, zog mir meine Kleidung an und trocknete noch rasch meine Haare.

Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass es bereits kurz vor 6 Uhr war und so machte mich auf den Weg.


Die nächsten Tage sowie Wochen verliefen schleppend ähnlich.

Ich erwies mich in all meinen Unterrichtsfächern, als äußerst talentiert, erhielt ausschließlich ‚Ohnegleichen' und sammelte viele Punkte für das Haus Slytherin.

Was den Unterricht betraf, war ich ziemlich zufrieden. In meiner Freizeit zog ich mich jedoch immer mehr zurück.

Von Zeit zu Zeit unterhielt ich mich mit Avery oder Rosier, da ich ihre Gesellschaft wahrhaftig als angenehm empfand. Abgesehen davon beschränkte ich meinen Kontakt zu anderen auf das Minimum.

Auch Riddle, der in letzter Zeit äußerst beschäftig schien und häufig in Gedanken versank, ging ich aus dem Weg. Dies schien ihn nicht zu stören.

‚Soll mir recht sein!'

Nachts wurde ich allerdings zunehmend von Träumen aus meiner Vergangenheit gequält. Sei es der Tod meiner Eltern, das Aufwachsen im Waisenhaus oder die Schmerzen des Cruciatus Fluchs.
Mein Schlafmangel machte sich durch meine tiefen Augenringe und meine ausgeprägt schlechte Laune bemerkbar.
Es benötigte nur einen Schüler, der mich schief ansah und sofort verspürte ich den Drang diesen zu verhexen.

Der Frühling kehrte schließlich nach Hogwarts zurück und es wurde deutlich wärmer. Die grünen Gräser und einige Blumen blühten auf den großen Wiesen.

Viele Schüler hielten sich nun des Öfteren im Freien auf, weshalb ich auf den Korridoren oder in der Bibliothek kaum jemanden antraf.

In einer kurzen Pause schlenderte ich über den Flur, als ich plötzlich eine schrille Mädchenstimme schreien hörte: „HILFE! SCHNELL!"

„SO HELFT MIR DOCH! BITTE!"

Ich rannte in Richtung der Stimme, doch Dumbledore kam mir zuvor.

„Warten Sie Miss Sterling, ich erledige das", sagte er scharf.
Er stürmte in die Mädchentoilette, aus dem der Schrei kam.

„Professor, bitte...können Sie ihr helfen?", hörte ich das Mädchen verzweifelt fragen.

Ich trat näher heran und spitzelte durch den Türspalt.

Ich sah Dumbledore über den Körper eines Mädchens gebeugt. Das hysterisch schreiende Mädchen kniete neben dem reglosen Körper.

„Es tut mir leid Miss Silver. Ihre Freundin atmet nicht mehr", flüsterte er ihr betrübt zu.

‚Ein Mädchen tot...hier in Hogwarts?!'

Ich trat erschrocken einen Schritt zurück.

Erst jetzt bemerkte ich Gemurmel hinter mir. Ich drehte mich um und sah die Menschenmenge, dich sich in erstaunlicher Rekordzeit gebildet hatte.

Mittig, in der hintersten Reihe entdeckte ich ein bekanntes Gesicht.

Riddle.

Er stand einfach da und starrte wie gebannt auf die angelehnte Tür. Ich erkannte das gewisse Funkeln in seinen Augen, welches ich während unseres damaligen Duells bemerkt hatte, wieder.

Das Murmeln der Menschenmasse verstummte, als Dumbledore aus der Mädchentoilette heraustrat und der reglose Körper des Mädchens zu sehen war.

„Es betrübt mich Ihnen diese Nachricht nun zu verkünden...", sprach der Professor, „doch heute ist die Schülerin Myrte Warren von Ihnen gegangen."

Falling for the past - Tom Riddle FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt