Anadrei Monate später:
Wie jeden morgen hänge ich über der Kloschüssel und kotze mir die Seele aus dem Leib. Die meisten reden immer über die Vorteile einer Schwangerschaft und wie schön sie sei.Ich habe davon noch nicht gemerkt.
Außer das ich ständig kotzen muss, wenn essen in meiner Nähe ist und das meine Fuße nach dem kleinsten Spaziergang weh tun, frage ich mich was noch alles so kommt. Immerhin bin ich erst im dritten Monat und ich habe noch sechs vor mir.
Gerade sitze ich im Wintergarten und warte auf Koslow. Er wollte mich unbedingt hier unten treffen und nur wieder willens habe ich dem zugestimmt. Unsere Verhältnis ist nicht besser geworden.
Zwar unternimmt er viel um es zu besseren, aber ich blocke jedes mal ab. Wenn er mir nicht erlaubt Aiden zu erzählen das er Vater wird und ihm eine Chance gibt sich zu beweisen, dann brauche ich ihn nicht als Vater.
"Guten Morgen moi malysh.", ertönt Koslows Stimme, als er den Wintergarten betritt. Moi malysh - meine Kleine, so nennt er mich seit neusten. Ich antworte ihm nicht, sondern ziehe nur meine Augenbraue noch und gucke ihn fragend an.
Mit einem Lächeln im Gesicht setzt er sich zu mir an den Tisch und greift nach meine Hand. Ich ziehe sie sofort weg und verschränke meine Arme vor der Brust. "Wenn du deine Meinung nicht geändert hast, dann müssen wir diese Unterhaltung nicht fort führen.", sage ich ernst.
"Ich habe ein Innenarchitektin beauftragt. Sie kommt heute Nachmittag und du kannst mit ihr das Zimmer für das Baby gestalten. Es gibt genug freie Zimmer hier, such dir einfach das aus, was dir am besten gefällt.", übergeht er meine Aussage und ignoriert meine aktuelle Stimmung.
Ironisch lache ich auf und stehe auf. "Du kannst mich mal.", zische ich ihm wütend entgegen und verlasse den Wintergarten. Koslow folgt mir und redet weiter auf mich ein. "Versuch doch wenigstens ein bisschen auf mich zu zu kommen."
"Du weißt was ich will, gib es mir und ich komme einen Schritt auf dich zu.", bestehe ich auf meine Forderung und gehe stur hoch zu meiner Mutter. "Damit ich mein Enkel dann nie wieder sehe, das kannst du vergessen.", äußert er sich ernst und zwingt mich zu stehen, in dem er mein Arm fest hält.
Genervt drehe ich mich zu ihm um und schüttle seine Hand ab. "Was denkt ihr eigentlich wer ihr seid? Das ist mein Leben und auch mein Baby. Aiden und du habt darüber nicht zu entscheiden. Kapierst du das?", werde ich lauter und gehe weiter zu dem Zimmer meiner Mutter.
Diese ganzen Diskussionen führen wir ebenfalls regelmäßig und keine kommt von seiner Meinung ab. Kurz schüttle ich mich und betrete das Zimmer meiner Mutter. Sie liegt mittlerweile nicht mehr im Koma, ist aber immer noch nicht zu Bewusstsein gekommen.
"Guten Morgen Ana.", begrüßt Danilo mich mit einem leichten Lächeln und wendet sich dann wieder seiner Arbeit zu. Ich begrüße ihn ebenfalls und setze mich an das Bett meiner Mutter und rede, wie jeden Tag, mit ihr.
—
Gegen Mittag betritt Koslow, mit Stepan, das Zimmer. "Was hältst du von einem Ball?", fragt Koslow mich schmunzelnd und kommt zu mir auf die Fensterbank. Emotionslos gucke ich ihn an und zucke mit den Schultern. Er scheint unsere Unterhaltung von heute früh einfach zu ignorieren.
"Jedes Jahr veranstaltet die Unterwelt ein Friedenstag, wo neue Allianzen geründet werden können oder ein Waffenstillstand aushandeln werden kann. Dieser Jahr wurde ich auserwählt diesen Ball zu veranstalten.", sagt er erfreut und klatscht in die Hände.
Augenverdrehend gucke ich wieder nach draußen und schenke ihm keine Beachtung. Was soll mich dieser blöde Ball auch interessieren? "Ich würde mich sehr freuen wenn du dabei sein möchtest. Ich würde es aber auch respektieren wenn du aus Sicherheitsgründen, nicht gesehen werden willst.", redet er weiter und tut so als ob wir eine normale Unterhaltung führen würden.
"Ich komme.", entscheide ich mich um und starre aber weiter aus dem Fenster. Nicht weil ich Lust drauf habe, sondern weil ich hoffe das Aiden ebenfalls anwesend sein wird. "Ich kann deine Gedanken förmlich sehen.", erwidert Koslow ruhig und streicht mir über meinen Arm.
Rückartig entziehe ich mich seiner Berührung und gucke ihn wütend an. "Ja wenn du Glück hast wird Ivanov kommen, aber es gelten strenge Regeln und er wäre dumm wenn er sie brechen würde.", erklärt Koslow tief durchatmend und guckt mich ernst an.
"Wenn du meinst.", erwidere ich monoton und versuche gelangweilt zu klingen. "Der Ball ist Ende der Woche, wäre schön wenn du mir bis Donnerstag bescheid geben könntest, damit ich eine Stylistin beauftragen kann.", sagt er optimistisch und lässt sich von Stepan eine A5 große Karte reichen.
Die Karte ist matt schwarz und hat goldener Schrift. Sehr edel. "Ich brauche keine Stylistin.", antworte ich patzig und gebe ihm seine Karte wieder. "Okay, wenn du es dir anders überlegen solltest, dann sag einfach bescheid.", sagt er noch, bevor er sich erhebt und mit Stepan das Zimmer verlässt.
Seufzend lehne ich mich an die Fensterscheibe und schaue nach draußen in die Ferne. Selbst da ist alles weiß. Der Schnee hat so ziemlich alles bedeckt was er konnte. Die anfangs beruhigende Landschaft ist mittlerweile einfach nur öde geworden.
Seit drei Monaten sehe ich nichts andres und es nervt. Zwar darf ich mich auf den Grundstück frei bewegen und auch den Garten aufsuchen, doch durch mein Zustand hält sich meine Bewegung in Grenzen. Und so sehe ich ziemlich oft das selbe.
Aiden
"Was soll ich damit?", frage ich genervt und schmeiße die blöde Einladung Alexander entgegen. Stattdessen greife ich nach meinem Vodka und trinke einen großen Schluck aus der Flasche.
In den letzten drei Monaten, wo Ana weg ist, bin ich nur noch am trinken. Keine Ahnung wie meinen Geschäfte noch laufen können, aber sie tuen es erstaunlich gut.
Damals habe ich zwar Anas Aufenthaltsort heraus bekommen, doch Koslow war nicht blöd. Er hat zum Gegenschlag ausgeholt und mir Bilder von Tino geschickt. Das war die einfachste Drohung überhaupt und sie hat gewirkt.
Denn Ana würde mir das nie verzeihen, wenn wegen mir Tino etwas passieren würde. Leider kann ich ihn nicht einfach angreifen. Er hat ein Kopfgeld auf mich ausgesetzt wenn ich nur einen Schritt in Moskau unternehmen würde.
Ich habe die besten Männer von mir nach Moskau geschickt, damit ich Informationen sammeln kann und mir mehr Verbündete in Moskau suchen kann. Aber ich bekam jedes mal nur ihren Kopf wieder.
"Sir, es ist die Einladung zum jährlichen Friedensball.", traut Alexander sich trotzdem weiter zu reden und vor mir stehen zu bleiben. Wütend stehe ich auf, oder versuche es Zumindesten, und schlage mit der Faust auf meinen Marmor Schreibtisch. "Es interessiert mich nicht.", brülle ich ihn an und versuche gerade stehen zu bleiben.
"Koslow veranstaltet es dieses Jahr.", sagt er dann plötzlich ruhig und zeigt auf der Karte Koslows Namen. Wie getroffen lasse ich mich nach hinten fallen und hege das erste mal seit langem wieder Hoffnung, Ana wieder zu sehen.
—
So, los geht's...
Ich kann euch verraten das der Ball nicht so verläuft wie Aiden und Koslow sich das vorstellen, für beide Seiten.
Eure Meinung zum Kapitel? Habt ihr Bock?
Ich versuche am Sonntag das nächste Kapitel hochzuladen. Wird dann aber erst abends.
Voten nicht vergessen wenn es euch gefallen hat und ein Kommentar gerne da lassen. :)
Eure Leni<3
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Her Life
RomanceTeil 1 - Her Story Teil 2 - Her Life Teil 3 - Her Future Was macht man wenn der eigene Vater einen entführt und heile Familie spielen möchte? Was ist wenn man schwanger wird und der eigene Vater nicht erlaubt dem Kindsvater zu erzählen das er Vate...