Teil 15

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Ana

"Was ist das?", frage ich neugierig als Aiden mir plötzlich ein Stapel Papiere zu schiebt. Nach dem alles beseitigt wurden war, haben wir endlich angefangen zu frühstücken. Mein Magen hätte auch nicht länger ausgehalten. Gefühlt habe ich aller zehn Minuten Hunger.

"Eine Verschwiegenheitserklärung.", antwortet er mir neutral und trinkt einen Schluck aus seiner Kaffee Tasse. Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und überfliege die ersten Zeilen der Dokumente. "Für was?"

"Eure Sicherheit." Also entweder habe ich Schwangerschaftsdemenz oder ich habe keine Ahnung von was er da redet. "Es ist nur eine Frage der Zeit bis meine Feinde erfahren das du schwanger bist und du eine noch größere Zielscheibe bist.", erkennt er wohl meine Frage und erklärt mir was das zu bedeuten hat.

Am liebsten hätte ich sofort gekotzt. Zu wissen das dem Baby was passieren könnte, ist unvorstellbar. "Ich versteh immer noch nicht warum ich dann eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnen soll?"

Aiden atmet tief durch und stellt seine Tasse beiseite. "Damit euch nichts passiert." Augenblicklich wandern meine Augenbrauen nach oben als mir klar wird warum ich den scheiß unterschreiben soll und das nicht für unsere Sicherheit.

"Du vertraust mir nicht."

Sekunden die sich anfühlen wie Minuten, starren wir uns an und ich habe zu tun nicht wütend aus diesem blöden Gebäude zu stapfen. Denkt er ernsthaft, ich würde das Baby freiwillig in Gefahr bringen oder ich hätte es ihm untergejubelt?

Enttäuscht springe ich vom den Barhocker, nehme die Schüssel Weintrauben an mich und verlasse die offene Küche. Kopfschüttelnd steuere ich das Wohnzimmer an und lasse mich auf die Couch nieder.

"Ana."

Aiden kommt ebenfalls ins Wohnzimmer gelaufen und stellt sich mit seinen breiten Schultern direkt vor mich. "Das hat nichts mit vertrauen zu tun.", versucht er es mir zu erklären doch ich ignoriere ihn. Stattdessen schalte ich den Fernseher ein und höre mir die Nachrichten an, die gerade runtergerasselt werden.

"Und nun zum Wetter-", noch bevor ich hören kann wie das Wetter die nächsten Tage wird, zieht Aiden den Stecker und verschränke die Arme vor der Brust. "Das ganze hat nichts mit vertrauen zu tun. Es geht allein darum das dieses Baby lebend auf die Welt kommt.", erklärt er mir energisch und scheint mich nicht zu verstehen.

"Hörst du dich eigentlich selbst reden? Du formulierst es nur anders.", entgegne ich ihm fassungslos und stehe ruckartig auf. Durch das zu schnelle aufstehen verliere ich das gleichgewichtig und hätte fast bekanntschaft mit dem Boden gemacht, wenn Aiden mich nicht vorher aufgefangen hätte.

Langsam setzt er mich wieder auf die Couch und setzt sich diesmal dazu. "Ich werde das nicht Unterschreiben." Und das meine ich ernst. Ich würde diesem Baby nie etwas antuen können und ich habe nicht vor es in irgendeine Weise in Gefahr zu bringen.

Aiden hat mich schon genug in der Hand, da unterschreibe ich nicht noch so ein Vertrag. "Lies ihn dir doch erstmal in Ruhe durch. Da stehen auch noch andere Dinge drin.", versucht er es erneut und setzt eine weichere Miene auf.

Ergeben nicke ich und tue so als würde ich es wirklich in Erwägung ziehen. "Gut, ich muss jetzt los und was erledigen. Irena ist da, falls du was brauchst. Sollte nicht lange dauern.", informiert er mich und erhebt sich wieder.

Nickend ziehe ich eine Decke, die auf der Couch liegt, über meine Bein und frage erst gar nicht nach was er machen geht. Wahrscheinlich stirbt irgendjemand oder er foltert jemanden brutal und darf kann ich gerne verzichten. Es unterbewusst schon zu Wissen ist schon schlimm genug.

Leise verschwindet er in sein Büro, kommt kurze Zeit später mit Sakko und einer Waffe wieder raus und betätigt den Knopf für den Aufzug. Alleine, auf der Couch sitzend, starre ich nach draußen und überlege wie es jetzt weiter geht.

Tino ist nicht da, meine Mutter ist noch bei Koslow und ich sitze hier, im goldenen Käfig, und warte bis Aiden wieder kommt. Auf Dauer halte ich das bestimmt nicht aus. Sanft fahre ich mit meiner rechten Hand über mein heranwachsenden Bauch und muss unwillkürlich schmunzelnd.

Ich werde Mutter.

Anfangs konnte ich mir das gar nicht vorstellen und jetzt könnte ich gar nicht ohne. "Miss?", reißt Irena mich aus meinen Gedanken. Mit großen Augen drehe ich mich zu ihr um und gucke in ihre  neutrale Miene. "Kann ich etwas für sie tun?"

"Nein, danke.", lehne ich ab und drehe meinen Kopf wieder zur Fensterfront. Meine Gedanken schweifen wieder zur diesem blöden Vertrag und machen mich, leider Gottes, neugierig. Kurz werfe ich einen Blick über meine Schulter, um sicher zu gehen das Irena nicht da ist und erhebe mich dann von der Couch.

Zielsicher steuere ich die Küche an und sehe sofort auf der Kücheninsel diesen dämlichen Vertrag. Nochmal werfe ich einen Blick über meine Schulter und schnappe mir dann die Unterlagen. Leise tapse ich zurück ins Wohnzimmer und ziehe die Decke wieder über meine Beine.

"Na dann lesen wir den Spaß mal", murmele ich zu mir selbst und schlage die erste Seite auf.


Nach einer Stunde habe ich nichtmal annähernd alles durchgelesen. Seufzend lege ich den Vertrag bei Seite und massiere mir meine Schläfe. Da drin steht alles so Fachchinesisch und bei der Hälfte weiß ich nicht mal was sie bedeutet.

Mühsam erhebe ich mich von der Couch und steure die Toilette an. Seid ich weiß das ich Schwanger bin muss ich fast stündlich auf Toilette. Nach dem ich mich entleert habe, wie soll es auch anders sein, bekomme ich Hunger. Also gehe ich in die Küche und suche dem Kühlschrank nach was leckerem ab.

Eine Packung Kräuter Quark sticht mir ins Auge, die ich auch sofort an mich nehme. Gerade als ich den Kühlschrank wieder schließe, erschrecke ich mich zu Tode als einer der Gorillas vor mir steht und mich mit ernster Miene beobachtet.

"Jesus, wollen sie das ich einen Herzinfarkt bekomme?", rege ich mich auf und fasse mir theatralisch an die Brust. Räuspernd streckt er seinen Rücken durch und sagt dann ernst. "Sie sollen sich fertig machen. Ein Wagen holt sie in zehn Minuten ab."

Verwirrt ziehe ich die Augenbrauen kraus und tunke den Löffel in den Quark. "Wo gehts den hin?", frage ich neugierig und stecke mir eine große Portion Kräuter Quark in de Mund. "Keine Ahnung. Sie sollten sich aber beeilen."

Augenverdrehend erhebe ich mich und drehe mich dann aber doch nochmal ruckartig um. "Wie heißen sie?" Stumm stellt er sich neben den Aufzug und will da anscheint auf mich warten. "Ich gehe erst wenn sie mir verraten wie sie heißen.", lasse ich nicht locker und verschränke die Arme vor der Brust.

Genervt antwortet er mir. "Andrej." Zufrieden drehe ich mich um und mach mich für was ich immer fertig. Theoretisch würde ich mich quer stellen und protestieren, aber ich bin auch neugierig was Aiden vor hat.


Wer das TikTok gesehen hat, weiß wo es hin geht. ;)
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Eure Leni<3

Her LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt