Her Life

Teil 23

Ana

Hätte mir eine heute Morgen gesagt das ich jetzt mit Stephan eine Videokonferenz habe, hätte ich den Lachanfall meines Lebens bekommen. Doch genau das haben ich jetzt. "Wir sind alleine.", antworte ich Stepan nach dem Aiden per Nachricht Alexander und co. aus der Zelle geschickt hat.

"Tut mir leid, das glaube ich ihnen nicht." Genervt verdrehe ich die Augen und beiße mir auf die Unterlippe. "Tja entweder sie sagen mir jetzt was sie wollen oder diese Unterhaltung ist beendet.", stelle ich ihm ein Ultimatum und verschränke die Arme vor der Brust.

Er ist nicht in der Lage irgendwelche Forderungen zu stellen und ich bin zu schwanger als das ich einen langen Geduldsfaden habe. "Mister Koslow ist krank." "Es ist mir egal. Ich wiederhole mich, was wollen sie?", antworte ich kühl und betrachte ihn aus schmalen Augen.

Sagt er die Wahrheit? Wann ja, was hat Koslow? Wird er wieder gesund? Was hat das mit mir zu tun? Agh diese ganzen Fragen bringen mich noch um. "Er liegt im Koma und ist nicht in der Lage seine Job auszuüben. Laut Protokoll sind sie amtierender Boss seiner Mafia. Wir unterstehen jetzt ihren Befehlen.", lässt Stepan die Bombe platzen.

Geschockt starre ich ihn eine Weile an bis mein Blick zu Aiden gleitet. Dieser guckt mich neutral und hält sein Handy fest umschlugen. "Sie lügen." Es kann nicht anders sein. Ich kenne ihn doch nicht mal und habe noch weniger Ahnung von diesem Job.

Jetzt soll ich eine Mafia leiten? Nein ganz sicher nicht. "Eine Kopie des Protokolls ist auf den Weg zu ihnen." Verfolgt gucke ich über meine Schulter was total sinnlos ist weil wir immer noch auf dem Meer sind.

"Woher wissen sie wo wir sind?", frage ich nervös und beobachte wie Aidens Kiefer mahlt. Nicht viel und er geht in die Luft. Verständlich, wie ich finde. "Das weiß ich nicht. Der Bote bringt es in Ivanov Penthouse."

Beruhigt, atme ich durch und sehe wie bei Aiden auch ein bisschen Spannung abfällt. "Woher weiß ich das er wirklich im Koma liegt?", hake ich nach und lasse ihn meine ganze Skepsis spüren.

"Es gab eine Schießerei in der Innenstadt von Moskau. Wenn Ivanov gründlich ist dann haben sie ihren Beweis.", erklärt er mir und Aiden schaltet sofort sein Handy an. Wild tippt er drauf rum und es kommen immer wieder unmenschliche Geräusche aus seinem Mund.

"Warum ich?" "Sie sind seine Tochter und die nächsten in der Rangfolge." Kopfschüttelnd schließe ich kurz meine Augen und nehme dann Aidens Handy was er mir entgegen hält.

Es ist ein Video und sobald ich es abspiele ertönen schon die lauten Schussgeräusche. Auf einen der Schützen zoome ich ran und erkenne tatsächlich Koslow. Zwei Sekunde später trifft ihn eine Kugel in den Hals und er sackt sofort auf den Boden.

Seine Männer zerren ihn in ein Auto und treten den Rückzug an. Dann endet das Video. "Das Beweist nichts. Er könnte schon wider fit sein und irgendwas aushacken.", gebe ich mich nicht zu frieden und lege das Handy bei Seite.

"Sagen sie mir was wir tuen sollen damit sie uns vertrauen.", sagt er ernst und verzeiht kurz das Gesicht. Entweder weil er an den Vorfall zurück denkt oder wer er nicht will das ich sein Boss werde.

Gestresst lege ich meinen Kopf in meine Hände und muss das ganze erstmal verarbeiten. "Angenommen ich glaube ihnen, was passiert als nächstes?", und hoffe ich kann so mehr heraus finden. "Sie bekommen sämtliche Codes und Berechtigungen."

Da fällt es mir ein.

Der Vertrauensbeweis.

"Dann soll meine Mutter zurück nach Sankt Petersburg gebracht werden." "Ich werde es sofort veranlassen wenn ich ihr raus komme." Mit großen Augen lächeln ich Aiden an und hätte nicht mit dieser Antwort gerechnet.

"Ich lasse ihn nicht gehen.", mischt sich Aiden das erste mal ein und guckt mich ernst an. "Dann gib ihm ein Telefon damit er es veranlassen kann. Bitte Aiden.", bitte ich ihn inständig und gucke ihn gequält an.

Tief durchatmend malt sein Kiefer, aber schließlich nickt er und schreibt wahrscheinlich Alexander eine Nachricht. "Er hat zwei Minuten." Aufgeregt gucke ich auf den Bildschirm und sehen wie Alexander ins Bild kommt.

Er löst eine Hand aus den Fesseln und drückt ihn das Telefon in die Hand. Sofort gibt Stepan eine Nummer an und bevor er es ans Ohr legen kann schaltet Alexander den Lautsprecher ran und signiert ihm so weiter zu sprechen.

Mürrisch lässt er es zu und wartet bis am anderen Ende jemand ran gehen. "Da?", geht eine russische tiefe Stimme ran. "Lass Olivia Petrov sofort nach Saint Petersburg überstellen.", weißt er ihn streng an und starrt zu mir.

"Auf wessen Befehl?", fragt die andere Stimme verwundert. "Des Bosses." "Verstanden. Wohin genau?", antwortet er ernst. "Flughafen Pulkowo. Meine Männer nehme sie da in empfangen.", hakt Aiden sich wieder ein.

Stepan nennt ihm den Flughafen und legt auf. Alexander nimmt ihm das Handy aus der Hand und fesselt seine freie Hand wieder. "Danke." "Ich weiß das sie keinen Grund haben mir zu Vertrauen, aber ich werde alles tuen um ihr Vertrauen zu gewinnen."

Ich weiß seine Worte zu schätzen und sie geben mir auch ein besseres Gefühl für die ganze Sache vor allem weil Koslow mit meiner Mutter sein ganzes Druckmittel aus der Hand gibt. Aber vielleicht liegt er ja wirklich im Koma.

Mit einem klick stelle ich ihn erstmal auf stumm und hebe meinen Kopf. Aiden mustert mich mit neutraler Miene und hat die Hände ineinander verschränkt. "Was hast du jetzt mit ihm vor?", frage ich neugierig und drehe den Bildschirm ein bisschen weg.

Ich fühle mich beobachtet.

"Das kommt auf ihn drauf an. Ich brauche Information die er mir hoffentlich liefern kann." Verwirrt ziehe ich meine Augenbraun zusammen und kann mir denken wie er es meint. "Rein hypothetisch, gehen wir mal davon aus er sagt die Wahrheit, dann stellt er kein Problem da."

"Rein hypothetisch mag das sein aber noch wissen wir nicht ob er die Wahrheit sagt.", antworten Aiden ernst und massiert sich seine Schläfe. Angestrebt denkt er über irgendetwas nach. Entschlossen ziehe ich den Laptop wieder zu mir und hebe den Stumm Modus wieder auf.

"Wenn sie die Wahrheit sagen dann brauche ich sie nicht als Mittelsmann. Theoretisch könnte ich Anweisungen auch direkt geben. Also will ich die Nummer von Danilo."

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Denkt ihr Stepan sagt die Wahrheit?
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3