Teil 35

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Ana

"Aiden.", hauche ich aufgelöst und erinnere mich an meine Zeit bei Koslow. Wie ich eingesperrt war, auch wenn er mir keine körperlichen schmerzen zufügte, hat die ganze Situation an meine Psyche genagt.

Beruhigend drückt Aiden meine Hand fester und versucht mir so zu beruhigen. "Miss Petrov hat weiterhin das sagen bis Mister Koslow wieder Arbeitsfähig ist.", teilt Stepan uns mit und sucht meinen Augen.

Überfordert starre ich ihn an und klammere mich an Aidens Hand. "Toll, wir gehen trotzdem.", beschließt Aiden und versucht erneut an Stepan vorbei zu kommen. Dieser stellt sich uns erneut in den Weg und guckt mich weiterhin an.

"Geh mir aus dem Weg.", knurrt Aiden wütend und lässt seine andere Hand an seine Waffe gleiten, die hinter seinem Rücken steckt. "Ma'am bitte, ich weiß das ihn das Angst macht, aber sie haben nichts zu befürchten. Vor keinem von uns.", versucht Stepan mich zum bleiben zu überreden.

"Bitte lassen sie uns gehen.", flehe ich leise und blinzele meine Tränen weg. Zeig ja keine Schwäche Ana, rede ich mir ein und versuche so stark zu belieben.

"Mister Koslow bat mich vor seinen Unfall das egal was passiert, er sie nie wieder so behandeln würde. Er hat seinen Fehler eingesehen und wünschte sich nichts mehr als seine Tochter bei sich.", macht Stepan erneut einen Versuch und lässt mich tief durchatmend die Augen schließen.

Stepan hat mich nie angelogen. Selbst als ich Koslows Gefangene war. Wenn er mir was nicht sagen konnte dann hat er mir das direkt mitgeteilt, aber nie gelogen soweit ich das feststellen konnte. "Ana vergiss es, ich bitte dich.", mischt sich Aiden ein und guckt mich ernst an.

Zwischen den Stühlen stehend gucke ich die beiden Männer abwechselnd an und hasse diese Situation. Vor ein paar Minuten war noch alles in Ordnung und jetzt geht das ganze Chaos von vorne los. "Stepan ich kann nicht.", sage ich flüsternd.

Zögerlich tritt Stepan bei Seite und sofort setzt Aiden sich in Bewegung. Zügig folge ich ihm und merke sofort das auch Stepan uns folgt. "Wo wollen sie hin?", hakt Stepan nach und läuft jetzt neben mir.

"Geht sie nichts an.", zischt Aiden erbost in Stepans Richtung. "Der Fahrer muss aber wissen wohin sie wollen." "Wir brauchen keinen Fahrer.", entgegnet Aiden ihn und reicht mir im Vorbeigehen mein Mantel.

Die Zügeltüren nach draußen werden uns wie immer geöffnet und Aiden läuft weiter gerade aus Richtung Eisen Tor. Die Männer gucken uns verwirrt an und scheinen nicht zu wissen was los ist. "Macht das Tor auf.", sage ich streng und hoffe es kommt auch so an.

Zum Glück reagieren sie sofort und hören auf meinen Befehl. "Miss Petrov bitte, reden sie mit ihm.", lässt Stepan nicht locker und folgt uns weiterhin. Gerade als ich was erwidern will kommen drei Wägen angerast und machen vor uns eine Vollbremsung.

Erschrocken will ich zurück weichen, doch Aiden zieht mich weiter in Richtung der Wägen. Dutzende Männer steigen aus und halten eine Waffe in der Hand. Augenblicklich höre ich wie hinter mir auch Waffen gezogen und entsichert werden.

Aiden reagiert noch schneller als ich, stellt sich schützend vor mich und drängt mich langsam weiter Richtung der Wägen. Dann hätten wir auch geklärt dass das an scheint seine Männer sind.

Zich Waffen sind im Anschlag und Aiden, Stepan und ich stehen mitten drin. Halleluja, wenn das nicht schief geht. Aufgelöst schaue ich umher und versuche irgendeine Lösung zu finden. "Sie lügen nicht oder?", frage ich Stepan und gucke ihn verzweifelt an.

"Ich würde sie nie anlügen.", antwortet er prompt und verzeiht dabei keine Miene. Nickend löse ich meine Hand aus Aidens und stelle mich vor ihn. Sofort will Aiden mich wieder hinter sich ziehen, doch ich gehe nur weiter auf die Männer zu.

"Waffen runter.", befehle ich laut und strecke meinen Rücken durch. "Ma'am das ist unser Gebiet, das ist der Feind.", versteht einer meiner Männer meinen Befehl nicht und guckt mich verwirrt an. "Jetzt nicht mehr, also Waffen runter oder ich suche mir neue Mitarbeiter.", drohe ich und hätte nicht gedacht dass das funktioniert.

Aber sofort nehmen sie ihre Waffen runter. "Stepan, sie halten mich über alles wichtige auf den laufenden und sobald sich was ändern sollte an der jetzigen Situation teilen sie mir das ebenfalls mit.", richte ich meine nächsten Worte an ihn und gucke ihn streng an.

"Natürlich.", bestätigt er mir, entfernt sich langsam von Aiden und geht wieder zum Grundstück. Ich hingegen gehe wieder zu Aiden und gemeinsam steigen wir in den mittlerne Wagen. Mit hoher Geschwindigkeit fahren die Wägen weg vom Grundstück und lassen mich erbleicht durch atmen.

Aiden

Am liebsten hätte ich gesagt, ich habe es dir gesagt, aber so fertig wie Ana gerade wirkt, verkneife ich es mir. Ich beobachte sie wie sie gedankenverloren aus dem Fenster schaut und mich nicht mal fragt wo wir hin fahren.

Von Anfang an waren meine Männer in der Nähe falls es brenzlich wird und wir hier schnell weg müssten. Ebenfalls habe ich auch meinen Jet nach Moskau bringen lassen, damit wir auf direkten Weg abhauen könnten.

"Ana?", spreche ich sie doch nach einer Weile an und lege meine Hand auf ihren Oberschenkel. Sie legt ihre kleinen Händen auf meine und drück leicht zu. Mit einem traurigen lächeln dreht sie sich zu mir und mustert mich fragend.

"Es tut mir leid.", sage ich leise und lege meine andere Hand an ihre Wange. Sofort schmiegt sie sich an meine Hand und legt, ihren Kopf, auf meine Schulter. Stumm fahren wir weiter zum Flughafen und steigen schweigend in den Jet.

Augenblicklich startet das Flugzeug und keine zehn Minuten später sind wir auch schon in der Luft. Ana sitzt am Fenster, hat die Beine an ihren Körper, so gut es in ihrem Zustand geht, ran gezogen und starre raus ins leere.

Ich sitze ihr gegenüber, halte mein Handy zwischen den Händen und muss an unser Gespräch heute morgen denken. Noch nie hatte ich jemanden von meiner Vergangenheit erzählt und noch nie hatte ich das Bedürfnis es jemanden zu erzählen.

Doch Ana hat alles Glück dieser Welt verdient und ich werde versuchen ihr und unserem Kind das alles zu bieten. Auch wenn ich dafür selbst zurückstecken muss.


Was meint ihr was jetzt passiert da Koslow wieder wach ist?
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3

Her LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt