Teil 38

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Ana

"Ana?", holt mich meine Mutter zurück und unterbricht mein Chaos im Kopf. Seit über zwei Jahren sitzen wir wieder gemeinsam am Frühstückstisch und unterhalten uns über dies und das. Aiden war heute früh schon weg als ich aufgewacht bin, hat mir aber einen Zettel da gelassen.

Es tut mir leid das ich nicht da bin
wenn du aufwachst.
Frühstück steht für euch bereit.
Ich versuche schnell wieder da zu sein.
Aiden

Mittlerweile ist es 12 Uhr, Mama und ich frühstücken schon seit zwei Stunden und von Aiden ist immer noch keine Spur in Sicht. "Schuldige, was hast du gesagt?", hake ich nach und nippe an meiner Tasse Tee.

Schmunzelnd guckt mich meine Mutter an und sagt dann schelmisch. "Ich hoffe es sind schmutzige Gedanken die dich abhalten mir mir zu sprechen." Sofort spucke ich meinen Tee wieder aus und bekomme den Hustenanfall meines Lebens.

"Mum.", mahne ich sie und versuche mich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Schnell schnappe ich mir ein paar Servietten und versuche das grobe Chaos zu beseitigen. "Was? Wir sind beide noch in einem Alter wo man durchaus Sex hat."

Schulterzuckend lehnt sie sich nach hinten und schnappt sich eine Banane. "Du bist unmöglich.", sage ich lachend und schüttle gespielt böse den Kopf. Lachend sitzen wir beide einfach nur da und genießen den Moment.

"Ist alles in Ordnung?" Plötzlich steht Irena im Wohnzimmer und guckt uns mit großen Augen an. Nervös guckt sie auf den Tisch und sieht den großen Tee fleck. Auf dem Absatz kehrt holt sie einen Lappen und wischt es mit chirurgischer Präzision weg.

"Irena alles gut, es ist ja nichts passiert.", versuche ich sie zu beruhigen und erschrecke mich zu Tode als auf einmal Aidens tiefe Stimme ertönt. "Was ist nicht passiert?" "Wie schaffst du es immer dich so anzuschleichen?", rege ich mich theatralisch auf und stehe lachend auf.

Freudig eile ich auf ihn zu und werfe mich ihm um den Hals. "Schön das du wieder da bist." Er drückt mich eng an sich und gibt mir einen Kuss auf den Scheitel. "Daran könnte ich mich gewöhnen.", sagt Aiden zufrieden und schnappt sich dann mein Kinn.

"Was ist nicht passiert?", wiederholt er seine Frage streng und guckt mich ernst an. "Ich habe nur etwas verschüttet.", erkläre ich schnell und lehne mich mit meinem Rücken gegen Aidens Brust. Er muss ja nicht immer alles wissen, oder?

Irena ist derweil wieder verschwunden und geht vermutlich ihrer geregelten Arbeit nach. "Wo warst du?", hake ich interessiert nach und lege meinen Kopf schief. "Ich musste was erledigen.", hält er sich wage und führt mich zum Tisch zurück.

Natürlich versucht er mich abzulenken und das Thema zu wechseln. Erstmal lasse ich es drauf beruhen, aber später wenn wir alleine sind, frage ich auf jeden Fall nach. "Argh.", zische ich plötzlich schmerzverzerrt und krümme mich nach vorne.

Schützend lege ich meine Hände auf meinen Bauch und versuche ruhig zu bleiben. Aiden, der sich noch gar nicht gesetzt hat, beugt sich mit großen Augen zu mir runter und fragt nervös. "Was ist los? Hast du schmerzen?"

"Es geht schon.", presse ich zwischen zusammenpressten Lippen heraus und versuche mich wieder aufrecht hinzusetzten. "Hol Boris.", weißt Aiden plötzlich Irena an, die gerade wieder ins Wohnzimmer gelaufen kommt und hebt mich plötzlich hoch.

"Beruhig dich.", mahnt meine Mum auf einmal und erhebt sich wacklig. Bevor Aiden ihr widersprechen kann, redet sie einfach weiter. "Euer Baby tritt, das ist was ganz natürliches." Misstrauisch guckt Aiden zwischen meiner Mum und mir hin und her und scheint sich nicht zwischen Vernunft und Emotionen entscheiden zu können.

"Aiden, ich glaube sie hat Recht.", versuche ich ihn auch zu beruhigen und signalisiere ihm das ich runter will. Meine Schmerzen sind fast verschwunden und jetzt im nachhinein hat es sich wie ein Tritt angefühlt.

Zögerlich lässt er mich runter und betrachtet mich skeptisch. "Boris guckt trotzdem drüber.", stellt er klar und beäugt mich erneut streng. "Wenn es dich glücklich macht.", antworte ich zweideutig und zwinkere ihm beruhigend zu.

Plötzlich kommt Alexander mit Boris im Schlepptau um die Ecke gebogen und Boris macht sich sofort an die Arbeit. Ich lasse mich von ihm untersuchen und beantworte seine Fragen die er mir zu meinem Zustand stellt.

"Es sieht alles gut aus.", kommt Boris nach einer Weile zum Schluss und richtet sich wieder auf. Auf Aidens nicken hin verschwindet er wieder und lässt Alexander mit uns zurück. "Sir, haben sie einen Moment?", kommt es auf einmal von Alexander und guckt Aiden eindringlich an.

Kurz schweift Aidens Blick zu mir und streckt dann seine Hand nach mir aus. "Kommst du mit oder willst du dich lieber ausruhen?", fragt er mich und wartet geduldig, mit ausgestreckter Hand auf meine Antwort.

"Ja ich komme mit.", antworte ich ihm lächelnd und spüre sofort die Erleichterung als ich feststelle das Aiden mich endlich ein Stück weit mit in seine Arbeit einbindet. Zwar wird es vielleicht bald ebenfalls meine Arbeit sein, aber ich habe beschlossen so lange wie möglich mit der Entscheidung zu warten.

Meine Mutter frühstückt derweil weiter und hat uns mit einem zwinkern verabschiedet.

Gemeinsam gehen wir mit Alexander in Aidens Büro und setzen uns an den Schreibtisch. Aiden überlässt mir seinen Stuhl und stellt sich hinter mich, während Alexander vor dem Schreibtisch stehen bleibt.

Gespannt warte ich darauf was Alexander zu sagen hat und lausche seinen Wort als er anfängt zu sprechen. "Wir stehen in den Verhandlungen mit Spanien. Aktuell ist der Plan auf neutralen Boden zu verhandeln in Griechenland."

"Das klingt gut, dann können wir ihm alles erklären und Tino nach Hause holen.", erfreue ich mich einen kurzen Moment bis Aiden meine ganze Hoffnung verstört. "So funktioniert das nicht. Außerdem bis du hoch Schwanger, da erklärst du schon mal gar nichts."

Mit hochgezogene Augenbrauen drehe ich mich, mit dem Stuhl, zu ihm um und lege meinen Kopf schief. Ruhig bleiben Ana, spreche ich mir selbst zu, weil ich merke wie meine Schwangerschaftshormone mal wieder kicken.

"Das mag schon sein, aber dir ist doch bewusst das du das nicht zu entscheiden hast. Mir ist bewusst in welche Gefahr ich mich begebe, aber er ist mein Bruder und deshalb steht das nicht zur Debatte. Außerdem, so wie ich dich kenne, wirst du die besten Vorsichtsmaßnahmen treffen die es gibt und ich werde mich hoch und heilig dran halten."


Frohe Weihnachten euch allen und ein schönes Fest.
Ich hoffe ich schaffe es in der nächsten Zeit mehr zu Update, aber ich verspreche nichts. Tut mir leid.

Was denkt ihr, wie das Treffen zwischen Theo und Aiden laufen wird? Findet es überhaupt statt?

Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3

Her LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt