Kapitel 19

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Harry schweigt, doch sein Blick liegt weiterhin auf mir.

Ich halte ebenfalls den Augenkontakt, bis der Braunhaarige einmal tief durchatmet und seinen Kopf senkt.

"Ich werde es dir erklären, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist." spricht der Braunhaarige und sieht mich kurz an.

"Und wann ist der richtige Zeitpunkt?" frage ich weiter.

Harry öffnet den Mund um etwas zu sagen, doch er schließt ihn gleich wieder und schweigt nur.

"War ja klar." seufze ich und will aufstehen.

"Nein warte!" hält mich der Lockenkopf schnell auf und nimmt mein Handgelenk. Ich schwenke meinen Blick zu ihm und sehe ihn abwartend an.

"Okay, ich erkläre es dir." beschließt er letztendlich und ich setze mich wieder hin, so das ich ihn ansehen kann.

Harry bleibt für einige Sekunden still und sieht mich an, als wolle er wissen ob ich es wirklich ernst meine. Doch ich blicke ihn weiterhin abwartend an, bis er endlich zu sprechen beginnt.

"Okay. Es ist jetzt vier Jahre her." beginnt Harry und senkt seinen Blick zu Boden.

"Ich war 16, als Jack mit seinen Freunden bei uns Zuahause eingebrochen ist. Der Grund dafür war, dass er sich holen wollte, was ihm gehört - behauptet er zumindest. Angeblich handelte es sich um Geld, doch ich weiß, dass mein Vater und der von Jack ernstere Konflikte hatten. Worum es genau ging weiß ich bis heute nicht, doch ehrlichgesagt will ich es auch nicht wissen. Nicht mehr. In dieser Nacht haben diese Arschlöcher meine Eltern ermordet und meine Schwester entführt." Harry macht eine kurze Pause, bevor er weiter spricht.

"Ich wollte sie retten, doch war zu feige und bin davongerannt. Nach kurzer Zeit habe ich den Mut gefasst und war bereit um ihre Freiheit kämpfen, doch da war es schon zu spät." Harrys Stimme bricht ab und er schweigt. Er dreht seinen Kopf zur Seite und ich sehe, wie sich sein Unterkiefer anspannt.

"Ich hätte es verhindern können. Doch ich war zu feige." fügt er leise hinzu und starrt regungslos in den Wald.

Ich sitze ruhig neben ihm und sehe ihn gedankenlos an. Seine grausame Geschichte brennt sich in meinen Kopf und ich weiß nicht so recht was ich sagen soll. Ich finde keine richtigen Worte.

"Der Tod meiner Familie ist ihnen nicht genug. Sie wollen mich ebenfalls leiden sehen." kommt es emotionslos von Harry.

"A-Aber ich verstehe nicht warum du dann von ihnen flüchtest. Eigentlich sind sie diejenigen die dir Schaden zugefügt haben." bringe ich mit kratziger Stimme über meine Lippen und hoffe bei jedem Wort, dass ich nichts Falsches sage.

"Es sind zu viele. Ich habe erfahren, dass einige Tage vor dem Tod meiner Eltern der Vater von Jack ermordet wurde. Auch wenn es keine Beweise gibt, bin ich mir und sowohl auch Jack sicher, dass es mein Vater war. Und nun will Jack Rache. Und ich habe keine Chance gegen ihn und seine Freunde." spricht er ernst und ich schlucke schwer.

"Warum hast du nie die Polizei gerufen?" frage ich leise.

"Ich habe keine Beweise. Und das was diese Typen mir angetan haben kann keine Polizei auf dieser Welt wieder gut machen. Ich will, dass sie alles was sie getan haben bitter bereuen. Auch wenn ich keine Chance habe, werde ich nicht aufgeben und bis zum Ende kämpfen." gibt der Braunhaarige ernst zurück und richtet seinen Blick auf den See.

Es ist ruhig und ich denke über Harrys Worte nach. Alles was er gestagt hat - einfach schrecklich. Niemand verdient so eine Vergangenheit.

"Harry. Das mit deiner Familie tut mir so lei-.."

"Nein! Hör auf." unterbricht er mich, würdigt mir jedoch keinen Blick.

"Ich brauche kein Mitleid - von niemanden." murmelt er emotionslos und sieht mir wider in die Augen. Ich kann seinen Blick nicht deuten.

"Jetzt weißt du Bescheid. Ich hoffe du bist zufrieden." Das sind die letzten Worte, die Harry von sich gibt, ehe er aufsteht und geht.

Fassungslos bleibe ich am Boden sitzen und starre in den Wald, in dem der Braunhaarige gerade verschwunden ist. Ich weiß nicht was ich von dem Ganzen halten soll. Auch wenn ich mir etwas Schlimmes erwartet habe, mit dem hätte ich nicht gerechnet. Und auch wenn Harry mich so mies behandelt, tut er mir leid.

"Warte Harry!" Schnell stehe ich auf und laufe ihm hinterher.

"Was?" fragt er emotionslos und geht weiter geradeaus.

"I-Ich wollte nur nicht alleine zurück gehen." antworte ich leise und Harry schweigt.

Still gehen wir zusammen zurück zu der Hütte, wo wir nach wenigen Minuten auch gleich ankommen. Etwas erschöpft lasse ich mich auf die Couch fallen und richte meinen Blick an die Decke. Wenn Harry sagt, dass er keine Chance gegen diese Typen hat, dann hab ich auch keine. Was passiert dann mit mir? Werden sie mich auch töten? Daran will ich gar nicht denken.

Die Türe öffnet sich und der Lockenkopf tritt herein. Sein Blick ist nicht mehr so angespannt und etwas sanfter geworden. Wortlos geht er zu seinem Bett und setzt sich seufzend hin.

"Harry?" frage ich vorsichtig und setze mich auf.

"Mh?"

"Hast du jemals Rache an den Typen ausgeübt und jemanden umgebracht?" Auch wenn ich Angst vor der Antwort habe, will ich es einfach wissen. Nervös sehe ich den Braunhaarigen an. Was ist wenn er auch ein Mörder ist?

"Nein." gibt Harry ernst zurück und ich atme kurz durch. Ich bin erleichtert. Ich weiß nicht was ich tun würde, wenn sich herausstellen würde, dass Harry ein Mörder ist. Ich hätte viel zu große Angst vor ihm.

Ohne weitere Fragen zu stellen lege ich mich wieder hin und schließe meine Augen. Ich höre wie die Türe geöffnet wird und Harry anscheinend die Hütte wieder verlässt. Keine Ahnung wohin er jetzt schon wieder will. Mittlerweile ist es mir egal was er macht, da er es mir sowieso nicht erzählt. Doch vorhin am See habe ich ihn mit ganz anderen Augen gesehen. Er wirkte so zerbrochen und schwach. Aber gleichzeitig hatte er so viel Wut in sich. Ich bin auch über seine Vergangenheit sehr schockiert und weiß nochimmer nicht was ich darüber denken soll.

Ich kenne keine Liebe. Nicht mehr.

Auch wenn ich nicht weiß, wie er früher war - diese Geschehnisse haben ihn verändert. Ich glaube, dass hinter dieser dunklen Fassade ein warmes Herz schlägt. Harry war und ist bestimmt kein schlechter Mensch. Seine Vergangenheit hat ihn einfach zerstört. Die Wunden sind tief und es dauert einige Zeit bis sie wieder heilen. Und auch wenn Narben bleiben, der Schmerz nimmt irgendwann sein Ende.

~•~•~•

Oh mein Gott es tut mir SOO UNENDLICH leid !

So lange kein Update.. es tut mir wirklich so leid. Ich muss mich in den letzten Wochen noch richtig in der Schule reinhängen, aber jetzt ist alles leichter. Ich verspreche, dass ich mich jetzt wieder total auf Secret konzentriere und die Updates viel öfter kommen !

Naja ich will euch jetzt keinen Roman vorhalten 🙈

Wie geht's euch allen? 💕
Ich hoffe ihr habt mich nicht verlassen :(

P.S: ICH SEHE MORGEN ONE DIRECTION HÖCHST PERSÖNLICH W T F !!!! :O

SECRETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt