Kapitel 20

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Langsam werde ich wach und nehme ein leichtes Rütteln wahr. Ich lasse meine Augen geschlossen und gebe nur ein verschlafenes Grummeln von mir, doch ich merke deutlich, dass hier etwas nicht stimmt.
Mühsam öffne ich meine Augen und versuche mich zu orientieren. Es ist dunkel, doch ich kann ein Gesicht über mir erkennen.

"Harry?" frage ich halb schlafend und schließe meine Augen wieder, da ich sie nicht offen halten kann.

"Warum bist du wach?" murmle ich müde und merke, wie ich hingelegt werde. Anschließend legt sich noch eine Decke über meinen Körper, in welche ich mich sofort hinein kuschle.

"Du bist von der Couch gefallen." nehme ich eine flüsternde Stimme wahr und runzle meine Stirn etwas. Ich öffne meinen Mund um noch irgendetwas zu erwidern, doch bevor so weit kommt verschwindet alles um mich herum wieder und ich tauche in meine Träume ab.

...

Als ich am nächsten Morgen meine Augen öffne, muss ich feststellen, dass ich alleine bin. Schon wieder.
Einzelne Sonnenstrahlen dringen durch das kleine Fenster und erhellen den ganzen Raum.
Müde strecke ich mich, bevor ich mich aufsetze und anschließend ganz auf die Beine rapple. Mein Rücken schmerzt total.
Ich sehe mich im Raum um und meine Stirn legt sich in Falten, als ich eine Weinflasche auf dem Tisch sehe. Wein?
Verwirrt nehme ich sie in die Hand und kann sofort feststellen, dass sie leer ist. Hat Harry die etwas getrunken?

Meine Beine tragen mich sofort zur Türe und ich trete hinaus. Eine kühle Luft umschließt meinen Körper und ich sehe mich um.

"Morgen." murmelt jemand neben mir und ich schwenke meinen Blick in die Richtung. Und der Anblick schockiert mich. Harrys Haare stehen wild in alle Richtungen und dunkle Augenringe schmücken sein Gesicht. Er sieht aus als hätte er die ganze Nacht nicht geschlafen.

"Harry. Was ist mit dir passiert? Hast du diesen Wein getrunken?" Ich lasse mich neben dem Braunhaarigen auf die Bank nieder und sehe ihn die ganze Zeit an.

"Was interessiert dich das." antwortet er nur kalt und dreht seinen Kopf in die andere Richtung. Was ist jetzt schon wieder mit ihm los? Was ist passiert?

"Rede mit mir! Was ist passiert? Geht es dir gut?" frage ich weiter und bin etwas aufgebracht.

"Alles bestens." gibt er zurück und schwenkt seinen Blick wieder zu mir. Ich kann deutlich den Geruch von Alkohol wahrnehmen und runzle meine Stirn.

"Muss das sein, dass du dich betrinkst?" funkle ich böse und bekomme nur ein genervtes Seufzen zurück. Harry verdreht seine Augen und steht auf. Mein Blick liegt weiterhin auf ihm und ich warte auf eine Antwort.

"Und du bist meine Mutter oder was? Lass mich in Ruhe, ich tue was ich will." faucht er mich an und geht weg von mir.

"Wo willst du hin?" rufe ich ihm hinterher und stehe ebenfalls auf.

"Weg! Und wehe du folgst mir!" brüllt er zurück und ich schweige. Gedankenlos sehe ich seiner Gestalt hinterher, welche immer kleiner wird und schüttle kurz meinen Kopf. Ich werde diesen Typen nie verstehen. Aber wenn er gehen will, soll er doch. Mir egal was er jetzt macht.

Seufzend gehe ich zurück in die Hütte und setze mich auf die Couch. Meinen Blick richte ich auf die Uhr an der Wand gegenüber von mir und atme tief durch.
Jetzt bin ich mal gespannt was Harry macht und wann er wieder kommt.

...

Sekunden, Minuten und sogar Stunden sind schon vergangen, doch von Harry ist keine Spur. Irgendetwas in mir löst Unruhe und Netvosität aus. Was ist, wenn er einfach abgehauen ist und mich zurück gelassen hat?
Nein, das ist unmöglich. Seine ganzen Sachen sind hier.

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