Total erschöpft stelle ich die letzte Schachtel in den Raum und schließe die Türe.
Müde lehne ich mich dagegen und atme kurz durch.Das ist alles schneller gegangen als ich dachte. Vor gerade einmal einer Woche habe ich den Vertrag für diese Wohnung unterschrieben und nun stehe ich auch schon hier mit meinen Umzugskartons.
Unser Haus habe ich zum Verkauf anbieten lassen. Es ist mir zwar nicht leicht gefallen, aber ich brauche das Geld.
Meinen Job habe ich auch gekündigt.
Mein Chef war total traurig und ich bin auch nicht sehr erfreut darüber, aber mir blieb eigentlich nichts anderes übrig. Der Weg zu meinem Arbeitsplatz ist zu weit.
Ich bin auch schon auf der Suche nach einem recht guten Job hier in der Nähe, da mein Geld schon ziemlich knapp wird.
Aber ich werde das schon irgendwie schaffen.Je mehr ich hier bin, umso besser gefällt mir die Wohnung. Natürlich ist es keine Luxusvilla, aber ich werde es mir hier gemütlich machen.
Ich stoße mich von der Türe ab und beginne die Kartons auszuräumen.
Plötzlich höre ich ein lautes Rumpeln im Stockwerk über mir und ich zucke kurz zusammen. Im nächsten Moment ist es wieder still.Etwas verwirrt ignoriere ich es einfach und setze mit dem Auspacken fort.
...
"Ms Morgan?" Es klopft kurz an der Türe und das Gesicht von Mr Graves lugt herein.
"Was gibt's? Und bitte nennen Sie mich Amy." gebe ich zurück und gehe auf ihn zu.
"John." Der Mann gibt mir seine Hand.
"Ich wollte mich eigentich nur kurz erkundigen, wie es bei Ihnen- ich meine, wie es bei dir so läuft." Er tritt ganz in meine Wohnung herein und sieht sich kurz um."Sehr gut! Danke. Es ist wirklich schön hier." lächle ich.
"Das freut mich." kommt es freundlich von John.
"Achja! Ich habe da noch eine Frage. Gibt es hier irgendwo eine Waschmaschine oder einen Waschraum?" frage ich.
"Oh ja klar. Im Keller befindet sich ein Waschraum." erklärt mir der Mann. "Du gehst einfach die Treppe hinunter und dort die die erste Türe links." fügt er noch hinzu und ich nicke verständlich.
"Okay danke."
"Kein Problem. Ich muss dann auch wieder los, bis dann." verabschiedet sich John auch wieder und geht zur Türe.
"Bye."
Ich drehe mich um und verschwinde ins Badezimmer.
Dort nehme ich den Wäschekorb, welcher sich schon mit schmutziger Kleidung gefüllt hat, und verlasse meine Wohnung.In Gedanken versunken schlendere ich die Treppe hinunter in die Eingangshalle.
Dort angekommen, setze ich meinen Weg fort, bis ich in den Keller gelange.
Es ist sehr düster hier und der kleine Raum in dem ich mich befinde, wird nur von einer kleinen Glühbirne an der Decke beleuchtet.Mein Griff um den Wäschekorb verstärkt sich etwas und ich setze mich langsam in Bewegung.
Ich nähere mich der Türe auf der linken Seite, so wie es mir John beschrieben hat.
Gerade als ich vorsichtig zur Klinge grefien will, wird die Türe von innen aufgerissen und ich weiche einen Schritt zurück.Ein Typ, ich schätze in meinem Alter, steht vor mir.
Unsere Blicke treffen sich für einen kurzen Moment und der junge Mann starrt mich mit einem emotionslosen Blick an. Ich schlucke schwer.
Gerade als ich meinen Mund öffnen will, um etwas zu sagen, geht der Typ an mir vorbei und verschwindet im nächsten Moment über die Treppe hinauf.Etwas überrumpelt von der Situation, schüttle ich meinen Kopf und betrete den Waschraum.
Ich stelle meinen Korb neben einer Waschmaschine auf den Boden und gebe meine Kleidung Stück für Stück hinein.
Danach noch etwas Waschpulver und schon starte ich die Maschine.Schnell verlasse ich den kleinen Raum wieder und ich kann deutlich spüren, wie mein Herz in meiner Brust stärker pocht. Irgendetwas hier unten macht mir Angst.
Es liegt totale Stille im Raum und ich höre nur ein leises Rumpeln durch die Türe zum Waschraum.
Ich lasse meinen Blick um mich schweifen.
Ich mustere jeden Zentimeter des Raumes und bleibe mit meinem Blick an einer weiteren Türe hängen.Für einen kurzen Moment stehe ich einfach nur regungslos im Raum, bis ich mich ruckartig umdrehe und die Treppe hinauf laufe. Schnell verschwinde ich in meine Wohnung und atme tief durch.
Dieses Gebäude hat etwas angsteinflößendes an sich.
Ich fahre mit einer Hand durch meine Haare und gehe zu meinem Bett. Seufzend lasse ich mich hinein fallen und vergrabe mein Gesicht in meiner Decke.
Seit dem Tod meiner Eltern bin ich viel schwächer geworden.
Irgendetwas in mir ist mit ihnen gegangen, doch ich kann nicht genau sagen was.Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als plötzlich laute Musik wieder vom Stockwerk über mir kommt.
Für den ersten Moment stört es mich nicht wirklich, doch nach einiger Zeit nervt es mich, da ich ins Bett will.
Mühsam rapple ich mich auf und gehe in den Flur hinaus. Ich maschiere die Treppe nach oben und gelange in das letzte Stockwerk. Die Musik wird immer lauter und ich schlendere zu der Türe.
Auf dem Schild befindet sich kein Name.Vorsichtig hebe ich meine Hand und klopfe.
Ich warte einige Sekunden - keine Reaktion.Ich klopfe nocheinmal etwas lauter.
"Hallo?" spreche ich und lausche an der Türe.
Wieder keine Reaktion.
"Könnten Sie die Musik bitte etwas leiser machen? Ich will schlafen!" rufe ich nun, doch meine Stimme geht in der Musik unter.
"Hallo?" schreie ich schon fast und versuche die Türe zu öffnen, doch sie ist abgeschlossen.
Seufzend drehe ich mich um und laufe die Treppe hinunter in die Eingangshalle.
"John?" Ich gehe zu dem kleinen Schreibtisch.
"Was gibt's?" fragt er an mich gerichtet.
"Die Person in der Wohnung über mir hört sehr laut Musik, aber ich möchte gerne schlafen." informiere ich den Mann, welcher sofort aufsteht.
"Ich werde mich darum kümmern." lächelt er und geht zur Treppe.
"Danke." gebe ich noch leise von mir und schlendere wieder nach oben.
Ich verschwinde wieder in meine Wohnung und mache mich fürs Bett fertig.
Als ich mich gerade hinein kuschle, höre ich, wie die Musik über mir verstummt und ich atme erleichtert auf.Müde drehe ich mich auf die andere Seite und falle nach kurzer Zeit in einen tiefen Schlaf.

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SECRET
Fanfiction"Du weißt von dem Geheimnis - also gibt es kein zurück. Sie werden dich suchen. Und sie werden dich finden." "Und wie komme ich aus der Sache wieder raus?" "Gar nicht." © Copyright 2015 cxorinna