Vorsichtig öffne ich meine Augen.
Ich hebe langsam meinen Kopf und muss feststellen, dass ich mich wieder in diesem dunklen und kleinen Raum befinde. Mir ist verdammt übel und ich habe das Gefühl, dass ich mich jeden Moment übergeben muss.
Wieso tun sie mir das an?
Ich fühle mich so schwach und müde.
Erschöpft richte ich mich auf dem Stuhl auf und merke, dass meine Hände hinter meinem Rücken festgebunden sind.Nein. Bitte nicht.
Vorsichtig rüttle ich daran. Immer wilder und immer stärker, doch ich komme nicht frei. Ein leises Schluchzen entflieht meinem Mund und ich lasse meinen Kopf wieder hängen. Meine Arme sind taub und ich fühle mich wie der letzte Dreck.
"Du auch schon wach." ertönt plötzlich eine dunkle Stimme hinter mir und ich schrecke sofort hoch.
Harry.
"Ha-Harry?" frage ich leise und versuche so weit wie möglich über meine Schulter zu gucken.
"Wer denn sonst." motzt er genervt und ich ziehe mich etwas zusammen.
Er ist verdammt sauer.
Was ich auch verstehen kann.Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht? Es war ja klar, dass mich die Typen nicht frei lassen!
Schuldbewusst senke ich wieder meinen Kopf und atme kurz durch.
"Harry?" frage ich wieder leise und es herrscht Stille im Raum.
Keine Antwort.
"E-Es tut mir leid." murmle ich leise und warte ein paar Sekunden.
Keine Antwort.
"Harry?" frage ich erneut und versuche mich wieder so gut wie möglich umzudrehen.
Ich kann aus dem Seitenwinkel erkennen, dass er direkt hinter mir ebenfalls an einen Stuhl gefesselt ist.
"Diese Typen haben gesagt sie lassen mich frei, wenn ich dich zu ihnen bringe. Und ich-.."
"Halt die Klappe." kommt es kalt von hinten und ich schweige.
Es tut mit wirklich leid.
"Ich kann ja auch verstehen, dass du sauer auf mich bist." füge ich noch leise hinzu.
"Lass mich einfach in Ruhe!" gibt er nun etwas lauter von sich und ich zucke etwas zusammen. Okay.
Es herrscht Totenstille in dem kleinen Raum und ich schließe meine Augen, um meine Gedanken zu ordnen.
Was mache ich jetzt?
Was werden die Typen jetzt machen?Stumm sitze ich auf dem Sessel und versuche nicht ganz in Panik zu geraten, als ich plötzlich einen lauten Knall von draußen höre. Sofort schrecke ich wieder zusammen und richte meinen Blick ängstlich zur Türe.
Wie erwartet, wird diese nach einigen Sekunden geöffnet und ein mir bekannter Junge tritt herein.
"Guten Morgen Dornröschen." kommt es über seine Lippen und er grinst mich beängstigtend an.
"Ich muss wirklich sagen, du hast deinen Auftrag sehr gut ausgeführt." Er kommt langsam auf uns zu und ich richte meinen Blick auf meinen Schoß.
"Hätte ich nicht gedacht." fügt der Schwarzhaarige noch hinzu und seine Stimme ist ganz nahe.
Ich presse meine Augen fest zusammen und schweige.
"Naja, wie auch immer." seufzt der Schwarzhaarige und seine Stimme entfernt sich wieder.
Vorsichtig wage ich es, meinen Kopf zu heben und richte meinen Blick auf den Typen, welcher nun zu Harry geht.
"Ich habe doch gesagt du wirst diese Spiel verlieren Styles." sagt er siegessicher und lacht kurz.
"Du hast sowieso keine Eier in der Hose um mich umzubringen." gibt Harry kalt zurück und ich schlucke schwer. Umbringen?
"Nein. Ich werde dich nicht umbringen - noch nicht. Zuerst will ich dich leiden sehen." spricht der schwarzhaarige Junge und taucht wieder vor mir auf.
Ich merke, wie ich leicht zu zittern beginne und mache mich ganz klein.
Was ist, wenn er mich auch umbringt?
"Ich weiß nur noch nicht was ich mit dir dann mache Kleine. Du bist jetzt total überflüssig, aber du weißt zu viel." Er nimmt mein Kinn in seine Hand und sieht mich etwas nachdenklich an. Mein Herz pocht verdammt schnell.
"Ich werde euch nicht verraten! Wirklich nicht! Bitte lasst mich einfach gehen und ich werde mein Leben einfach normal weiter leben. Ihr könnt mir-.."
"Sei still!" faucht der Junge mich an und lässt mein Kinn los.
"Mir wird schon etwas einfallen, was ich mit dir machen kann." fügt er noch hinzu und grinst dreckig. Gott.
"Aber nun zu dir Styles. Du kommst jetzt mit." Der Schwarzhaarige schweift von mir ab und begibt sich zu Harry.
"Jake! Max!" ruft er plötzlich laut und im nächsten Moment öffnet sich auch schon die Türe. Zwei weitere Typen treten in den Raum und ich sehe sie mir genau an. Wenn mich nicht alles täuscht, waren die beiden bei meiner Entführung dabei.
"Kommt, helft mir." befiehlt der Schwarzhaarige und wie auf Kommando gehen sie zu ihm.
Sie machen irgendetwas hinter meinem Rücken mit Harry und ich nehmen an, dass sie ihn losbinden, um ihn mitzunehmen.
Wenige Sekunden später sehen ich, wie die drei Typen mir Harry fest am Arm gepackt zur Türe gehen. Der Lockenkopf versucht sich loszureißen, doch er schafft es nicht. Er alleine hat keine Chance.
"Lasst mich los ihr Arschlöcher!" höre ich Harry brüllen, bevor sich die Türe mit einem lauten Knall schließt und ich alleine bin.
Sofort beginne ich wieder wild an meinen Fesseln zu rütteln und zu ziehen. Ich versuche mich loszureißen und aufzustehen, doch ich schaffe es einfach nicht.
"Verdammt!" rufe ich und gebe anschließend auf.
Unkontrolliert kullern einige Tränen über meine Wangen und ich atme tief durch. Ich spüre wie sich mein Magen jede Minuten weiter zusammenzieht und nach Essen bettelt. Mein Hals ist sehr trocken und meine gesamten Glieder schmerzen. Es fühlt sich an, als würde ich mit jeder kleinen Bewegung mehr Kraft verlieren, bis ich ganz weg breche.
Ob sie mich hier unten sterben lassen würden?
Irgendjemand muss mich doch finden.
John! Der müsste mich doch schon vermissen oder?
Wie lange bin ich eigentlich schon verschwunden? Tage? Wochen?Ich habe keine Orientierung mehr.
Meine Gedanken werden unterbrochen, als ich plötzlich ein lautes Rumpeln über mir vernehme. Es sind auch einige Schreie zu hören und ich vermute, dass sie sich prügeln.
Was tun sie Harry an?
Was haben sie zu verbergen?Ich kann nicht wirklich einschätzen wer von ihnen eine Schuld trägt. Da Harry von diesen Typen flüchtet und diese ihn leiden sehen wollen, gehe ich davon aus, dass Harry ihnen etwas schlimmes angetan hat. Doch für mich wirkt diese Gruppe von Jungs viel krimineller als Harry. Immerhin haben sie mich entführt. Harry kann zwar auch ziemlich angsteinflößend sein, doch er hat niemanden etwas angetan. Oder?
Doch plötzlich schrecke ich zusammen, als ich einen lauten Schuss wahrnehmen und anschließend etwas zu Boden fällt.
Im nächsten Moment ist alles still.
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SECRET
Fanfiction"Du weißt von dem Geheimnis - also gibt es kein zurück. Sie werden dich suchen. Und sie werden dich finden." "Und wie komme ich aus der Sache wieder raus?" "Gar nicht." © Copyright 2015 cxorinna