»𝐒𝐜𝐡𝐥𝐢𝐭𝐭𝐬𝐜𝐡𝐮𝐡𝐞, 𝐏𝐮𝐧𝐬𝐜𝐡 𝐮𝐧𝐝 𝐏𝐞𝐫𝐢𝐨𝐝𝐞«

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-Annalenas Sicht-

Brummelnd ziehe ich die dicke Thermohose an und schaue dann genervt zu Robert. Grinsend schüttelt dieser nur den Kopf und schaut von seinem Handy auf.

„Du frierst doch sonst eh wieder nur auf dem Weihnachtsmarkt, also bitte zieh dich einfach dick an", ergeben nicke ich, nehme meine andere Hose und schlüpfe in diese. Wie eine irre springe ich durch das Büro, um meine dicken Waden in die Hose zu zwängen.

„Soll man dir helfen, oder bekommst du das hin?", ich bleibe stehen und schaue dann zu meinem besten Freund.

„Manchmal frage ich mich wirklich...", Robert wirft mir einen vielsagenden Blick zu, genervt drehe ich ihm den Rücken zu und springe weiter durchs Büro. Als ich es dann endlich geschafft habe meine Hose anzuziehen, erstarre ich in der Bewegung. Sofort mache ich meinen Pullover über den Hosenknopf, da ich diesen nicht zu mache.

„Ich muss noch mal pinkeln, bevor wir los gehen", seufzend nickt Robert und öffnet seine Jacke, welche er gerade geschlossen hat. Unauffällig nehme ich meine Menstruationstasse aus meiner Handtasche und laufe mit schnellen Schritten in Richtung der Toilette.

„Verdammt, hätte das jetzt nicht noch ein bisschen halten können", so langsam, aber sicher merkt man, dass der Job einen dazu bringt, schon auf der Toilette mit sich selbst zu reden. Nachdem ich meine Tasse richtig platziert habe, spüle ich und schließe meinen Hosenknopf, wasche meine Hände und laufe dann zurück zum Büro.

„Ich bin dann so weit, wenn du willst können wir los", zustimmend nickt Robert und zieht seine Wintermütze auf, schließt seine Jacke und schaut mich dann auffordernd an.

„Ja, wir können", schnell nehme ich mir noch meinen kleinen Geldbeutel, stecke diesen in meine Jackentasche und verstaue in dieser auch den Schlüssel sowie mein Handy. Gemeinsam gehen Robert und ich zu den Fahrstühlen, langsam drücke ich auf den Knopf für nach unten.

„Wieso laufen wir nicht einfach?", ich schaue ihn nur stumm an, doch ehe Robert noch etwas sagen kann, öffnet sich die Tür des Fahrstuhls.

Triumphierend steige ich ein und drücke auf das EG, Robert steigt ebenfalls in den Fahrstuhl und lehnt sich hinten an, verschränkt die Arme vor der Brust und steckt sein Handy ein.

„Claudia wartet schon unten, die anderen sind schon vor und reservieren eine Bank", nickend schließe ich für einen Moment die Augen und atme tief ein und aus.

„Du weißt, dass ich das nicht so gut kann... und trotzdem zwingst du mich...", lachend nickt Robert und gemeinsam steigen wir im EG wieder aus, laufen zur Tür und schauen uns dann suchend um.

„Hier Anna", sofort drehen wir uns nach links und sehen eine dick eingepackte Claudia dort stehen.

„Da die letzten nun auch endlich eingetroffen sind, können wir loslaufen. Die anderen drei sind schon vor, um eine Bank für die nicht Eisläufer zu reservieren", grinsend schüttle ich den Kopf und laufe neben Robert weiter, unterwegs reden wir alle über Gott und die Welt.

„So welche Größe brauchst du?", fragend schaut mich Robert an, schulterzuckend schaue ich zu meinen Füßen runter.

„Ich denke, dass 39 passen müsste... aber in den Sneaker habe ich 38,5... also frage die am Verleih, ich denke die wissen das", nickend verschwindet Robert in die Schlange des Schlittschuhverleihs. Während Robert sich dort anstellt, hole ich uns einen Glühwein, da ich sonst betrunken bin, muss ich mir den mit Robert teilen.

„Ach, der Robert ist aber wieder gefragt", vorsichtig stelle ich den Glühwein auf den Tisch und schaue dann zu Claudia.

„Ist er das nicht immer... und gerade jetzt, wo er die Kanzlerkandidatur verkündet hat, ist er noch gefragter. Ich finde es sehr bewundernswert, wie er das alles so meistert. Ich meine er ist so offen zu den Menschen...", nickend nippt Claudia an ihrem Glühwein und schaut dann durch die Gegend.

OneShot's (Annalena Baerbock) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt