- cry, my dear but do not bleed -
R O M E O
Nach ca. drei Stunden und einem ewig langem Flug -zumindest fühlte er sich so an- waren wir endlich wieder Zuhause.
Orlando und Silan waren gerade dabei unser Gepäck aus dem Flugzeug zu holen, da klingelte mein Handy. Mit einer kurzen Handbewegung holte ich es aus meiner Jacke und laß den Namen meines Bruders auf dem Display und sofort drückte ich auf den grünen Knopf, welcher mir angezeigt wurde.
„Wo bist du gerade Romeo?” fragte Bell direkt nach. „Am Flughafen.” erklärte ich ihm, worauf er etwas zu jemanden sagte. Ich ging von Angel aus. „Nieves hat gerade ihr Kind auf die Welt gebracht.” erwiderte er, woraufhin ich große Augen machte. „¿Qué?” fragte ich ungläubig, was meinen Bruder leise lachen ließ.
„Si. Nieves hat sich für den Namen Ramiro entschieden.. Du solltest dich beeilen. Die Ärzte sagen sie wird gleich auf eine normale Station gelegt.” erklärte er. Natürlich nickte ich sofort und sagte ihm das ich mich auf den Weg machte.
Gesagt. Getan. Keine halbe Stunde später war ich -gemeinsam mit den anderen- im Krankenhaus angekommen. Kaum betraten wir das Gebäude, warf sich mir schon eine zarte Statur um den Hals, welche ich freudig in meine Arme schloss. „Ich habe dich auch vermisst Amore.” flüsterte ich in ihre Haare und strich behutsam über ihren Rücken, auf welchem sich eine leichte Gänsehaut bildete.
Aurora umarmte mich noch fester und machte nicht den Anschein mich überhaupt wieder los lassen zu wollen. „Bleib nie wieder so lange weg.” hauchte sie und ihre leicht gebrochenen Stimme hörte ich deutlich raus. Vorsicht löste ich mich ein Stück von ihr und nahm ihr Gesicht in meine Hände. „No. Nicht weinen..” sprach ich leise und fuhr zaghaft ihre Wange entlang.
Aurora antwortete nicht und schmiss sich einfach wieder in meine Arme. Über sie hinweg sah ich zu meinen Brüdern, welche überfröhlich auf mich zukamen, während ich beruhigend immer wieder über Aurora's Rücken streichelte. „Nieves wird sich unglaublich freuen dich wieder zu sehen.” lächelte Bellamy und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Ihr etwa nicht?” fragte ich amüsiert, worauf die beiden -fast synchron- ihre Augen verdrehten. „Ai, natürlich freuen wir uns fratello.” sagte Angel mit einem sanften Lächeln und umarmte mich so gut es ging, da Aurora immer noch an mir festhielt.
„Amore?” fragte ich also an sie gewandt. Leicht nickte sie, sah allerdings nicht zu mir hoch, sondern drückte ihr Gesicht nur noch weiter in meinen Bauch. „Darf ich zu meiner Schwester?” hackte Ich also weiter nach, worauf sie aber ihren Kopf schüttelte. Seufztend hob ich sie auf meine Arme, was sie leise aufquicken ließ, mich allerdings trotzdem nicht los ließ.
Aurora schlang ihre Beine um meine Hüfte und das sie das überhaupt hochschwanger konnte, war ein Wunder. Mein Mädchen legte ihren Kopf auf meiner Schulter ab, während ich ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange hauchte. „Dann gehen wir eben zusammen.” erklärte ich ihr. Aurora lächelte zufrieden und kuschelte sich näher an mich.
Ich wollte gerade los gehen, da hielt ich allerdings noch einmal inne, als ich Damian dabei zusehen konnte wie er Sofia und Runa begrüßte. Runa strahlte vor Freude ihren Papa wiederzusehen und auch Sofia konnte man die Freude deutlich anerkennen.
Mit Aurora auf meinen Armen lief ich meinen Brüdern hinterher, welche in Richtung Nieves Zimmer liefen.
„Ich habe dich so vermisst..” flüsterte Aurora immer wieder an meinen Körper. „Ich dich auch Darling.” erwiderte ich und blieb stehen, als ich Aurora plötzlich schluchzen Hörte. Vorsicht stellte ich so vor mir ab und sah sie fragend an.
Wieso weinte sie jetzt? Habe ich irgendwas falsches gemacht? Oder gesagt?
„Was ist los?” fragte ich besorgt und wusste nur zu gut, dass man eine schwangere nicht verärgern sollte. Das habe ich einmal gemacht und spreche aus Erfahrung wenn ich sage nie wieder.
Schnell wischte sie sich die Tränen weg und setzte ein schwaches lächeln auf. „Hormone.” erklärte sie und legte eine Hand auf ihren Bauch. Sanft lächelte ich und legte meine Hand genau auf ihre, um diese anschließend auch leicht zu drücken. „Du hast keine Ahnung wie sehr ich dich verehre.” flüsterte ich und legte meine Lippen sanft auf ihre.
Es war ein Gefühlvoller Kuss und alle Emotionen der letzten Tage schwammen darin. Hass, Wut, Trauer, Angst, Liebe, Sehnsucht, Freude und Zufriedenheit. Und wenn ich sagte, dass diese paar Tage sich ohne Aurora anfühlten wie der blanke tot. Meinte ich dies auch so.
Nur zaghaft löste ich mich von meiner Liebe und sah ihr tief in ihre so wunderschönen grünen Augen. Und wie jedes Mal, wenn ich in diese sah, erkannte ich mich. Sie ist ein Teil von mir. Ein Teil ohne den ich nicht mehr leben konnte und niemand könnte mich daran hindern mit ihr zu sterben, wenn sie sterben würde. Egal wer auf dieser Welt leben würde, egal wie viele Kinder ich mit ihr haben würde. Ich könnte niemanden so lieben wie sie. Niemanden.
„Lass uns rein gehen.” lächelte Aurora und drückte mir noch einen letzten Kuss auf die Lippen, bevor sie sich meine Hand nahm und gemeinsam mit mir weiter in die Richtung von Nieves lief.
Ich würde sterben um die Frauen dieser Familie glücklich zu sehen. Und bei Gott. Wenn nur einer von ihnen etwas passiert, wird die Welt brennen. Jeder einzelne. So lange bis nur noch wir übrig sind. So lange bis sie endlich wieder glücklich sind.
Denn sie sind meine Familie. Ein Wort was viel zu leichtfertig benutzt wird. Familie müssen nicht immer Blutsverwandte sein, es sind die Menschen, bei denen man sich sicher fühlt. Bei denen man kein Haus braucht um sich wie Zuhause zu fühlen. Denen man zu einhundert Prozent vertrauen kann, egal wie scheiße es einmal sein wird. Welche immer hinter die stehen. Und ihr Leben für deins geben würden, falls es nötig sei.
Die Menschen die dich selbst an deinen dunkelsten Tagen zum Lachen bringen und dich verstehen können. Die dich so akzeptieren wie du bist.
Und genau das alles sind sie für mich. Vielleicht sind wir alle durchgeknallt und völlig verrückt.. Aber wenigstens wissen wir was dieses Wort bedeutet...
...Familie..
Ich freue mich auf die Kommentare <3
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Darling - Ti amo
RomanceBand 2. - Darling - Ti amo Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse. Dem, der uns Gutes tut, sind wir nie so dankbar wi...