"Es tut mir leid", meinte Teresa und ich lachte kurz ironisch auf. Als ob ihre Entschuldigung nun noch irgendetwas ausrichten könnte. "Ehrlich Y/n. Ich hatte keine Wahl, das ist das einzig Richtige. Wir müssen das Heilmittel finden" Ich fuhr mir mit der Hand übers Gesicht und wollte ihr hier und jetzt an die Gurgel springen. Es gab kein verdammtes Heilmittel, nur eine Verzögerung der Infektion. So etwas würde niemals existieren - niemals. "Sie hat Recht" Ich schloss die Augen und versuchte, tief durchzuatmen, als Ava Page das Wort ergriff. "Das alles ist nur ein Mittel zum Zweck. Du hast das auch mal verstanden, Thomas. Egal was ihr alle von mir denkt, ich bin kein Monster. Ich bin Ärztin. Und ich habe einen Eid geschworen, das Heilmittel zu finden. Koste es was es wolle. Alles was wir brauchen, ist mehr Zeit" "Mehr Blut" Überrascht riss ich die Augen wieder auf, als eine starke, weibliche Stimme erklang. Eine Gestalt trat aus den Rebellen und wandte sich uns zu. "Hallo Mary", begrüßte Page die Doktorin des rechten Arms. Woher kannten sie sich? "Ich hatte gehofft, wir würden uns wieder sehen. Es tut mir leid, dass das unter diesen Umständen stattfindet" "Mir tun auch einige Dinge leid. Aber das hier nicht", fuhr Mary die Ärztin an und hielt festen Blick zu Page. Sie hatten eine gemeinsame Vergangenheit. "Wenigstens habe ich ein reines Gewissen" "Das habe ich auch", antwortete Ava und Mary öffnete bereits den Mund. Plötzlich erklang ein scharfer Schuss. Erschrocken zuckte ich zusammen und starrte auf Mary. Die hübsche Frau hielt sich die Hände auf den Bauch und ich schluckte. "Mary? Mary- MARY!" Vince riss sich von den Soldaten los und rannte auf seine Frau zu. "MARY- nein- MARY" Tränen formten sich in meinen Augen, als ich die Szene beobachtete. Hilflos schrie Vince Mary's Namen, ihre Augen schlossen sich und ihre Hände fielen leblos zu Boden. "MARY- nein- MARY. MARY!!" Janson steckte die Pistole zurück in seinen Mantel und ich schrie auf. Vor lauter Ungerechtigkeit. Alles hier war so unfair. Ich hasste WCKD. Ich hasste Janson und Ava. Ich hasste Teresa. "Y/n-" Newt zog mich von Janson weg, als ich losrennen wollte und hielt meinen Arm fest gepackt. "Lass mich- los!", knurrte ich und funkelte Janson an, der mit laszivem Grinsen das Treiben beobachtete. Diese Leute würde es immer geben - und sie konnten sich alles erlauben. "Kommen sie, Janson. Verladet sie, lasst uns hier verschwinden. All diese Leute, werdet sie los. Los gehts, los!", rief Ava und ich packte Newts und Minhos Arme, als mehrere Rebellen auf das Schiff zuströmten. "Sonja! Aris!", schrie Harriet und ich spürte die Panik in mir hochkriechen. Es war vorbei, alles war vorbei. Man riss mich an der Schulter, ich verlor Newt und Minho. "Nein- Y/N?!", hörte ich Newt brüllen und reckte den Kopf, doch die anderen Menschen versperrten mir die Sicht. "Newt!" "WEG- ZURÜCK MIT EUCH!" Alle erstarrten, als ein unschönes Klicken erklang und ich riss mich aus dem Griff der Soldaten. Rasch bahnte ich mir einen Weg zurück durch die reglosen Menschen und rannte auf Thomas zu. Der schwarzhaarige Junge hielt eine kleine Bombe in der einen, einen Schalter dafür in der anderen Hand und streckte es in Richtung WCKD. "ZURÜCK- WEG MIT EUCH! LASST UNS IN RUHE!" Blitzschnell rannte ich zu meinen Freunden in der Mitte des Geschehens und streifte jemanden, der das gleiche Ziel zu haben schien. Janson. "Nicht schießen wowowow - NICHT SCHIESSEN!", fuhr er die Soldaten an, die die Gewehre hoch erhoben hatten. Mein Herz raste, während ich zwischen die Lichter stürmte und mich neben Newt stellte. "Y/n!" Erleichtert drückte mir der große Junge einen Kuss auf den Scheitel und ich atmete aus. "Lasst sie frei- lasst sie alle frei!", schrie Thomas an Janson gerichtet und Ava machte einen Schritt auf uns zu. "Du weißt, dass ich das nicht tun kann!" "Thomas hör auf!" Teresa trat hinter Janson hervor und schien hilflos, während ihr Blick die Bombe fokussierte. Ganz recht, wenn ich starb, dann tat sie das auch. "Ich hab mit ihnen einen Deal gemacht- sie- sie haben versprochen das niemandem von uns etwas geschieht!" Lügnerin. "Warum sollte ich dir jetzt noch vertrauen?", fragte Thomas und ich war stolz, das wir alle die selbe Meinung zur Verräterin hatten. Obwohl er sie mochte, stand er auf unserer Seite. "Es stimmt, das war ihre einzige Bedingung!" "Halten sie die Klappe!", unterbrach der Frischling Ava und hielt die Bombe noch immer hoch erhoben. "Alles kann wieder so werden wie früher- es- Thomas. Willst du wirklich, das sie Alle sterben?" Ich wollte ihr die Augen auskratzen, als sie anfing, Thomas zu manipulieren. Hatte sie uns nicht schon genug angetan? "Hör nicht auf sie, Thomas!", rief ich und der Blick des Jungen wanderte kurz zu mir. "Doch, hör auf sie! Denk darüber nach, was du da tust!", widersprach mir Janson und ich knurrte. Widerwärtiges Pack. Langsam trat Minho zu Thomas, Pfanne folgte ihm. So taten es Newt und ich. Er war nicht allein, wir würden ihn nicht im Stich lassen. Ich würde lieber neben meinen Freunden in Freiheit sterben, als von WCKD wieder eingesperrt zu werden. "Wir sind bei dir Thomas", sagte Newt mit fester Stimme, während Ava und Teresa den Kopf schüttelten. "Nein-"
"Tu es Thomas", sprach ich und nahm mit Tränen in den Augen Newt und Pfanne's Hand. "Wir sind bereit" Thomas' Finger wanderte auf den Knopf zu, mein Herz raste. Ich würde nun sterben, wir Alle würden nun sterben. Zusammen. An meinem inneren Augen sausten die Erinnerungen vorbei, seit ich in der Box aufgewacht war. All die Momente mit Newt, als ich noch nicht gewusst hatte, was einmal aus uns werden würde. All die Zeit, die Tage, die ich mit meinen Freunden verbracht hatte, ohne zu wissen, das wir heute an diesem Tag sterben würden. Ich erinnerte mich an Alby, Paul, Nick und Jasper, Chuck und Winston. Heute würde ich sie wieder sehen, wieder mit ihnen vereint sein. Tränen rannen über meine Wangen, als ich ein letztes Mal zu Newt sah. "Ich liebe dich", flüsterte ich so leise ich konnte und er lächelte. "Jetzt wird alles gut" Thomas' Daumen landete auf dem roten Knopf und mein Herz raste. Voller Angst schloss ich die Augen, ich wollte nicht sehen, wie meine Freunde verletzt wurden. "Thomas!", schrie Ava, als plötzlich ein lautes Hupen ertönte. Erschrocken rissen wir die Köpfe herum. Ein Jeep raste durch die Senke, seine Lichter flackerten schwach. Eine belustige Stimme drang aus dem Inneren und Minho runzelte die Stirn. "Ist das- Jorge?!" Ich grinste, als der Mann laut lachte und einen Hubschrauber rammte. Seine Rotorblätter hieben aus, jagten Teile durch die Luft. Die Menge stob auseinander, wich allerlei Unrat aus, der uns in Rekordgeschwindigkeit um die Ohren flog. Sofort brach erneut das Chaos aus. Rebellen rannten los, rissen Waffen hoch. Der Kampf begann erneut, das war unsere einzige Chance. Und sie brauchten jede Hilfe, die sie kriegen konnten. Ich schoss los, wich elektrischen Greifern aus, schlängelte mich durch Kämpfende. Rasch packte ich eine Pistole vom Stapel der Waffen und schoss auf Soldaten, was das Zeug hielt. "AN DIE WAFFEN!", schrie Harriet und trat neben mich. Mit erhobenen Gewehren standen wir nebeneinander, immer mehr und mehr Rebellen taten es uns gleich und ich lachte vor lauter Triumph kurz auf, als ich Ava und Janson erblickte. Mit erhobenen Händen stürmten sie umher, auf der Suche nach ihren Soldaten. "DORT!", schrie ich Vince zu und er nickte, als er die Beiden ebenfalls erblickte. Rasch sprang er auf seinen Jeep und betätigte das Maschinengewehr. "WEG DA" Ich stürzte zur Seite, als ohrenbetäubend laute Schüsse durch die Senke hallten. Das blitzende Licht der Waffen erhellte die Dunkelheit aus allen Richtungen und mir wurde klar - dieses Mal würde der rechte Arm gewinnen. Ohne Zweifel. Immer mehr Soldaten fielen, ihre Masken säumten den Boden. Endlich. Sie bekamen, was sie verdienten.
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Verloren im Feuer
General FictionEndlich den grausamen Klauen des Labyrinths entkommen stolpern Y/n und ihre Freunde gleich Hals über Kopf weiter in das nächste Abenteuer: die Brandwüste. Zunächst scheint die Organisation, die sie aus den Machenschaften WCKD's befreit hat, nur Gut...