chapter 6

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[„Auf eine wunderbare Freundschaft, Blue", dann umarmte sie mich einfach und zum ersten Mal im Leben genoss ich eine Berührung und zu sprechen. >Danke, Mia<, dachte ich und wollte sie nie wieder gehen lassen.]

„Wir sind da, Liebes", sprach meine Mom und parkte das Auto. Draußen war mittlerweile alles von Dunkelheit in Besitz genommen worden.
Ich stieg aus und wäre beinahe wieder hingefallen. Meine Beine waren so weich und jeder einzelne Muskel schmerzte mir. Erstmal streckte ich mich also und als ich meinen Rücken knacksen hörte, hatte ich kurz Angst um diesen.
Dann erst schaute ich mich um. Wir befanden uns in einer Seitenstraße und vor uns war ein nicht gerade kleines Haus (s. Bild oben, also ungefähr).

„Sag mal Mom, sind wir hier richtig?", fragte ich, denn auf genau dieses Haus gingen wir gerade zu. Meine Mom lachte nur: „Natürlich. Ich war hier schon einmal. Es ist sehr schön eingerichtet, du wirst dich wohlfühlen". Nun könnte ich lachen, tue ich aber natürlich nicht.

Ich hasste Veränderungen jeglicher Art. Früher war es noch schlimmer als jetzt. Damals hatte mir mal eine Kellnerin statt eine Cola zero eine Cola light gebracht und ich war in Tränen ausgebrochen. Das klingt jetzt wahrscheinlich komplett verrückt, aber mich hatte das so aus dem Konzept gebracht. Mia hatte mir echt viel geholfen. Durch sie brach ich aus meiner stets wiederholenden und eintönigen Blase.

Mit meinem Rucksack ging ich nun meiner Mom hinterher, immer noch zweifelnd, dass wir hier richtig waren.
Doch meine Mom gong zielstrebig voran und klingelte auch schon an der prunkvollen Tür.

Ich hatte den Freund meiner Mutter nur einmal gesehen gehabt. Das war vor drei Monaten. Meine Mom kam von einer Fortbildung zurück und schwärmte von diesem Mann, den sie dort getroffen hatte und zeigte mir zugleich ein Bild von ihm.

Er hatte schwarzes Haar und blaue Augen. Und genau der Mann, den ich mir gerade noch bildlich mir vorgestellt hatte, machte gerade die Tür auf und nahm meine Mom überschwänglich in den Arm. Es war irgendwie komisch, sie wieder in den Armen von einem Mann zu sehen. Solange sie aber glücklich war, war ich ihr auch schuldig, mich nicht zu beschweren. Immerhin war ich der Grund auch, warum Daddy uns verlassen hat.

Wieder konzentrierte ich mich auf meine Mom und Bryce, der Freund von ihr. Auf einmal merkte ich noch eine weitere Gestalt. Es war ein Mädchen, vermutlich auch in meinem Alter. Sie schien genau so wie ich überrascht, dass da noch jemand war.
Ich machte einen Schritt zu ihr und zupfte an ihrem T-Shirt. Sofort löste sie sich von dem Typen und schaute mich fragend an. Dann bemerkte auch sie das Mädchen.
„Sophie, du bist auch noch wach?", begrüßte sie das Mädchen nicht ohne sie zu tadeln.
„Wer ist das Dad?", ignorierte sie meine Mom und deutete auf mich. Das machte mich wütend, niemand ignoriert einfach so meine Mom!
Zu gerne würde ich was sagen, aber bei Fremden fällt mir noch immer das unglaublich schwer.

„Schön, dass du das bist! Lucy ist gerade mit ihrer Tochter angekommen. Wir dachten, es wäre eine schöne Überraschung es euch zu verheimlichen. Ihr beide seid gleich alt und geht ab nächster Woche in die gleiche Klasse, ist das nicht toll", am Ende seines Redeschwalls lächelte er und zog meine Mom mit in die Wohnung. Ich starrte bloß auf meine Mom. Wie konnten die nur das verheimlichen? Nicht nur eine neue Umgebung, neue Leute und ein neuer Mann? Da war noch mehr. Aber wie- was...? Ich konnte auf einmal nur noch brüchig atmen. Zu viel Veränderung. Veränderung, von der ich nicht wusste. Mich nicht vorbereiten konnte.
Was soll ich jetzt machen. Ich kann da einfach nicht rein. Wenn ich jetzt über die Schwelle treten würde, würde ich gar nicht mehr atmen können. Ich merkte, wie ich mehr und mehr Panik bekam und gleich eine heftige Panikattacke bekommen würde.

1, 2, 3, 4, - das brachte nichts. Was jetzt? >Ichkannnicht,willweg<, viel zu schnell dachte ich und meine Brust hob sich immer schneller.
Wie von alleine begannen sich meine Beine zu bewegen und ich rannte weg.

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irgendwelche Verbesserungsvorschläge/ Tipps/ Hinweise?
Lg

my stepsisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt