Extra 19.5

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A/N: kleines Extra bzw Überleitung

//Ava//

Ein Gong ertönte.
Die erste Stunde war endlich rum und Mathe würde in fünf Minuten anfangen. Zwar fand ich alle Schulfächer ziemlich nervig, aber Mathematik war das einzige, was noch akzeptabel ist. Man muss einfach nur x finden oder mal kurz logisch nachdenken.

Ich versuchte mich gerade etwas zu entspannen, als auf einmal Sophia an unserem Tisch kam, Nathan im Schlepptau.

„Alsoooo... Mädchen, dessen Namen wir nicht kennen. Du bist neu hier. Ich will alles wissen. Wurdest du von deiner alten Schule geschmissen, weil du es mit ein paar heißen Jungs im Klassenzimmer getrieben hast oder... oder hast du deine alte Schule in Brand gesetzt oder- AUA!", schrie sie auf, als Nathan sie in den Arm boxte, „das tat weh. Was sollte das?"

„Du redest zu viel", beschwerte sie Nathan. Ganz deiner Meinung.

„Was kann ich denn dafür, dass ich was zu sagen habe?"

„Sie ist umgezogen", nahm ich Blue das Antworten ab.

Man sah förmlich, wie sich bei Sophia die Rädchen drehten. „Woher kennst du dann sie, dessen Namen wir noch immer nicht kennen?"

„Blue", hörte ich neben mir leise.

„Omg, voll der süße Name. Deswegen auch deine Haare? Passt beides super zu dir!"

Immerhin bohrte sie nicht weiter in unsere Beziehung rein.

Aus dem Augenwinkel sah ich Kyle. Er kam mit einer besorgten Miene zu unserem Tisch, starrte aber bloß auf Blue.

„Hey, alles gut bei dir?", erkundigte er sich bei ihr. „Yep, ging mir nie besser"
Wieso redet sie mit ihm, aber nicht mit mir? So unfair.
Ich schaltete ab. Soll sie doch reden mit wem sie will.
Erst jetzt bemerkte ich, dass Blues Hand noch immer in meiner lag.

„Was ist so lustig", fragte mich auf einmal Sophia. „Nichts, habe nur nachgedacht"
Ich schaute zu ihr hoch und sah, dass Nathan nicht mehr bei uns war. „Wo ist Nathan", fragte ich Sophia, die mich noch immer skeptisch anschaute.

„Na da, wo er nicht ist", antwortete sie. Shit, der Typ war immer noch da. Zum Glück würde es in wenigen Sekunden gongen, und er müsste wieder zu seinem Sitzplatz.

„Guten Morgen", begrüßte uns unsere Lehrerin, bevor sie sich hinsetzte und auf den Unterichtsbeginn wartete.

Dann ging auf einmal Kyle zu ihr vor und besprach etwas mit der Lehrerin. Dann gingen die beiden zu uns hinter.

„Also wenn ihr wollt, kannst du mit Ava den Sitzplatz tauschen, Kyle"

Wait, was? „Nein", sagte ich, wohl etwas zu energisch. Alle schauten mich überrascht an.
„Ich sitze mit Blue oder keinem"

Ich schaute zu Blue. Sie sah irgendwie überrascht, traurig und glücklich zugleich aus. Wtf?

„Wie ihr wollte. Vielleicht denkt ihr mal eine Nacht darüber nach. Packt jetzt lieber mal euer Mathe Zeug raus."

Wir nickten alle brav, doch ich war wütend. So wütend einfach. Ihm war nicht genug, Blue die ganze Zeit beim Busfahren zu beanspruchen, jetzt will er auch noch im Klassenzimmer mit ihr sitzen? Warum will er sich zwischen uns drängen? Warum??

Den ganzen Tag dachte ich darüber nach. Vielleicht will ja Blue gar nichts mit mir zu tun haben?

„Ava, was ist heute los mit dir?" - Sophia

„Was soll mit mir sein?", fragte ich sie.

„Na was, du bist den ganzen Tag in Gedanken, wir mussten dich immer von einem Raum zum anderen schleifen und du hast vermutlich nicht mal gemerkt, dass wir gerade auf unseren Bus warten", beschwerte sie.

Ich riss überrascht die Augen auf, denn erst jetzt viel mir auf, dass wir tatsächlich auf der Bushaltestelle waren. Wann war das denn passiert? Und wo ist Blue?

Sie stand ein paar Meter weiter entfernt. Mit Kyle. So langsam wiederte mich das an. Wie lange kannten die sich Bitteschön?

„Yep, echt nervig", stimmte mir Nathan zu. Wait, hatte ich meine Frage eben laut ausgesprochen? Mann, heute war ich echt nicht ich selbst.

Ich wollte gerade Nathan fragen, warum er es nervig fand, als mein Handy klingelte.

„Hey Liebes. Mir ist gerade aufgefallen, dass ich vergessen habe dir zu sagen, dass ich eine Geschäftsreise habe", plapperte mein Dad drauf los. „Wann fahrt ihr?", fragte ich. Es nervte so sehr, dauernd war er weg. „Ehm, also... um genau zu sein sind wir schon weg"
Was?! So langsam drehe ich durch. Jetzt sagt er mir nicht mal Bescheid oder verabschiedet sich von mir? „Wait, was meinst du mit mir?"
„Ja, also deine Mom ist mit mir natürlich gekommen" Er nimmt sie mit, mich aber nicht? „Sie ist nicht meine Mom!", blaffte ich und beendete den Anruf.
Wütend stapfte ich auf Blue. „Wusstest du davon?", fragte ich sie.

„Was wusste ich?"

„Dass deine Mom mit meinem Dad Weg ist"

„Natürlich, sie haben mich gestern Abend noch verabschiedet. Dein Dad war voll süß und hat sich entschuldigt, dass er nicht so viel Zeig mit mir verbringen konnte"

War ja klar, Dad verabschiedete sich bei ihr und nicht bei mir. „Na dann" ich wollte mich gerade schon wegdrehen und weiter wütend auf ihn sein, als sich ein kleiner Körper an mich schmiegte. „Tut mir leid, dass sie es dir nicht erzählt haben. Ich wusste das nicht"

„Dafür kannst du ja nichts"

Und auch wenn ich diese Umarmung unglaublich gut und beruhigend fand, konnte es meine Wut nicht lindern. Also löste ich mich von ihr, bevor ich meine Gefühle an ihr auslassen konnte.
Als ich aber ihren verletzten Gesichtsausdruck sah, hätte ich es ihr am liebsten erklärt, warum ich so war, doch ich war nicht so eine, die ein Tamtam über ihre Gefühle machte.

Ich ging schweigend weg.

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Hoffe es gefällt euch!!

my stepsisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt