22 ganz

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[„Mir auch, Ava"]

//Ava// - gleiche Zeit, wie Blues POV am Anfang (chapter 21)

Sie mochte Mia.
Wieso nur wollte nie jemand mich?
Meine Mom haute ab als ich noch ein Baby war und ließ mich hier zurück, mein Dad war mit seiner neuen Frau beschäftig und jetzt Blue.
Wieso konnte Blue nicht mich wollen?

Ich war so, so traurig gewesen, dass ich einfach so aus meinem Zimmer gestürzt war. Zuerst war ich planlos gewesen, wohin. Aber was konnte man besseres gegen Liebeskummer tun, als sich zu betrinken? Wait, Liebeskummer. Nein, nein, nein. Blue war einfach ... Blue. Ich mochte sie, ja. Aber lieben?

„Ava, lange nicht geseh-", begrüßte mich Nathan hinter der Theke.
„Hör auf zu reden und gib mir was starkes", schnitt ich ihm ins Wort.

-

„Ava, denkst du nicht, du hast so langsam genug gehabt?"

Wer war das? Vielleicht hatte ich es etwas übertrieben mit dem Alkohol.

„Ava, hallo?" Ah, das Klang nach Nathan und nach einer Mutter.

„Nathan, bist du es oder meine Mom?"

„Mach darüber keine Witze" konnte jemand mehr nerven?

„Wieso nicht?"

„Weil ich nicht mit so einer Frau wie deiner Mutter verglichen werden will"

„Warum?"

„Weißt du, dass du nervst?"

„Warum?"

„Weil du dauernd warum fragst"

„Ich meine, warum willst du nicht verglichen werden"

„Weil deine Mutter ein Feigling war, die einfach weggerannt ist und sich versteckt hat"

„Aber du versteckst dich doch auch"

„Peh, vor was denn?"

„Kyle"

„Wait, was? Wieso sollte ich mich vor Kyle verstecken?"

„Du bist doch immer derjenige, der alles über ihn weiß, aber noch nie nur ein Wort mit ihm gesprochen hat"

Oh, da war ich wohl auf der richtigen Spur. Nathan hatte jetzt ein knallrotes Gesicht. Immer wieder öffnete er seinen Mund, um es abzustreiten oder irgendwas zu erwidern, doch kein Laut kam raus.

„Weißt du was", sagte er nach gefühlten Stunden, „es geht hier doch nicht um mich. Du willst dich doch nur von irgendwas ablenken. Was ist es?" fragte er. Dabei stütze er sich auf der Theke ab und schaute mich intensiv an.

Ganz ehrlich? Er sah nicht schlecht aus, aber nichts kann Blue übertreffen.

„Boah, das war ja mal sowas von kitschig. Dass ich das mal aus deinem Mund hören würde"

Scheiße, hatte ich das eben laut ausgesprochen?

„Ja, und das auch" dabei lachte er sich kaputt.

„Haha, lach nur weiter. Du bist doch auch nicht viel besser in Beziehungen als ich. Oder wo ist Kyle?"

„In der Bibliothek"

„Was-. Wohe-. Weißt du was, ich will es gar nicht wissen, woher du diese Info schon wieder hast."

„Sag mal Ava"

„Was, Nathan?"

„Wie lange willst du noch hier bleiben?"

„Schmeißt du mich jetzt etwa raus?"

„Nicht doch, aber willst du nicht lieber etwas Zeit Mitbewohner Herzdame verbringen"

„Und du hast meine Worte kitschig genannt? Hör du dich mal"

„Ich meine es ernst, was auch immer zwischen euch beiden vorgefallen ist, löst es!"

Ich stöhnte „Na schön, Mutter"

„Hol dir dein Mädchen"

Dein Mädchen, Yep, damit konnte ich mich definitiv anfreunden.

-

Ich stand vor meiner Tür. Es war schon ein Wunder, dass ich überhaupt nach Hause gefunden habe, ich konnte ja kaum klar denken. Ich lachte auf. Immerhin fühlte ich mich besser als davor.
Dann tastete ich meine Hosentaschen ab, doch hatte ich wohl keinen Schlüssel dabei.
Irgendwie brachte ich genug Kraft auf, um meine Hand auf die Klingel zu legen.
Niemand kam. Gerade wollte ich nochmal klingeln als die Tür aufgehen.

Blue.

Scheiße, jetzt fühlte ich mich wieder beschissen. Ich starrte sie einfach nur an und wartete darauf, dass sie wütend wurde oder die Tür zu schlug. Wie konnte ich vorhin nur so gemein sein. >Entschuldige dich< Das war der einzige klare Gedanke, den ich machen konnte. So schwer würde das doch sicherlich nicht sein.

Erst machte ich einen Schritt vor. Dann einen zweiten. „Es tut mir leid", nuschelte ich, als ich endlich nah genug an Blur war. Ich konnte ihren süßlichen Duft riechen und wäre am liebsten darin versunken. „So leid", wiederholte ich und ließ mich erschöpft gegen Blue lehnen.
Mein ganzer Körper fühlte sich so schlapp und müde an. >Nur ganz kurz die Augen schließen< dachte ich und schloss sie. Nur noch schwach am Bewusstsein fühlte ich eine Hand, die mir tröstend über den Kopf strich.
Dann hörte ich ein „Mir auch, Ava".
>Sie war einfach so süß< war mein letzter Gedanke bevor ich ohnmächtig wurde.

my stepsisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt