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Ich stand auf dem Campus. Ich wartete auf Pietro, aber langsam verlor ich die Geduld.

Matteo lief an mir vorbei, nur um sich wieder um zu drehen und zu mir zu kommen. "Auf was wartest du mi pequena?". Er sah gestresst aus. Ich lächelte ihn an "Nichts wichtiges. Warum so gestresst?" ich machte mir ein wenig Sorgen.

"Ich hatte nur eben einen Anruf. Hab etwas vergessen. Was ist denn das nicht wichtige?" er sah mich so an, als wolle er mir sagen, dass ich ihm die Wahrheit sagen soll weil es sonst ungemütlich werden könnte.

"Ich warte" ich nahm mir eine Pause um seine Reaktion abzuwarten. "Rede" sprach er nun weniger nett. "auf Pietro" vollendete ich meinen Satz. Er kam mir näher. "Was habt ihr vor?" er sah wütend aus. Auf mich? Ich hoffte nicht. "Wir müssen Geschichte noch fertig machen" erklärte ich ihm also die Situation. Er nickte leicht. "Pass auf dich auf princesa" verabschiedete er sich von mir und ging dann auch schon zu seinem Motorrad.

Ich lächelte, als ich ihm nach sah, schüttelte dann aber schnell meinen Kopf um die aufkommenden Gedanken zu unterdrücken.

"Können wir?" ich erschrak, als Pietro plötzlich hinter mir stand. Aber ich ließ es mir nicht anmerken. Ich nickte zustimmend und lief ihm dann hinterher, als er zu seinem Auto ging.

Ich schüttelte genervt meinen Kopf. Natürlich! Jetzt hat der auch noch einen Sportwagen von Porsche. Ich kann das mit dem Typ nicht mehr. Wie kann er bitte so reich sein? Bei dem ist doch irgendwas faul.

Er stieg ein und ich tat ihm gleich. Aber weil ich Respekt vor seinem Auto hatte, klopfte ich meine Füße ab, um das Auto nicht all zu dreckig zu machen. Wichtig dabei zu betonen war aber, dass ich kein Respekt vor ihm hatte, nur vor dem Geld das er besaß.

Er fuhr los. Und das nicht gerade langsam oder sanft. Ich ließ es aber über mich ergehen. Nach einer zehnminütigen Fahrt, fuhr er auf ein riesengroßes Grundstück. Es hatte eine Ähnlichkeit mit einem Schloss. Der wohnt doch hier nicht.

Er fuhr den Porsche bis zu den Stufen, die zur Haustür führten und stieg dann aus. Ich tat ihm gleich und lief dann zu ihm. Er übergab die Schlüssel an einen Mann der dann einstieg und den Sportwagen weg fuhr. So läuft das hier also.

"Komm mit mir Aurora" sagte er zu mir und als ich meinen Namen hörte, sah ich verwirrt zu ihm. "Du hast meinen Namen herausgefunden." stellte ich erstaunt fest. "Ich hätte nicht gedacht, dass du das schaffst" lachte ich ihn also aus. "Ich schaffe alles, was mir wichtig ist mein Engel" mein lachen verstummte. Arschloch. Nun fing er an zu lachen. Ich hasste ihn so!

An der Haustür, standen rechts und links von dieser, jeweils ein Bodyguard. Was geht denn hier ab? "Sir" begrüßten sie ihn und sahen auf den Boden. Ich runzelte die Stirn. Das ist doch Krank.

Einer von ihnen, hielt uns die Tür auf und wir traten ein. "Ach du scheiße" hauchte ich und betrachtete die Villa von innen. Sie war so übermäßig groß.

Gerade aus waren links und rechts eine lange Treppe die in den zweiten Stock führten. Links war ein offener Gang, der etliche Türen und eine große Fensterwand hatte, die den Garten freilegte. Rechts von mir war ein großer Raum, wo die Küche und das Esszimmer verbunden waren. Ich staunte nicht schlecht.

Plötzlich spürte ich zwei Hände auf meiner Hüfte und ein Atem der mir gegen den Hals stieß. "Das alles könnte eines Tages dir gehören, tesoro" hauchte mir Pietro in mein Ohr. Jetzt wusste ich es endlich! Italienisch, er hatte auch Italienische Gesichtszüge.

Aber das er mir so nah war, gefiel mir ganz und gar nicht. Ich ging also schnell einen Schritt nach vorne und drehte mich dann zu ihm.

"Wenn du mich noch einmal so anfasst, dann schwör ich dir-" ich wurde von einer dunklen, kratzigen Stimme unterbrochen. "Wer ist dein Besuch Pietro". Ich drehte mich flink wieder um und sah einem etwas älterem Mann ins Gesicht, der nachdem er die Treppe runtergelaufen ist, auf uns zu kam.

"Das ist Aurora. Aurora, das ist mein Vater" stellte er uns gegenseitig vor. Pietros Vater machte einen Schritt auf mich zu und stand nun genau vor mir. Er war groß, größer als Pietro und sogar größer als Matteo. Er drückte mein Kinn mit einem seiner Finger hoch, sodass er mein Gesicht richtig sehen konnte, doch ich schlug sie ihm Weg.

"Fassen sie mich noch einmal so an, dann werde ich-" schon wieder wurde ich unterbrochen. Kann man in diesem Haus denn nie aussprechen?

"Hüte deine Zunge mein Kind" sagte Pietros Vater und ging wieder ein Schritt zurück. "Du hast dir ein schönes Mädchen ausgesucht mein Junge. Gut gemacht" er klopfte ihm auf die Schulter und ich sah seinen Vater verstört an. "Entschuldigung? Ausgesucht? Ich glaube sie verstehen nicht warum ich hier bin" ich musste ein mal ironisch auflachen, denn ich hatte das Gefühl in einem Irrenhaus gelandet zu sein.

Er drehte sich wieder zu mir. "Warum bist du denn hier Aurora?" fragte mich Mr. Rodriguez. "Hausaufgaben" antwortete ich ihm, denn die Situation war mir tatsächlich irgendwie peinlich. "Schade. Ich dachte mein Sohn hat es endlich geschafft eine hübsche Frau einzuladen" lächelte er mich an. Anscheinend war er doch nicht so schlimm wie ich gedacht habe. Auch ich lächelte ihn jetzt an. Pietro war die ganze Zeit leise. Bis jetzt. "Wir gehen jetzt in mein Zimmer. Bis später" sagte er und zog mich am Arm die Treppe hoch.

Er führte mich in sein Zimmer und ließ mich auf sein Bett setzen. "Ich bin neugierig Pietro. Warum trainierst du in einem Tanzstudio? Du hast doch mit Sicherheit eins in deinem Schloss." ich lächelte ihn provokant an. "Ja,das habe ich mein Engel. Aber ich wollte eben in ein anderes" grinste er mich schief an.

Auch wenn das nicht die Erklärung war die ich hören wollte, war es eine. Ich war aber leider wirklich interessiert an diesem Schloss und fragte weiter "Zeigst du es mir?". Er antwortete mir mit einem grinsen "Wenn wir Geschichte fertig haben". Ich stöhnte genervt auf "Ja dann lass uns anfangen. Hast du einen Laptop?".

"Was hättest du denn gerne für einen?" fragte er mich arrogant. "Pietro es ist mir so scheiß egal. Gib einfach irgend einen, dass wir anfangen können."

Er holte einen aus einer Schublade und setzte sich neben mich auf das Bett, schaltete ihn an und öffnete PowerPoint. Weil ich so sitzend, schlecht sehen konnte, legte ich mich auf dem Bett auf mein Bauch und nahm ihm den Laptop ab um ihn vor mich zu platzieren. "Du fühlst dich hier also wohl ja?" fing er an zu lachen. Ich zuckte mit den Schultern und schrieb schon mal die Überschrift unseres Themas auf die erste Folie.

MY SOCIETYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt