Wir packten gerade die Strandsachen zusammen. Es wurde langsam etwas kühler und richtig Lust hatten wir auch nicht mehr auf den Strand. "Wie seht ihr das eigentlich mit Kurzhaar Frisuren bei Mädchen?" fragte ich wahllos in die Gruppe. "Meinst du so Schulterlang oder ganz kurz?" fragte mich Fynn. Ich zuckte mit den Schultern meinte dann aber doch "ganz kurz". Die Teletubbies fingen an sich darum zu streiten ob es schön oder hässlich ist. Jeder außer Matteo. Er war an seinem Handy. Aber er tippte nicht mehr sondern telefonierte jetzt. Auf Spanisch. Es nervte mich, dass er die ganze Zeit mit was anderem beschäftigt war. Die anderen gaben den Anschein ab, als wüssten sie warum er so abwesend war. Also mischte ich mich in deren Diskussion ein und fragte.
"Leute, was ist eigentlich mit Matteo los? Der ist die ganze Zeit am Handy". Sie sahen sich erst gegenseitig an und dann starrten sie alle zu mir. Solange bis ich noch mal ein "Hallo?" von mir gab. Kai ergriff das Wort "wenn er es dir nicht selber sagt, werden wir es auch nicht tun. Sorry Schwesterchen" meinte er. Ich sah sie mit gerunzelter Stirn an, denn die hatten mich ja so gar nicht weiter gebracht, aber ich gab auf. Es würde nichts bringen, sie hatten es mir klar gesagt. 'Ich muss warten bis Matteo es mir sagt'. Vielleicht ist es ja besser so.
Doch ich war irgendwie wütend auf Matteo. Ich wollte es ihm zeigen. Nur war ich leider so in Gedanken, dass ich die Stufe übersah und ich so stark hin viel, dass ich das Blut schon 'riechen' konnte.
"Fuck" fluchte ich und versuchte mich zu bewegen. Klappte nur irgendwie nicht. "Du kannst jemand anderen verarschen" lachte mein Bruder, aber er verstand nicht, dass ich nicht spielte. Das Problem an der Situation war, dass ich absolut kein Blut von mir selber sehen konnte. Von anderen geht es, aber wenn ich mich selber bluten sehe, wird mir schwarz vor Augen. Da kipp ich um. Und weil ich ja so schlau war und nicht auf meinen Weg geachtet hatte, fing mein Knie, meine Hand und ein teil meines Bauches an zu bluten.
Es tat weh. "Leute" meinte ich doch sie lachten mich nur aus "Wir fallen da nicht nochmal drauf rein" sagte Tyler und ging mit meinem Bruder und Fynn schon mal weiter. "Ich mein das ernst" versuchte ich es noch ein mal, wurde aber nur wieder runtergespielt "Wer's glaubt" sagte Xavier und ging dann auch schon vor. Nur Lorenzo und Luke sahen mich so an, als würden sie überlegen ob sie mir helfen sollten. Matteo war schon an seinem Motorrad und diskutierte auf Spanisch weiter. Er hatte noch nicht ein mal bemerkt, dass ich mich verletzt hatte.
Aber als ich das Blut von meinem Knie sah, war es auch schon aus mit mir. Ich fühlte den Schwindel schon und boom. Ich war weg. Ich glaube ich bin, als ich ohnmächtig geworden bin, so mies aufgekommen, dass ich auch noch eine Beule am Kopf haben werde. Ich konnte nur hoffen, dass die Jungs mich mitgenommen haben, denn sonst werde ich wahrscheinlich noch von irgendwelchen frei laufenden Tieren gefressen, und darauf konnte ich gerne verzichten.
Nach ca. 20-30 Sekunden muss ich wieder aufgewacht sein. Für mich hatte es sich wie eine Ewigkeit angefühlt.
Ich war in den Armen von Lorenzo. Wir fuhren gerade irgendwohin. Aber wenigstens haben sie mich mitgenommen. "Enzo?" fragte ich flüsternd. Er sah zu mir und fing an zu lächeln "Gott sei dank. Es geht dir gut" meinte er. Ich fing an zu schmunzeln "mein Knie tut weh, mir geht es gar nicht gut". Er schüttelte seinen Kopf, ebenfalls schmunzelnd "nicht nur dein Knie. Deine Hand und dein Bauch müssten dir eigentlich auch weh tun". Ich nickte leicht "mir tut alles weh".
Plötzlich hörte ich die Stimme von meinem Bruder "Es tut mir leid Rory. Ich wollte dich nicht so im Stich lassen. Aber ich habe wirklich gedacht du verarscht uns". "Alles gut Brüderchen" nahm ich die Entschuldigung an. Das Telefon von einem der Jungs klingelte. Fynn nahm ab, weshalb es wohl seins gewesen sein musste. "Ja es geht ihr soweit gut" hörte ich ihn sagen. Wer angerufen hat, oder was gesagt wurde, wusste ich nicht. Als Fynn aufgelegt hatte, fragte ich also "Wer war das?" er sah zu mir und meinte nur "Matteo".
Er hat es also doch noch mit bekommen. Ich war Sauer auf ihn, noch immer. Er beachtete mich heute kaum. War die meiste Zeit nur am Handy oder Telefonierte.
"Wohin fahren wir?" fragte ich, denn es sah nicht so aus, als würden wir zu uns fahren. "Zu Matteo" antwortete mir Enzo. Ich riss meine Augen auf. Ich hatte dort überall ein paar Sachen von mir rum liegen. Entweder ein Haargummi oder, weil ich ja bei ihm übernachtet hatte sogar noch Klamotten von mir in seinem Badezimmer. Scheiße! Sogar meine Zahnbürste war noch bei ihm. Ich konnte nur beten, dass Kai nichts bemerken wird.
Als wir parkten, versuchte ich selber aufzustehen, doch der Schmerz von meinem Knie zog bis hoch zu meinem Kopf. "Ich kann nicht-" Enzo hob ich schon hoch und meinte nur "wir verarzten dich jetzt erst mal". Er lief mit mir zur Tür und wir warteten dann auf Matteo. "Wenn dein Bruder nicht gewusst hätte, dass du bei Blut ohnmächtig wirst, hätten wir dich wieder ins Krankenhaus gebracht" schmunzelte Enzo mich an. Ich schmunzelte ihn ebenfalls entgegen "Ich hab ja Glück gehabt, dass ihr mich überhaupt mit genommen habt".
Matteo kam angerannt und sah erst zu mir, um sicher zu stellen, das es mir gut geht und schloss dann erst die Tür auf. "Gib sie mir, ich verarzte sie, ihr könnt ins Wohnzimmer" meinte Matteo, und schon lag ich in seinen Armen. Als mein Bruder und die anderen Teletubbies aus Sichtweite waren, vergrub ich mein Kopf in seiner Halsbeuge und atmete seinen Duft ein. Er brachte mich in die Küche und setzte mich auf der Kücheninsel ab. "Ich muss das jetzt desinfizieren, dass könnte etwas brennen" warnte mich Matteo, bevor er das Zeug auf meine Wunden spritzte. Ich zischte auf, denn es brennte nicht nur 'etwas' sondern so stark, als wäre gerade eine Wunde in meiner Wunde.
"Matteo" sagte ich, während er einen Verband raus holte. Er nickte mir zu also sprach ich weiter "warum bist du heute schon die ganze Zeit am Handy? Du bist sonst kaum dran. Was ist heute so anders als sonst?" weil er mir nicht antwortete bekam ich ein Gedankenblitz.
"Nein" sagte ich, er sah mich nur verwirrt an "Du hast doch nicht etwa ein anderes Mädchen-" er unterbrach mich direkt "Nein! Nein. Um Gottes Willen. Nein.". Ich atmete erleichtert aus. "Ich schaue andere Mädchen noch nicht mal an mir corazon. Du bist mein einziges Glück." ich lächelte ihn an und zog ihn dann zu mir um ihn ein Kuss auf die Lippen zu drücken.
Er verband mir noch meine Hand und klebte mir irgend ein riesen Pflaster auf die Verletzung am Bauch, bevor er mir noch ein Kühl Akku für meinen Kopf und eine Schmerztablette gab. Er trug mich ins Wohnzimmer und setzte mich auf dem Sofa ab. "Danke" meinte ich dann noch, bevor er sich neben mich setzte. Er wollte gerade seine Hand, aus Gewohnheit auf meinen Oberschenkel legen, doch zum Glück hatte ich schnelle Reflexe. Ich rammte meinen Ellbogen in seine Seite, weshalb er auch stoppte. Wir durften nicht vergessen, dass mein Bruder anwesend war.
Nach einem Monat, hatte ich aber langsam auch keine Lust mehr es die ganze Zeit zu verheimlichen. Es nervte mich.
Ich wollte, dass es aufhörte also, fing ich an zu sprechen.

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MY SOCIETY
AléatoireOb sie ein unbekanntes Mädchen ist? Auf keinen Fall. Die ganze Schule kennt sie, die ganze Schule will mit ihr befreundet sein und die ganze Männerwelt der Schule will was von ihr. Sie ist die Prinzessin der Schule. Deshalb liebt sie jeder. Jeder...