Es sind Ferien! Endlich.
Matteo und ich sind jetzt zusammen. Zwar weiß es niemand außer Marcel, aber trotzdem trafen wir uns oft bei ihm. Elena und Kai haben es aufgegeben. Sie mochten sich zwar und ich glaube sie würden auf einer Party miteinander rum machen, aber für eine Beziehung hat es anscheinend nicht gereicht. Elena und ich sind noch immer beste Freunde, auch wenn wir irgendwie nicht mehr viel miteinander gemacht haben. Aber jetzt in den Ferien wird das sicherlich anders.
Luke habe ich letztens geholfen seinen Gym Crush anzusprechen, was er auch erfolgreich gemeistert hat. Er hatte bis jetzt zwei Dates mit ihr und ich denke, die zwei könnten ein potentielles Paar werden. Bei den anderen habe ich nichts mit Liebe gehört.
Marcel wollte heute mit mir reden. Er hat mir anscheinend etwas wichtiges zu sagen. Ich hatte eine Vorahnung wohin das führen wird, wollte es aber nicht wahr haben. Matteo brachte mich gerade zu ihm. "Es ist bestimmt nichts schlimmes" wollte mich Matteo beruhigen, doch wenn es nichts schlimmes gewesen wäre, hätte er mich nicht zu sich geschickt.
Als ich bei ihm ankam, sah ich schon das, was ich befürchtet hatte. Marcel lud gerade seinen Koffer in das Auto seiner Mutter. Vor seinem Haus, stand ebenfalls ein Umzugswagen. Bitte nicht. Ich schnappte nach Luft. Als Matteo geparkt hatte, sprintete ich schon aus dem Auto und lief zu Marcel. "Hallo Aurora" begrüßte er mich, während er sich an seinen Nacken faste. "Sag mir, dass das nicht das ist, wonach es aussieht" flehte ich ihn an. "Ich zieh zu meiner Mom. Sie zieht nach Seattle" sagte er schließlich. "Nein. Bitte nicht. Du kannst bei mir einziehen oder so. Bitte" fing ich an. Ich war kurz davor zu weinen. Wie gesagt, ohne ihn würde meine Welt zerbrechen. Und das tat sie gerade auch.
Er kann mich nicht verlassen! Nicht auch noch Marcel. "Versteh doch. Ich kann nicht in der Nähe meines Vaters bleiben." meinte er jetzt. Ich nickte. Er hatte recht. Er konnte es nicht.
Marcel zog mich in eine Umarmung "Ich fahr heute bis nächste Woche mit in die Wohnung, dann komm ich für den Rest der Ferien wieder" sagte er zu mir und versuchte mich damit auf zu muntern. Ich presste meine Lippen zusammen "In Ordnung" sagte ich und merkte die erste Träne auf meiner Wange. "Nicht weinen hörst du?" mahnte mich Marcel. Ich wischte mir also meine Wange trocken und sah ihn noch immer traurig an. "Ich komm dich besuchen" sagte ich dann und hob meinen Finger mahnend, um meine Worte zu unterstreichen. "Ich muss jetzt los Aurora" verabschiedete er sich von mir und drückte mich noch ein mal. Ich nickte und ging zu dem Auto meines Freundes zurück. Doch ich drehte mich noch mal um.
"Du kannst nicht gehen!" schrie ich ihn entgegen und rannte wieder auf ihn zu. Er breitete seine Arme aus und ich fing an, Träne nach Träne zu verlieren "Du kannst nicht gehen" wiederholte ich mich, diesmal aber leiser. "Ich muss." wiederholte sich Marcel nun auch "Ich muss" und drückte mich noch ein mal fester an sich. Ich ließ wieder von ihm ab und wischte mir zum zweiten mal die Tränen von meiner Wange. "Ich komm dich besuchen" sagte ich zum zweiten mal und ging dieses Mal wirklich zum Auto und stieg ein.
"Er zieht weg" sagte ich aufgelöst zu Matteo. "Ich kann doch nicht ohne ihn. Das weißt du" erzählte ich ihm weiter von meinen Gefühlen. Neben meiner tatsächlichen Psychotherapy, sprach ich sehr viel mit Matteo. Auch mein Essverhalten hat sich, seit dem ich in Therapy und mit Matteo zusammen bin, sehr ins Positive verwandelt. Darum ging es jetzt aber nicht.
Für mich stürzte gerade eine Welt zusammen. "Ich kann mit dir zu ihm fahren wann du willst mi Amor" sagte er, im Versuch mich besser fühlen zu lassen. "Das ist lieb von dir" sagte ich und legte meine Hand auf seine, die auf meinem Oberschenkel verweilte.
"Zu mir oder zu dir?" fragte mich Matteo während wir an einer Ampel standen. "Zu dir. Ich will nicht nach Hause" antwortete ich ihm und schon fuhr er in die Richtung seines Hauses. "Ich bin verloren ohne Marcel" redete ich wieder darüber. "Ich weiß, dass er nicht ersetzt werden kann, aber vielleicht hilft es dir, wenn du mehr mit Elena unternimmst. Ihr habt etwas länger nichts mehr mit einander gemacht" meinte Matteo. Ich nickte nachdenklich und gab ein "mhm" von mir.
Als er in seiner Vorfahrt anhielt und ich ausstieg, sah ich einen Mann vor seiner Haustür. Ich blickte zu Matteo. "Hola Matteo, estoy aquí por uno de tus negocios. quiero negociar contigo" redete der Mann an seiner Haustür, auf Spanisch drauf los. Das einzige was ich verstand, war 'Hallo Matteo'.
Matteo antwortete aggressiv "Cuánto tiempo se ha hecho esto aquí?" Auch bei ihm verstand ich kein einziges Wort. Der Fremde redete weiter "Quería asegurarme de poder hablar contigo personalmente" genau. Bahnhof. Matteo antwortete. Wie lange wollen die das denn noch durchziehen? "Pero no les hablaré ahora. Es mejor que te vayas ahora" Daraufhin ging Matteo zu mir und legte seinen Arm seitlich um mich. Der Mann nickte und verschwand von dem Grundstück meines Freundes.
"Was habt ihr geredet?" fragte ich ihn, als wir drinnen angekommen waren. "Nichts wichtiges, er hat mich nur gefragt, ob ich seinen Hund gesehen habe. Er ist anscheinend weg gelaufen" erklärte mir Matteo die Situation von eben. So richtig glauben tat ich ihm zwar nicht, wollte aber auch nicht mehr nach harken, denn ich war mir sicher, dass es etwas mit der Sache zu tun hatte, die er mir noch nicht erzählen wollte.
"Ich weiß immer noch voll wenig von dir" viel mir auf. "Was willst du denn wissen?" fragte er mich. Ich zuckte mit meinen Schultern und überlegte, während ich auf seinen Kühlschrank zu ging.
"Was ist mit deinen Eltern?" fragte ich. Er atmete tief ein und aus, bis er hinter mir ebenfalls in den Kühlschrank sah. "Sie haben mich als ich fünfzehn Jahre alt war raus geschmissen. Danach sind sie einfach weggefahren und nie mehr zurück gekommen. Ich habe dann nach Verwandten gesucht und den einzigen den ich auffinden konnte, war der Onkel meines Vaters" Matteo machte eine kurze Pause "Naja und dann hat er mich so lang bei sich aufgenommen, bis er gestorben ist. Er hat mir sein restlichen Besitz vererbt. Also stand ich wieder mit sechzehn alleine auf der Straße, denn sein Haus hatte er der Versicherung überlassen. Ich habe mich dann hochgearbeitet und konnte mir dann irgendwann dieses bescheidene Heim leisten" er fing an zu schmunzeln.
Ich hatte mir und ihm während seiner Erzählung ein bisschen Obst in eine Schüssel geschnitten. "Das ist soweit mein Leben gewesen. Dein Bruder und die Anderen waren die ganze Zeit an meiner Seite und haben mich unterstützt" erklärte mir Matteo noch, bevor er mir eine, der zwei rausgeholten Gabeln entgegen streckte, und ich sie entgegen nahm.
"Hast du denn Geschwister?" fragte ich neugierig. Er schüttelte seinen Kopf "leider nicht". Ich fing an zu grinsen "Sei froh". Doch er sah mich, während er sich ein Stückchen Apfel in den Mund schob, mit einem kritischem Gesicht an "Du hättest mich sonst nicht kennengelernt princesa" meinte er dann. Ich zuckte ergeben mit meinen Schultern "hast recht" gab ich noch von mir, bevor ich ihm einen Kuss auf die Lippen drückte.

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MY SOCIETY
RandomOb sie ein unbekanntes Mädchen ist? Auf keinen Fall. Die ganze Schule kennt sie, die ganze Schule will mit ihr befreundet sein und die ganze Männerwelt der Schule will was von ihr. Sie ist die Prinzessin der Schule. Deshalb liebt sie jeder. Jeder...