Nach zwei Stunden hatten wir es endlich geschafft. Unser Projekt über die Geschichte der Menschenrechte war fertig. "Ich hab keine Lust mehr" nörgelte ich und Pietro fing nur an zu lachen. "Wir sind doch fertig" auch ich musste anfangen zu lächeln.
"Komm. Ich zeig dir jetzt unser Tanzstudio" meinte Pietro. Ich stellte mich hin und musste erst ein mal die schwarzen Punkte vor meinem Auge loskriegen, bevor ich losgehen konnte.
"Scheiße. Ich hab voll vergessen mit dir was zu essen. Lass uns zuerst runter gehen mein Engel" ich winkte ab. "Ich brauch nichts." aber dann erinnerte ich mich an die Worte meines Bruders. "Ich würde doch etwas kleines nehmen" ich presste meine Lippen aufeinander. "Ja dann lass uns kurz runter" meinte er und lief vor. Ich lief ihm hinterher. Wir kamen in der Küche an und er sah in den Kühlschrank.
"Und hier kocht immer eure persönliche Köchin ja?" fragte ich ihn aber er schüttelte den Kopf. Er zeigte mit seinem Finger in den Flur auf der anderen Seite. "Da hinten ist noch mal eine Küche. Da kochen die für uns". Ich sah ihn mit zusammen gezogenen Augenbrauen an. Wow. Das nenne ich mal Luxus. "Aha" kommentierte ich sein gesagtes und setzte mich an einen der Stühle des verbundenen Esszimmers. "Willst du vielleicht ein Stück Kuchen?" ich nickte ihm lächelnd zu.
Er stellte mir ein Teller mit einem Stück Schokoladenkuchen auf den Tisch und platzierte für sich auch eins gegenüber von mir. Er holte uns noch Kuchengabeln und setzte sich dann hin.
Ich wusste, dass das Stück -bei der Größe- ungefähr 321 Kalorien hatte. Es war einer meiner sogenannten 'Fear Foods'. Ich zögerte also, denn ich konnte nicht einfach so anfangen es zu essen. "Ist etwas falsch an dem Stück?" fragte mich Pietro. Ich schüttelte meinen Kopf und drehte die Gabel in meiner Hand. Ich spürte einen besorgten Blick auf mir. Ich sah also zu ihm und musste anfangen zu grinsen "Machst du dir etwa Sorgen um mich?" er sah mich trotzdem noch immer besorgt an und meinte tot ernst "Ja Aurora. Ich mache mir gerade wirklich Sorgen" ich schüttelte aber lachend meinen Kopf "Ich habe es wirklich geschafft, dass Pietro Rodriguez sich Sorgen um mich macht. Wow." Pietro fand das aber weniger lustig und meinte dann "Isst du bitte?". Ich biss mir auf meine Zunge und entschloss mich dazu, es danach einfach auszukotzen.
Ich nahm mir also etwas auf meine Gabel und fing an zu essen. Als ich fertig war und mir schon von alleine schlecht wurde, fragte ich also wo die Toilette war. Er zeigte mir wo und als ich rein ging, staunte ich noch ein mal, denn eine so schöne Toilette hatte ich noch nie in meinem Leben gesehen.
Ich erledigte das, was getan werden musste und spülte mir danach noch mal den Mund mit Wasser aus. Ich sah mich im Spiegel an. Ich war blasser als davor, weshalb ich mir mal wieder in die Wangen kniff um das Blut in ihnen zu erregen. Als ich die Tür aufschloss ging ich wieder zurück zum Esszimmer und sah Pietro dort auf mich warten.
"Können wir jetzt ins Tanzstudio?" er fing an zu grinsen "Du kannst es gar nicht aushalten oder?" ich schüttelte meinen Kopf, denn Tanzen war mir fast so wichtig wie die Teletubbies. Aber nur fast.
Als wir die Gänge lang liefen sah ich immer mal wieder Bodyguards an den Türen stehen. "Lass dich von ihnen nicht stören" meinte Pietro und führte mich dann in einen großen Raum.
Es war das Studio und verdammt es war wunderschön. "Ein paar Spitzenschuhe für meine Schuhgröße hast du wahrscheinlich nicht oder?" lachte ich, denn eigentlich hatten sie ja alles in ihrem Haus. Aber ein paar Spitzenschuhe für mich, waren schon echt unrealistisch. "Doch, warte" ich sah ihn unglaubwürdig an. "Was hast du für eine Größe?" fragte er mich, während er in einer Box grub. "35" meinte ich also. Ich fand es peinlich es laut aus zu sprechen, denn ich hatte schon echt kleine Füße. "Wieso bitte so klein?" lachte Pietro und überreichte mir ein neues Paar. "Ich kann doch nichts dafür" motzte ich ihn an, während ich diese anzog. Auch er fing an, seine Spitzenschuhe anzuziehen.
Als wir das erledigt hatten, stellte ich mich auf und fing an mich ein wenig zu dehnen. "Lust auf einen Wettkampf?" forderte er mich heraus. "Zum Aufwärmen?" fragte ich ihn. Er nickte und fing an zu erklären. "Man muss so viele Pilés machen, wie man kann. Der, der als erstes aufgibt, hat verloren." ich nickte. Wir stellten uns also an den Barren und fingen an.
Wir waren schon seit einer halben Stunde an der Stange und praktizierten diese Übung. Ich würde noch lange aushalten, nur das Problem war, mir wurde langsam aber sicher schwarz vor Augen. Ich wollte keine Drama Situation auslösen, weshalb ich aufhörte und anfing zu taumeln. Ich fing mich zwar nach zwei Schritten wieder, musste mich dann aber festhalten um stehen zu bleiben.
"Ich hab gewonnen" grinste mir Pietro entgegen. "Ich- Mir-" ich stotterte, denn ich wollte nicht so wirken, als würde ich Aufmerksamkeit wollen. "Kannst du nicht mehr sprechen" neckte mich Pietro weiter. "Verdammt was ist dein Problem?" fing ich an aggressiv zu werden. "Ich habe kein Problem" grinste er mir entgegen.
"Mich verlieren zu sehen lässt dich besser über dein einsames, trauriges Leben fühlen nicht wahr?!" schrie ich ihn an. Doch er antwortete gelassen "Ja tut es. Zu 100%". Ich sah ihn geschockt an. "Du bist doch krank!" schrie ich noch einmal. "Ich will nach Hause. Bring mich bitte nach Hause Pietro" meinte ich jetzt. Er nickte sanft. "Zieh dir noch die Spitzenschuhe aus, dann kann ich dich nach Hause fahren."
Als wir unsere Schuhe auszogen, und sich Pietro dazu auf den Boden kniete, erkannte ich etwas an seinem Hosenbund. Ich sah eine Waffe. Fuck! "Pietro" ich machte eine Pause und wich zurück "warum hast du da eine Pistole?" ich sah ihn mit aufgerissenen Augen an. Ich hörte ihn leise fluchen und stand dann mit den Schuhen in meiner Hand auf. Daraufhin ging rückwärts zur Tür, damit ich ihn noch im Blick hatte. "Aurora, mein Engel. Hab keine Angst" ich sah ihn verstört an. Jetzt verstand ich langsam was hier los war. Warum überall Bodyguards rum standen und warum er so viele teure Sachen besaß. "Du- Was ist hier los Pietro" fragte ich mit zitternder Stimme, auch wenn ich mich anstrengte mit fester Stimme zu reden. Es gelang mir nicht.
Er kam mit festen Schritten auf mich zu und weil ich leichte Panik bekam, öffnete ich so schnell wie ich konnte die Tür und lief raus. Plötzlich waren vor der Tür vier der Bodyguards, was mich noch mehr erschrak. "Ich tu dir doch nichts mein Engel!" schrie er mir nach, denn ich versuchte rennend, aus dem Haus zu kommen.
Doch weil ich nicht auf meinen Weg sah, lief ich direkt in einen der Männer rein, der mich dann auch fest hielt, bis Pietro selbst bei mir war und er ihn anzischte, mich los zu lassen. Weil Pietro den Anschein machte, mich anfassen zu wollen, erinnerte ich mich an einen Trick von Luke, der ihn an die Wand presste. Als ich ihn mit der einen Hand auf seiner Brust fest hielt, zückte ich mit der anderen Hand seine Pistole und richtete sie auf ihn.
Ich hatte so ein Ding zwar noch nie in der Hand, es reichte aber anscheinend, dass nun alle vier Bodyguards ihr Waffen auf mich richteten. Auf einmal fing Pietro an die Männer anzuschreien "Richtet eure Waffen nie wieder auf sie, oder ich werde jedem von euch einzeln die Kehle aufschlitzen!". Sie ließen ihre Waffen runter und Pietro fing nun an, in einem leiserem Ton, mit mir zu sprechen. "Aurora. Ich wollte es dir nicht erzählen, weil ich wusste, dass du Angst haben wirst, aber jetzt habe ich wohl keine Wahl mehr oder?" ich nickte langsam und wusste insgeheim schon, worauf es hinaus lief. "Mein Vater, ist der Boss der Russischen Mafia. Ich wurde hier rein geboren. Ich bin nicht böse Aurora. Glaube mir bitte." ich ließ die Pistole aus meiner Hand fallen und schüttelte unglaubwürdig den Kopf. Ich rannte kurzerhand einfach aus dem Gebäude.
Jetzt verstand ich auch warum Matteo 'Pass auf dich auf' gesagt hat. Er wusste es. Aber woher?
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MY SOCIETY
AléatoireOb sie ein unbekanntes Mädchen ist? Auf keinen Fall. Die ganze Schule kennt sie, die ganze Schule will mit ihr befreundet sein und die ganze Männerwelt der Schule will was von ihr. Sie ist die Prinzessin der Schule. Deshalb liebt sie jeder. Jeder...