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"Was soll das sein Aurora?" fragte mich Matteo mit ernster Stimme. Ich lief auf ihn zu und riss ihm mein Notizbuch aus der Hand. "Das geht dich verdammt noch mal nichts an" ich hielt es verschlossen in meinen Armen, damit er es nicht weiter ansehen konnte. Doch ich schätze er hatte sich schon alles durchgelesen. Ich war auf jeden Fall lang genug weg gewesen, um alle Einträge lesen zu können.

"Warum?" fragte er nun und kam auf mich zu, doch ich wich zurück. "Es geht dich nichts an habe ich gesagt" antwortete ich ihm. "Warum schnüffelst du bitte hier überhaupt rum? Was soll das?!" fing ich an lauter zu werden. "Tut mir leid, dass ich mich auf dein Bett gesetzt habe und es unter deiner scheiß Decke lag!" fing auch er an laut zu werden. "Das ist aber doch kein Grund es durchzulesen!" schrie ich ihn weiter an. "Warum steht in diesem Buch alles was du an einem Tag isst. Und warum zur Hölle ist es so wenig?!" schrie er zurück.

Ab dem Zeitpunkt schwieg ich. Ich wusste nicht was ich ihm hätte sagen sollen. "Scheiße Aurora! Warum?" er schrie noch immer. Ich wich soweit zurück, bis ich an die Wand stoß. "Antworte mir" sagte er nun in einem leiserem Ton und kam auf mich zu bis er vor mir stand. "Weil ich mich hässlich finde. Deswegen" antwortete ich ihm, fast flüsternd. "Oh princesa" meinte er, während er anfing seine Hände, die er an meine Taille gelegt hatte, auf und ab zu bewegen. "Du bist so wunderschön, dass du mir, immer wenn ich dich ansehe, den Atem stielst. Du siehst so perfekt aus wenn du lachst und scheiße dein Lachen ist so unglaublich hübsch. Wenn ich dich sehe muss ich anfangen zu lächeln, weil ich endlich dein bezauberndes Gesicht in echt und nicht nur auf deinen Instagram Posts sehen kann. Immer wenn ich dich sehe, sehe ich ein perfektes, einmaliges und fucking attraktives Mädchen. Also sag bitte nie wieder, dass du dich hässlich findest. Und wenn du das tatsächlich ernst gemeint hast, muss ich dir wohl beibringen anders zu denken princesa." sprach er auf mich ein.

Während er das sagte sah ich die ganze Zeit in seine wunderschönen Augen und in sein makelloses Gesicht und musste anfangen zu lächeln. Auch er fing jetzt an zu lächeln und sah mich einfach nur an. Er nahm eine seiner Hände von meiner Taille und legte diese so auf meinen Hals, dass er seinen Daumen unter mein Kinn platzieren konnte. Er beugte sich ein wenig vor und mein Herz fing an schneller zu schlagen. Ich denke er wollte mich Küssen, doch er zog sein Gesicht zurück. Jetzt ging er auch einen Schritt zurück und berührte mich somit gar nicht mehr. Es fühlte sich so an, als wäre mir die wärme aus meinem Körper gezogen worden. "Du bleibst hier, ich komm gleich wieder. In Ordnung?" ich nickte verwirrt und war dann auch schon alleine in meinem Zimmer.

Was war das denn? Zuerst sagt er mir ich bin perfekt und attraktiv und lässt mich, kurz bevor ich das erste mal geküsst worden wäre, sitzen. Ich schmiss mich in mein Bett und schrie in mein Kissen. Was mache ich nur immer falsch?

Ich lag schon seit einer halben Stunde in meinem Zimmer und hörte zwischendurch immer mal die Stimmen der Teletubbies und entweder ein klirren, piepen oder krachen. Was fabrizierten die denn bitte da unten? Ich lag währenddessen in meinem Bett und telefonierte mit Marcel. Er erklärte mir, dass er nicht in der Schule war, weil es ihm ganz einfach nicht gut ging und wir redeten dann über alles Mögliche. Ich erzählte ihm auch von Elena und Kai, denn er hätte es ja heute in der Schule nicht sehen können, weil er eben nicht da war.

Es klopfte an meiner Tür und ich sprach noch schnell zu Marcel "Ich muss jetzt auflegen sorry, bis morgen" und legte dann auf. Matteo stand wie erwartet in der Tür. "Komm mit runter" ich sah ihn mit gerunzelter Stirn an. "Bitte" fügte er noch hinzu, und dann stand ich auch schon auf und wurde von ihm nach unten geführt.

Es roch nach Essen, nach einem Nudelgericht. Haben die Teletubbies etwa gekocht? Als ich ins Esszimmer geführt wurde und ich die Jungs an ihm sitzen sah, musste ich auflachen. Sie saßen dort wie eine vorzeige Familie. Auch die Teletubbies stiegen in mein lachen ein, aber ich war mir nicht sicher ob sie mit mir oder über mich lachten, denn als ich lachte fiel ich auf den Boden und lachte dort einfach weiter. "Du hast sie doch nicht mehr alle" meinte Tyler, stand auf und zog mich auf die Beine, denn Matteo war mich noch immer am auslachen.

"Ihr habt gekocht?" fragte ich noch immer leicht lachend. "Matteo hat uns angeleitet. Danke ihm" antwortete mir Kai. Ich sah Matteo erstaunt an. "Du bist wohl zum Koch mutiert" lachte ich und pikste ihm in sein Bauch. Dieser war aber so hart, dass ich danach vor schmerz meinen Finger halten musste. Ok. Wow. "Autsch" flüsterte ich und setzte mich dann, trotzdem lächelnd an den noch freien Platz.

Ich sah alle ein mal an. Wenn sie alle, auf Matteos 'Befehl' gekocht hatten, hieße das dann, dass er es ihnen gesagt hat? Ich fände es wahrscheinlich noch nicht mal schlimm, denn anscheinend hassten sie mich ja nicht. Ich sah zu Matteo "Hast du es ihnen erzählt?" fragte ich ihn also. Er nickte mit seinem Kopf wurde aber von meinem Bruder unterstützt, "Sorry Rory, aber ich habe auch einiges erzählt". Ich machte eine Art Schmollmund der soviel sagte wie 'ich kann es dir nicht verübeln' und nickte leicht.

"Ihr hasst mich jetzt also nicht?" fragte ich nun in die Runde. "Warum sollten wir dich denn hassen?" fragte Luke "Das ergibt kein Sinn Rory" sprach Lorenzo weiter. "Wir unterstützen dich jetzt einfach mehr in dem Thema" erweiterte Xavier den Satz und Fynn und Tyler vollendeten ihn mit einem "also mach dich auf was gefasst" und einem "Jup". Ich fing an schief zu lächeln.

"Danke ihr Teletubbies" bedankte ich mich bei ihnen, denn ich denke, ich habe das echt gebraucht. Sonst wäre ich wahrscheinlich, irgendwann tatsächlich daran gestorben. Ich nahm mir also von der Pasta auf meinen Teller, aber weil es Lorenzo anscheinend zu wenig war, packte er noch etwas mehr drauf und sagte nur "Iss".

Ich war ihnen dankbar und irgendwie war ich doch froh, dass Matteo das Notizbuch gefunden hatte, denn sonst würde sich mein Zustand wahrscheinlich nicht wirklich verbessern.

MY SOCIETYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt