"Dr. Brown wird jeden Moment kommen um mit ihnen zu reden. Ich bitte Sie einfach los zu lassen und zu erzählen. Es hat schon vielen Patienten geholfen." Ich nickte meinem Arzt zu und war dann auch schon alleine.
Ich fühlte mich nicht ganz so gut. Hatte Kopfschmerzen und fühlte mich dreckig. Ich wusste nicht ob das eine Einbildung war weil mich dieser Typ angefasst hat oder ich tatsächlich eine Dusche nötig hätte, aber was ich wusste war, dass die Jungs sich bestimmt Sorgen machten und ich mir deshalb Sorgen machte.
Es klopfte an der Tür. Eine Frau, ich würde sagen ende 40, kam in das Krankenzimmer und setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett. "Hallo, ich bin Dr. Brown. Schön dich kennen zu lernen". "Hi. Ich bin Aurora." Ich lächelte sie an und sie tat mir gleich. "Ich bin hier um mit dir über den Vorfall und generell über das zu reden, was dich dazu gebracht hat so schnell Ohnmächtig zu werden." Ich hörte ihr aufmerksam zu und nickte, während sie erzählte mit meinem Kopf um ihr anzudeuten, dass ich ihr zuhörte.
"Mir wurde gesagt, Sie wurden Festgehalten und Angfasst obwohl Sie sogar um Hilfe geschrien haben. Ist das soweit richtig?" Ich nickte und sie sah mich bemitleidenswert an. "Wie fühlen Sie sich deswegen?" Ich überlegte kurz ob ich mich, ihr gegenüber, tatsächlich öffnen sollte, aber da ich sie in meinem Leben wahrscheinlich eh nicht mehr sehen werde, fing ich an die Wahrheit zu sagen. "Ich fühle mich irgendwie schmutzig. Ich weiß aber nicht ob ich mir das einbilde und ich einfach eine Dusche bräuchte. Ach so und Sie können mich gerne duzen." lachte ich sie an und sie fing ebenfalls an zu schmunzeln. "Ist sowas denn schon oft passiert? Kennst du das schon aus irgend einer anderen Situation." Ich antwortete ihr weiterhin ehrlich. "Mir wurde zwar schon öfter hinterher gerufen oder sowas, aber das mich jemand so festhält wie er es getan hat. Nein. Das hatte ich noch nie" sie nickte verstehend und fragte mich noch etwas.
"Wie ist das denn für dich, dass deine Eltern so wenig zuhause sind? Vermisst du das Gefühl, dass sie bei dir sind?" ich überlegte Kurz und fing dann an zu reden "Ich kann das nicht wirklich vermissen, weil ich das Gefühl noch nie empfunden habe. Natürlich vermisse ich meine Eltern und ich würde mir wünschen, dass sie öfter bei mir sind, aber was getan werden muss, muss getan werden oder?" Sie schrieb sich was in ihr Notizbuch und blätterte dann eine Seite nach vorne.
"Dr. Wilson sagte mir eben, dass du ziemlich dünn bist. Wie sieht es denn aus mit deinem Essverhalten?" Was? Sie geht aber aufs Ganze. "Ich verstehe die Frage nicht." ich wusste tatsächlich nicht was genau ich antworten sollte. Ich wollte ihr jetzt nicht wirklich alles erzählen, denn dann würde sie mich Wahrscheinlich in die Klapse schicken, aber ich schätze ein Teil meiner Probleme los zu werden wäre erleichternd. Sie stellte mir die Frage also noch ein mal genauer und dann fing ich auch schon an zu erzählen, zwar nur die halbe Wahrheit, aber besser als nichts.
"Ich hab das schon relativ lange. Als ich 9 war habe ich mal eine Zeit lang weniger gegessen. Aber nach einer gewissen Zeit wieder damit angefangen normal zu essen. Mit 12 ging der ganze Spaß weiter." Ich unterbrach, um Luft zu holen aber sprach dann wieder weiter. Dr. Brown hörte aufmerksam zu. "Ich begann, das was ich aß aufzuschreiben. Erst auf irgendwelche Zettel, dann in Notizbücher und mit den Kalorienangaben dahinter und dann reduzierte ich meine Kalorien immer mehr bis ich nur noch 5 Salzstangen am Tag aß. Meine Eltern waren ja nie da weshalb sie auch nichts mitbekamen, und mein Bruder war mit sich selbst beschäftigt.
Als ich dann 13 wurde, fand ich den Spaß am Kochen und Backen. Aß also auch immer das, was ich machte und kam deshalb aus meinem gestörtem Essverhalten raus. Doch als ich mit 14 in die Pubertät kam, und meine Hüften breiter, mein Po und mein Oberweite größer wurden, dachte ich irgend was stimmte nicht mit mir. Weil ich ja niemanden hatte, der mir gesagt hat, dass das normal ist. Also war das, was ich machte: aufhören zu essen. Anstatt dessen fand ich das Tanzen. Ich tanzte für mein Leben gerne und war bestimmt zwei bis drei Stunden pro Tag im Studio." Ich stoppte ruckartig mit meinem erzählen weil ich das Gefühl hatte schon zu viel gesagt zu haben. Also harkte Dr. Brown nach. "und jetzt?" also redete ich nur noch um den Brei herum "Naja, als ich gemerkt habe, dass ich seid ich 13 bin nicht mehr größer geworden bin und ich mit 16 jetzt noch immer Schuhgröße 35, 36 habe und sich auch meine Körpergröße nicht verändert hatte, habe ich versucht wieder normal zu essen, was an meiner Größe leider nicht viel geändert hat. Ich bin nur froh, dass meine Brüste und meine Hüften nicht all so klein geblieben sind." Ich schmunzelte sie an aber sie beachtete mein zuletzt gesagtes kaum. "Du hast 'versucht' wieder normal zu essen?" Komm schon, reicht doch mit dem Interview. Ich nickte ihr also zu und dann fing sie auch wieder an zu lächeln und ich tat ihr gleich. Gut, nicht noch mehr Fragen."Unsere halbe Stunde ist um. Ich nehme an Dr. Wilson hat dir gesagt, dass du jetzt noch 2 Stunden hier bleibst, dass wir schauen können, dass es dir gut geht?" ich nickte abermals und dann verabschiedete sie sich auch schon von mir. "Auf Wiedersehen Dr. Brown" sagte ich zu ihr bevor sie die Tür hinter sich zu zog.
Ich ließ mich in das Bett zurück fallen und entspannte wieder. Wow war das anstrengend. Ich war aber auch ein bisschen Stolz auf mich, denn mich am Schluss so gut raus zu reden, hätte ich nicht von mir erwartet. Ich hatte ihr nämlich nichts von meinem Problem erzählt mich im Spiegel anders zu sehen wie mich Leute beschrieben. Auch in Bildern sah ich mich anders. Außerdem fühlte sich mein Körper fremd an, wenn ich in vor dem Spiegel anfasste.
Ich zog mir die Decke noch etwas höher, weil mir irgendwie Kalt wurde und dann kamen auch schon die Teletubbies in das Krankenzimmer.
Sie begrüßten mich mit einem "Na" und verteilten sich im Raum. "Ich will hier raus. Macht was" sagte ich verzweifelt, und so als wenn ich gerade im Gefängnis säße. Sie lächelten mich aber nur aus und sagten nichts. Mir viel auf, dass Matteo und Fynn weg waren. "Wo habt ihr Dipsy und Laa-Laa gelassen?" sie sahen mich verstört an, bis Xavier anfing zu lachen -weil er es wohl als einziger verstanden hatte- und sie nun ihn verstört ansahen. "Du nennst uns also Teletubbies?" fragte er mich noch immer lachend und ich nickte stolz meinen Kopf "passt gut zu euch, nicht war?" und als auch die anderen endlich gerafft hatten worüber wir sprachen, fingen Lorenzo und Luke an zu lachen und die anderen begannen sich zu beschweren, dass sie ja eher die Avengers, oder zumindest die Minions seien.
Genies.
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MY SOCIETY
De TodoOb sie ein unbekanntes Mädchen ist? Auf keinen Fall. Die ganze Schule kennt sie, die ganze Schule will mit ihr befreundet sein und die ganze Männerwelt der Schule will was von ihr. Sie ist die Prinzessin der Schule. Deshalb liebt sie jeder. Jeder...