Triggerwarnung Blut ...ein bisschen 😏
,,Gibt es einen bestimmten Grund, dass du mich so spät noch treffen willst?", fragt Jungkook und setzt sich neben mich auf die rostige alte Parkbank.
,,Es ist 9 Uhr", ich sehe ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
,,Ja. Und um 10 Uhr geh ich ins Bett. Für alte Menschen ist das spät, wenn man sich eine Stunde davor noch draußen rumtreibt", gibt zwinkernd zurück.
,,Jetzt übertreib nicht", lache ich leise auf. ,,So alt bist du nun auch wieder nicht."
Jungkook atmet gequält aus und sieht grinsend zu Boden.
,,Ich wollte einfach mit dir reden", nuschle ich leise und drehe schnell den Kopf weg. Ich weiß selber nicht warum ich mich mit ihm treffen wollte. Ich hatte vorhin einfach das Bedürfnis danach und dem bin ich nachgegangen.
Wir unterhalten uns eine ganze Weile über die letzten vergangenen Jahre und ich versuche zwischen seinen Zeilen herauszuhören, wie es ihm wirklich geht. Aber er macht es mir nicht leicht.,,Warum Soobin?", fragt er plötzlich und ich sehe ihn verwundert an.
Ich zögere kurz, als ich mich schließlich aufrichte und meine Schultern straffe.
,,Er war da für mich", beginne ich nachdenklich. ,,Er war einfach nur da, als es mir am Schlechtesten ging. Und da habe ich mich glaube ich in ihn verliebt"
,,Du glaubst, du hast dich in ihn verliebt? Warum ging es dir schlecht?", hakt Jungkook weiter nach.
,,Ich habe dich am Anfang wirklich vermisst", gebe ich leise zurück und sehe zu Boden.
,,Und jetzt?", ich spüre seinen brennenden Blick auf mir.
,,Da ist nichts mehr, Jungkook", meine Stimme wird zittrig. ,,Wir sind doch Freunde."
Ich sehe auf und versuche die Tränen in meinen Augen wegzublinzeln.
Er hebt seine Hand, als mir Eine über die Wange rollt, lässt sie jedoch sofort wieder sinken.
,,Und du? Wieso Danbi? Bist du glücklich mit ihr?", ich schniefe kurz und versuche mich wieder zu sammeln.
Jungkook zuckt nur mit den Schultern.
,,Ich glaube schon", murmelt er leise. ,,Ich mag sie. Das ist das was zählt, oder?"
,,Nein, Jungkook", ich drehe mich zu ihm. ,,Du musst mit ihr glücklich sein. Ihr heiratet bald. Sie sollte die Person sein, mit der du den Rest deines Lebens verbringen willst."
Er senkt den Blick und ein Grinsen spielt um seine Lippen.
,,Ich hätte niemals gedacht, dass ich mit dir einmal über so etwas reden würde", lacht er auf und kickt einen Stein weg.
,,Hätte ich auch nicht gedacht", gebe ich leise zurück und wende den Blick von ihm ab.
,,Schade, dass du dich damals nicht mehr gemeldet hast", meint er ernst.
,,Jungkook, ich....", setze ich an, doch er unterbricht mich.
,,Schon gut. Mach dir darüber keine Sorgen mehr. Jetzt sind wir ja Freunde", er lächelt mich an und es bricht mir fast das Herz.
Eine auf uns zu eilende Gestalt unterbricht uns plötzlich und wir beiden sehen verwundert auf die andere Seite der Straße.,,Jungkook? Bist du das?", ich erkenne ihre schrille Stimme sofort. ,,Was machst du da? Wer ist...? JULIA?"
Sie sieht mich überrascht an und lässt fast ihre pinke Handtasche fallen.
Ich stehe hastig auf und blicke mich noch einmal zu Jungkook um, der auch aufsteht und verwirrt zwischen uns hin und her sieht.
,,Wir sehen uns", sage ich eilig zum Abschied.
Ich hab jetzt bestimmt keine Lust mich mit Danbi darüber zu unterhalten, warum ich hier bin, warum Jungkook mit mir hier ist und, dass ich doch gefälligst die Finger von ihm lassen soll, obwohl wir uns nur wie zwei erwachsene Menschen unterhalten haben.
Ich will mich jetzt einfach nur so schnell wie möglich aus dem Staub machen und NICHT mit ihr reden müssen.
Soll Jungkook das alleine mit ihr ausdiskutieren.
,,Okay", gibt er nickend zurück, als ihn Danbi zetternd an der Hand packt und hinter sich herzieht.
,,Warum triffst du dich mit ihr Schatz? Was hat sie hier wieder verloren?", höre ich sie meckern, noch bevor ich um die nächste Hausecke biege und ihre anstrengende Stimme endlich verstummt.
Mein Gott, wie kann man so nervig sein.Ich laufe gerade nach Hause, als mir ein Schatten hinter einer Hausecke auffällt.
,,Hallo?", frage ich leise in die Dunkelheit.
Es ist nur ein Umriss und ich muss die Augen zusammenkneifen, um überhaupt etwas zu erkennen.
Aber in der nächsten Sekunde ist der Schatten weg und ich wähle nervös Soobins Nummer.
Die Leitung bleibt jedoch still.
Verdammt, was mache ich jetzt?
Ich wähle die Nummer erneut, aber immer noch geht keiner hin.
Ich brauche keine Hilfe, ich will einfach nur mit jemandem reden, damit jemand mitbekommt, falls mir etwas passiert.
Eilig suche ich nach Yoongis Kontakt und drücke auf seinen Namen, als ich ihn endlich finde.
Aber auch er meldet sich nicht.
Es ist inzwischen 22 Uhr und um diese Uhrzeit scheinen wirklich alle bereits zu schlafen.
Ich werde immer nervöser und ich bilde mir ein dumpfe Schritte auf mich zukommen zu hören.
,,Hallo? Ist da jemand?", frage ich erneut und suche in der Jackentasche nach meinem Wohnungsschlüssel.
Zur Not kann ich damit zustechen.
Aber natürlich antwortet mir niemand.
Als würde der Serienkiller, der hinter mir her ist, einfach antworten: ,,Ja Hallo, hier. Komm zu mir."
Intuitiv wähle ich die nächste Nummer, die mir in den Sinn kommt.
,,Julia?", meldet sich die Stimme am anderen Ende der Leitung und mir fällt ein Stein vom Herzen.
Endlich habe ich jemandem am Telefon.
,,Kannst du einfach nur am Telefon bleiben? Ich bin gleich Zuhause, aber ich glaube mir folgt jemand", flüstere ich leise in mein Handy.
,,Wo bist du? Ich bin sofort da", knistert es leise aus meinem Handy.
,,Nein, nein", versuche ich ihn zu beschwichtigen. ,,Bleib einfach bitte nur am Telefon."
,,Okay", murmelt er und ich höre ein leises Rascheln im Hintergrund.
,,Bist du schon zuhause?", frage ich nach, um mich auf den letzten Metern abzulenken. Es sind vielleicht nur noch 5 Minuten.
,,Ja, wir wohnen nur 3 Minuten vom Salon weg. Danbi wollte das unbedingt so", gibt er seufzend zurück.
Ich nicke nur, was er natürlich nicht sehen kann. Bei dem Gedanken, dass sie zusammen in einem Haus wohnen, wird mir schlecht.
,,Bist du noch dran?", hakt er schließlich nach.
Ich möchte ihm gerade antworten, als ich urplötzlich stehen bleibe.
,,Julia?", dringt es leise an mein Ohr.
,,Jungkook", meine Stimme ist hauchdünn. ,,Da steht jemand und sieht mich an."
,,Geh weg", zischt er ins Telefon. ,,Dreh dich um und lauf los. Und sag mir jetzt endlich wo du bist."
Ich gehe ein paar Schritte zurück und fixiere die Gestalt auf der anderen Straßenseite. Sie ist groß und schlank und ganz in Schwarz gekleidet. Das Gesicht der Person liegt in der Dunkelheit und ich kann nur an den Umrissen seines Körpers erkennen, dass es ein Mann sein muss.
,,Okay", antworte ich leise und drehe mich langsam um.
Der Typ auf der anderen Seite soll jetzt bloß nicht denken, dass ich Angst vor ihm habe.
Ich gehe in die gegengesetzte Richtung und blicke nervös über meine Schulter.
,,Jungkook, er folgt mir", sage ich leise ins Telefon und ein Schaudern fährt über meinen Körper.
,,VERDAMMT, WO BIST DU?", schreit er mir fast ins Ohr.
Ich will nicht, dass er kommt, aber mich packt gerade die blanke Angst.
,,Bei dem Supermarkt neben dem Blumenladen", nuschle ich ins Telefon und hoffe, dass er mich versteht und überhaupt weiß, welche Stelle ich gerade meine.
,,Ich bin gleich da", antwortet er mir und ich höre erneutes Geraschel im Hintergrund. ,,Leg jetzt bloß nicht auf."
,,Ich hab Angst, Jungkook", gebe ich leise zurück und spüre wie mir die Tränen in die Augen steigen.
Ich versuche so ruhig wie möglich weiterzugehen und, als ich mich erneut zu ihm umblicke, sehe ich, dass er den Abstand zwischen uns Meter für Meter verringert.
,,Alles wird gut", sagt Jungkook atemlos am anderen Ende. ,,Ich bin gleich da. Leg einfach nur nicht auf."
,,Bitte beeil dich", ich versuche ein Schluchzen zu unterdrücken. ,,Er kommt näher."
,,Ich bin da", höre ich es plötzlich vor mir und ich sehe auf.
Jungkook steht nach Luft ringend vor mir, als wäre er gerade einen Marathon gelaufen.
Ich blicke mich noch einmal um, aber mein Verfolger ist weg.
,,Jungkook, er war...", stammle ich und deute in die Dunkelheit.
,,Schon gut", sagt er hastig und ist in wenigen Schritten bei mir.
Ich lege überrumpelt meine Hände an seine Brust, als er seine Arme um mich legt und mich an sich zieht.
,,Was wollte er von mir? Warum immer ich?", schluchze ich in seinen Pulli.
Jedes einzelne meiner Gefühle scheint in diesem Moment auf mich einzuprasseln und ich erstarre, als ich seinen schnellen Herzschlag unter meinen Fingern spüre.
,,Jemand hat wohl mitbekommen, dass du wieder hier bist", flüstert er besorgt an mein Ohr und eine Gänsehaut jagt meinen Rücken hinab.
Ich nehme nichts mehr um mich herum wahr.
Das einzige, was mir gerade Hoffnung gibt, ist, dass ich endlich wieder zurück bin.
Ich bin wieder an dem sichersten Ort dieser Welt und für diesen einen Moment kann mir gerade niemand mehr etwas anhaben.
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BTS: Life goes on | Jungkook
FanfictionTeil 2 meiner Geschichte BTS: Young forever | Jungkook 💜 Julia kehrt nach Seoul zurück, um der Stadt ihrer Träume noch einmal eine Chance zu geben... 🏙