BTS: Life goes on | Jungkook

Die Mottoparty

,,Guten sehen Sie aus, Mister", meine ich anerkennend, während ich Jungkooks Hemdkragen zurecht streiche.
,,Sie können mich Bond nennen", zwinkert er mir zu. ,,James Bond."
,,Freak", lache ich amüsiert auf und ziehe ihm seine Krawatte etwas zu unsanft nach oben, als er plötzlich gequält hüstelt.
,,Oh Gott, oh Gott, entschuldige", stammle ich hastig und lockere sofort wieder den Knoten. ,,Das wollte ich nicht."
,,Schon gut", krächzt er und reibt sich den Hals. ,,Luft wird eh überbewertet, wenn du mich fragst."
,,Wieso müssen wir uns eigentlich in so einen noblen Fummel schmeißen?", will ich wissen und blicke an meinem blauen bodenlangen Kleid, das ich für den Fall der Fälle eingepackt habe, hinab. ,,Ich dachte, das ist eine Party."
,,Das ist es ja auch", grinst Jungkook. ,,Eine Mottoparty. Halsey steht auf sowas. Du siehst übrigens atemberaubend aus."
Er nimmt mich an der Hand und dreht mich einmal schwungvoll im Kreis.
,,Warum die Chucks?", schmunzelt er amüsiert, als meine Schuhe hervorblitzen.
,,Weil sie bequem sind. Und außerdem modisch perfekt zu diesem tollen Kleid passen. Und man sieht sie eh nicht", zähle ich ihm sachlich auf und er zieht mich mit einem Ruck zu sich heran.
,,Du bist wirklich was besonderes", meint er nachdenklich und mustert mein Gesicht.
Ich schlucke nervös und spüre, wie mir das Herz bis zum Hals schlägt.
,,W-w-wieso?", frage ich etwas aufgeregt.
,,Ich kenne wenige, die unter einem Ballkleid Chucks tragen" flüstert er leise und beugt sich zu mir nach vorne.
,,Nun ja", räuspere ich mich, um das Hämmern in meiner Brust zu übertönen. ,, Dann hast du wohl immer die falschen Leute kennengelernt."
,,Das stimmt allerdings", er lässt mich los und tritt einen Schritt zurück. ,,Wollen wir? Bevor wir hier in der Lobby noch Wurzeln schlagen."
Er streckt mir seine Hand entgegen und ich zögere einen Moment bevor ich sie schließlich ergreife.
,,N-natürlich", stottere ich und folge ihm raus in die Einfahrt, in der bereits eine schwarze Limousine auf uns wartet.

,,Was hat denn so lang gedauert?", fragt Hobi, der gerade noch mit seinem Krawattenknoten kämpft.
,,Soll Julia dir helfen?", fragt Jungkook belustigt. ,,Damit hatten wir auch gerade unsere Probleme."
,,Kannst du das denn?", wendet sich Hobi neugierig an mich.
,,Klar", meine ich nur und helfe ihm die Krawatte zu binden.
,,Aber nicht zu fest", grinst Jungkook, bevor er sich in ein Gespräch mit Namjoon und Anna verwickeln lässt.

Wir erreichen 30 Minuten später das kleine Anwesen und der Fahrer öffnet uns die Tür, damit wir aussteigen können.
Jimin reicht mir die Hand, um mir zu helfen und lächelt bei dem Anblick meiner Chucks, als ich meine Füße aus der Limousine schwinge.
,,Was?", flüstere ich leise, während er mich nach oben zieht.
,,Nichts geht über bequeme Schuhe", lacht er auf und ich muss schmunzeln.
Trägt er nicht immer die unbequemsten Lederschuhe, wenn sie zusammen für einen Auftritt proben?
,,Du siehst wirklich wunderschön aus", sagt er plötzlich leise und lässt meine Hand schließlich los.
,,Danke", gebe ich zurück lächelnd zurück.. ,,Du auch. Und das ganz ohne meine Hilfe."
Er trägt, wie Jungkook und die anderen, einen schwarzen Anzug und die dazu passenden Lackschuhe und hat sich seine inzwischen etwas längeren Haare zu einer hübschen Frisur gegelt.
Er zwinkert mir noch einmal zu, als die anderen zu uns kommen und wir gemeinsam die Einfahrt zu Halseys Haus hinaufgehen.

,,Schööön, dass ihr da seid", begrüßt sie uns über das ganze Gesicht strahlend, nachdem sie uns die Tür öffnet. ,,Endlich sehen wir uns mal wieder."
,,Ja, lang ist es her", lacht Namjoon auf und die Jungs begrüßen Halsey mit einer Umarmung.
,,Kommt rein", sie winkt uns in den Flur und ich staune nicht schlecht, als ich das rießige Haus, einer der bekanntesten amerikanischen Popsängerinnen betrete.
,,Fühlt euch wie zuhause", sagt sie lächelnd und winkt bereits ein paar der anderen Gäste zu uns.
Die Jungs scheinen die anderen zu kennen, jedenfalls begrüßen sie alle mit einem Handschlag oder einer kleinen Umarmung, mir kommt jedoch keiner wirklich bekannt vor.
,,Alles okay?", fragt mich Jungkook leise, als ich etwas verloren dicht neben ihm stehe.
,,Hmm?", ich zucke zusammen und sehe ihn mit großen Augen an.
,,Ist alles gut?", wiederholt er sich und dreht sich zu mir.
,,Achso, ja ja", hasple ich schnell. ,,Es ist nur alles so aufregend. Wann ist man schonmal im Haus eines Superstars?"
,,Das ist nur einer ihrer Häuser", flüstert er leise zurück und streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. ,,Das Kleinste."
,,Achso. Na wenn das so ist", lache ich auf und genieße das sanfte Gefühl seiner Finger auf meiner Haut.
,,Mischen wir uns ein bisschen unter die Leute", schlägt er schließlich vor und nimmt meine Hand. ,,Immerhin sind sie alle nur wegen uns hier."
,,Jetzt werd mal nicht überheblich", versuche ich ihn lachend zurück auf den Boden der Tatsachen zu bringen.
Die nächste Stunde verbringen wir damit, dass mir Jungkook jeden der Anwesenden einzelnd und bis ins kleinste Detail vorstellt.
Hoffentlich muss ich danach keine Prüfung darüber schreiben.