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Julien's Sicht:

Das allzu bekannte Gefühl, schweissgebadet aufzuwachen.. zitternd richte ich mich auf.
Ich muss etwas trinken... bevor ich wirklich das Bewusstsein verliere...
Auf wackeligen Beinen, teleportiere ich mich in die Küche.
Ich stütze mich an der Bank ab.. und fülle zur gleichen Zeit ein Glas Wasser ein.
Ich schaffe es gerade mal einen Schluck zu nehmen, als ich dann schon an der Wand hinunter sinke...
Die Beine ziehe ich an meinen Körper an, und verdecke mit beiden Händen mein Gesicht.
Leise schluchzer dringen nach draussen...
Ich hasse dieses Gefühl... gefangen zu sein ohne dass ich mich wehren kann..
Ich hasse es... diesen Moment immer und immer wieder zu erleben.
Den ganzen Schmerz noch einmal zu spüren...
Eine Hand legt sich plötzlich an meine Schulter. Anhand der Aura, erkenne ich schnell, dass es sich um Sandmann handelt.
„Es ist doch heute passiert... Nicht wahr?”, fragt er leise und streicht vorsichtig über meinen Rücken. Nur ein zitterndes nicken, bringe ich zu stande. Heute vor gut 12 Jahren..
Alle Erinnerungen kommen hoch... und mein Körper beginnt so Gott verdammt zu schmerzen... Wie damals, als alles wirklich passiert ist.
Die Tränen kullern nur so über meine Wangen.. ich versuche leise zu schluchzen... sonst wecke ich auch noch Santa und Osterhase auf.

„Willst du wieder in dein Zimmer gehen?”, fragt Sandmann leise und fürsorglich.
Ich nicke... das wäre besser. Kurz streiche ich mir alle Tränen aus dem Gesicht... Sandmann sollte mich doch nicht so sehen.
An den Armen, stütze ich mich an ihm ab.. Das Glas Wasser nehme ich auch zur Hand aber ich bin durch das zittern nicht in der Lage das Glas zu halten... Sandmann nimmt es für mich.
Vorsichtig, teleportieren wir uns in mein Zimmer. Ich deute auf das kleine Schächtelchen auf dem Tisch. Sandmann hilft mir, mich zu setzen... und nimmt dann das Schächtelchen.
Es ist klein, silbrig mit schwarzen Punkten. Daraus ziehe eine blaue Tablette.
„Antidepressiva?”, fragt Sandmann sofort. „Ich dachte du hättest damit aufgehört”, sagt er ernst.
„Habe ich auch... jetzt schätze ich, fange ich wieder an”, flüstere ich und nehme sie mit zitternden Händen, mit etwas Wasser ein..
Ich höre Sandmann seufzen..

-Nächster Morgen-

Dalia's Sicht:

Müde und ziemlich ausgelaugt trete ich nach unten ins Wohnzimmer. „Alles gut Dalia?”, fragt meine Mutter ernst und kommt auf mich zu. „Du hast nirgend  wo eine Verletzung, oder?”, fragt Papa ernst und sieht mich von oben bis unten an.
Ansich sehe ich eigentlich normal aus... warum fragen sie mich das?
„Ja.. Alles ist gut.”, sage ich verwirrt und mustere meine Eltern. Diese vermeiden aber rasch den Augenkontakt.
Mamma begibt sich zur Küche... und Papa ins Wohnzimmer.
Jetzt bin ich Dezent verwirrt..

-In der Schule-

„Es ist nicht nur ein kack Tag... sondern auch kack Wetter”, sagt Costanza genervt und betrachtet die Wolken am Himmel.
Wir haben draussen Sport... obwohl es arschkalt ist.
„Und natürlich ist die erste Lektion des Tages Sport, ist ja klar.”, meckert sie noch weiter.
Mein Blick bleibt aber an Julien hängen.
Dieser rennt seit geschlagenen dreissig Minuten ums Feld herum.. ohne eine einzige Pause. Er joggt nicht mal... sondern rennt. Aber er sieht nicht aus, als würde er aus der Puste kommen.
Sogar ohne Jacke... hat er nicht kalt?
Als unsere Sportlehrerin, Frau Keller, kurz nach drinnen geht, stelle ich mich ihm entschlossen in den Weg.
Er kommt vor mir zum stehen.
Ich betrachte ihn... er scheint zu schwitzen, ist aber nicht aus der Puste.. denn er atmet ganz normal.
Sein blasses Gesicht...
Irgendetwas stimmt nicht mit ihm... das bemerkt man ja sofort.
Ich betrachte ihn weiter.
„Du stehst mir im Weg”, sagt er kalt.
„Du stehst mir im Weg mimimiii”, mache ich eine leichte Grimasse.
Er zieht mein Gesicht näher zu sich...
„Hey!”, sagt er finster. „Na los, mach es noch mal”, sagt er kalt und herausfordernt.. „Soll ich?”, antworte ich grinsend. Kurz hält er inne.. ehe er mich los lässt und an mir vorbei rennt.
Frau Keller tritt gerade aus dem Schulhaus hervor. Schweingehabt... sonst meckert sie wieder, dass wir wenig im Unterricht machen und mehr an den Jungs hängen...
An sich hat sie schon recht... aber müssen wir es ihr denn gerade so bestätigen?
Kopfschüttelnd gehe ich zurück zu Costanza...

𝑫𝒊𝒆 𝒁𝒂𝒉𝒏𝒇𝒆𝒆 ☠︎︎     Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt