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Erzähler's Sicht:

In den tiefsten tiefen der Wälder, in einem Palast, befindet sich der Mann im Mond.
„Sollten wir die "neue" Zahnfee nicht bewachen?”, fragt der Helfer Whis. „Unisnn”, ist das erste, was dem Mann im Mond in den Sinn kommt.
„Wir fokussieren uns jetzt nur darauf, uns die anderen Person zu schnappen, die ebenfalls damals gekidnappt worden sind”, sagt er ernst.
„Ohne von den Boten bemerkt zu werden”, fügt er hinzu. „Aber Meister.. befürchtet ihr nicht, dass einer der Boten ihn zurückholen könnte?”
„Nein. Absolut nicht. Er kann nicht zurückgeholt werden”, sagt er weiter. „Das ist unmöglich. Wenn sich die Dunkelheit einst einnistet, lässt sie ihn nie wieder los”, sagt der gesichtslose Mann.
„Wünscht ihr also, dass wir unsere Truppe zurück rufen?”, fragt Whis. „Ja, am besten sofort. Je weniger die andern etwas bemerken, desto besser ist es”, sagt er und faltet die Hände zusammen.
„Wir werden die stärkste Truppe zusammenstellen, und dann gehört die Erde mir”, grinst er und lacht böse auf.

Dalia's Sicht:

Ziemlich müde, sitze ich im Unterricht.
Zu allem hin, haben wir heute auch noch unsere Präsentationen. Gross üben konnte ich mit ihm ja nicht.
Auf eine weitere, verschissene Note. So als ob ich noch nicht schon schlecht genug wäre. Mein Blick geht zu Julien.
Er sitzt neben mir, mit verschränkten Armen. Er scheint konzentriert zu sein. „Als nächstes dann bitte Dalia und Julien”, sagt Herr Akeret.
Mit meinen Kärtchen in der Hand, begebe ich mich nach vorne.
Julien hat gar keine Kärtchen?
Kann er alles etwa auswendig?
Die Power Point wird aufgeschaltet und es ist alles Start bereit. Wie ich es hasse. „Hallo und Herzlich willkommen zu unserer Präsentation”, mache ich die Einführung und wechsele die Seite der Präsentation.
Dann sehe ich zu Julien.
„Prinzipiell werden die Geschlechtsorgane benötigt, um sich Fortzuplfanzen”, sagt er, somit gehe ich etwas von der Wandtafel weg.
Mein Blick bleibt wieder an ihm hängen..
Er ist einfach atemberaubend.

-Eine Zeit später-

Endlich haben wir diese Präsentation abgeschlossen. Gut so schlecht war es eigentlich nicht.
Ju hat sich alles gemerkt.
„Dann fährt jetzt bitte die nächste Gruppe fort”, sagt Herr Akeret und nimmt Charles und Elena. Sie haben genau das Thema, mit dem Blut und deren Auswirkung, wenn keins im Körper fliesst.
Ihre Präsentation beginnt, und alle sind still. Die einzige die hier wohl nicht aufmerksam aufpasst, bin wohl ich. Mein konstanter Gedanke: Wir müssen ihn zurückholen.
Ich habe so das Gefühl, dass es immer möglicher wird.
„Dalia und Julien, ihr eignet euch perfekt für diese Aufgabe”, sagt Herr Akeret und  deutet mir dem Zeigefinger auf uns. Welche Aufgabe?
Was denn jetzt?
„Na los, geht nach vorne”, sagt er und deutet zu Charles und Elena.
Verwirrt stehe ich also auf. Als ich dann das Glas und Seil erkenne, verstehe ich sofort worum es geht. „Dalia kann es in diesem Versuch bei Julien machen”, sagt Charles und deutet dann auf die Sachen.
Ich seufze.
Es tut mir leid Ju.
Vielleicht könnte ihn das auch irgendwie zurückbringen!
Ich drücke ihm das Glas in die Hand und zücke das Seil.
Als ich wieder zu seiner Hand sehe, bemerke ich sie zittern. Er erinnert sich also an das? An das, was damals geschehen ist?
Vorsichtig drücke ich das Seil über sein Hangelenk und ziehe es fest an.
Ich sehe ihm leicht in die Augen und bemerke.. wie sie leicht silbern aufblitzen. Das bedeutet doch..
Ich lege vorsichtig meine Hand auf die seine, als er das Glas dann schon fallen lässt.

Ich ziehe ihm das Seil vom Handgelenk, während er unsere Hände weiter beobachtet.
Doch dann entsteht wieder ein tiefes orange in seinen Augen. Das mag nichts gutes heissen.
Er sieht dann zu Herr Akeret.
„Wie kommt es dazu, dass sie immer mich dazu auffordern?”, fragt er mies gelaunt und geht auf ihn zu.
Herr Akeret richtet sich auf.
„Muss ich dich wirklich daran erinnern?”, fragt er genervt. „Ja bitte, scheint als hätte ich eine Erinnerungslücke”, knurrt Julien Jetzt wird er frech.
Ich klatsche meine Hand gegen seinen Mund. „Halt die Fresser, wenn du nicht von dieser Schule fliegen willst”, sage ich ernst. Er ist erstaunt. Höchstwahrscheinlich,  weil er das nicht erwartet hat. „Wir erinnern uns gut daran Herr Akeret, das ist nicht nötig”, sage ich zuckersüss.
„Anscheinend nicht. Kein Problem, ich zeige es dir”, sagt Herr Akeret wütend. Jetzt ist er auch noch verärgert.
Ich schlucke. Dann sehe ich zu Julien.
Dieser fixiert mich weiterhin.
Unser Lehrer läuft voraus zur Tür. „Das ist deine Schuld”, zische ich und lasse seinen Mund los. „I-”, doch ich unterbreche ihn sofort.
„Sag ja nichts!”, zische ich, woraufhin er tatsächlich ruhig bleibt. Obwohl es ihm nicht so recht passt.
Dann folgen wir Herr Akeret in die Herrentoilette.
Er hält uns die Tür offen und lässt uns zuerst eintreten.
„Erinnerst du dich jetzt, werter Herr?”, fragt Herr Akeret und verschränkt ungeduldig die Arme.
„Ich habe keine Ahnung von was sie sprechen”, sagt Julien nur kalt.
Kann es sein, dass Der Mann im Mond ihm all unsere Erinnerungen genommen hat?
Aber nur die mit mir?
Ich atme tief ein.
Das muss jetzt sein, schätze ich.
„Schau, wir waren so”, sage ich und lehne mich an die Wand nach hinten.
Seine Hand führe ich neben meinem Kopf zur Wand, als abstütze.
Und dann, ziehe ich ihn ruckartig zu mir. Er weitet die Augen, als sein Blick zu meinen Lippen runter wandert.
Unsere Gesichter sind so nahe aneinander.
Ich beisse mir vorsichtig auf die Unterlippe. Eigentlich ganz unbewusst.
Er bekommt diese Bewegung ganz genau mit, als er mir wieder vorsichtig in die Augen sieht.

𝑫𝒊𝒆 𝒁𝒂𝒉𝒏𝒇𝒆𝒆 ☠︎︎     Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt