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Julien's Sicht:

Mit Tränen die unaufhaltsam über meine Wangen kullern, sitze ich an einem Baum angelehnt.
Unglücklicherweise ist der Ton des Wasserfalls, gegenüber von mir, nicht genug laut um meine Gedanken zu unterdrücken.
Ich lasse zitternd die Luft aus.. wie konnte ich ihr solche Sachen sagen?
Ich weiss, dass das gar nicht ich war... Aber es war mein Körper, meine Stimme und meine Gedanken.
Ich habe ihr Leben mehr als einmal gefährdet.. wie soll ich mir das jemals verzeihen?
„Da bist du ja”, sagt eine mir bekannte Stimme. Sofort weite ich meine Augen.
Ohne mich umzudrehen.
„Wie hast du mich gefunden?”, frage ich noch immer erstaunt. „Ich kenne eben meine Zwillingsbruder”, sagt der Sandmann..
Er setzt sich neben mir hin. Und das erste was er tut, ist mich umarmen.
Noch erschrockener als vorher, erwidere ich die Umarmung.
Selbst wenn ich sie nicht ausstehen kann.
„Ich habe dich vermisst, Brudeherz”, sagt er wodurch ich schlucke.
„Wir alle”, fügt er hinzu.

Es bleibt jedoch still. Nach einer Weile löst er sich wieder. „Geh zu Dalia”, sagt er sanft. „Sie wird sich am meisten freuen, dass sie dich zurück hat”, sagt er und legt eine Hand auf meine Schulter.
„Ich kann nicht”, sage ich und blicke zum Wasserfall. „Warum nicht?”, fragt er weiter. „Weil ich versucht habe, sie umzubringen. Wie soll ich mir das jemals verzeihen?”, frage ich als wieder ein paar Tränen über meine Wangen fliessen.
„Das warst nicht du”, setzt er mit mehr Nachdruck klar. „Ich habe das Gefühl, als wäre ich es gewesen”, sage ich leise und mein Körper erzittert.
Sandmann scheint kurz nachzudenken.
„Willst du sie ernsthaft deinem Bruder überlassen?”, fragt er plötzlich. Ich hebe meinen Kopf und sehe zu ihm. „Was sagst du?”, frage ich.
Er hebt auf einmal die Hand, und vor uns erscheint ein Hologramm.
Ich erkenne tatsächlich Dalia, die Arm in Arm mit dem Osterhasen tanzt.
Ich schlucke leer.
Habe ich überhaupt das Recht.. eifersüchtig zu sein?

„Willst du das?”, hackt er nach. „Nein”, sage ich leise und fixiert die Abbildung.
„Aber ich habe kein Recht irgendetwas zu sagen.. er hat sich während all dem, gut um sie gekümmert”, flüstere ich leise.

Dalia's Sicht:

Eng aneinander tanzen wir zum langsamen Lied. Der Osterhase sieht mir tief in die Augen. Und irgendwie habe ich das Gefühl, von Unwohlsein in mir. Er ist nett und alles.. aber vielleicht doch etwas zu nahe an mir. Glücklicherweise endet der Song rasch
und ich kann wieder Abstand zwischen uns bringen. „Irgendwie checke ich das nicht so ganz”, sagt Costanza neben mir. „Mal hat er eine silbernesträhne, mal eine schwarze und jetzt.. blau?”, fragt sie und nippt an ihrem alkoholfreien Drink.
Osterhase mustert sie nur.

Zum Glück habe ich mit Julien bereits den halben Abend vertrödelt, das heisst, er ist bald zu Ende.
„Julien und Dalia, holt ihr bitte das Mikrofon in der Abstellkammer?”, fragt wieder Herr Akeret. Kann er das eigentlich nicht selbst?
„Okay, Herr Akeret”, sage ich zustimmend, auch wenn ich finde, dass wir beide langsam seine persönliche Handlanger werden.
Ich und Osterhase begeben uns also in die Gänge. In der Abstellkammer bekomme ich so andere Erinnerungen.
Nämlich unser erster, offizieller Kuss.
Ich öffne die Tür der Abstellkammer und trete ein. Osterhase hinter mir. Im Regal erkenne ich das kabellose Mikrofon.
Gerade als ich es ergreifen will, spüre ich seine Brust an meinem Rücken.
Damit halte ich in meiner Bewegung inne.
Ich mag nicht so recht, was jetzt passieren könnte. „Osterhase”, sage ich leise. „Ich weiss, das ist nicht der passende Zeitpunkt aber..”, sagt er leise in mein Ohr und dreht mich an der Taille mit Schwung um.
Vorsichtig werde ich gegen die Wand gedrückt..
„du bist atemberaubend”, sagt er leise und mustert mein ganzes Gesicht.

„Seit du an jenem Tag mit mir Mario Kart gespielt hast, freiwillig, hast du mich fasziniert”, sagt er und mustert mich weiterhin. Stumm sehe ich ihm nur in die Augen. „Und glaub mir, mit mir will keiner freiwillig Mario Kart spielen”, sagt er weiter und streicht mir plötzlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Ich will gerade etwas sagen, doch er drückt seinen Zeigefinger gegen meine Lippen.
„Ich verstehe vollkommen, dass du die Zahnfee liebst”, sagt er und sieht von meinen Lippen auf. „Ich werde auf keinen Fall versuchen, einen Keil zwischen euch zu treiben”, sagt er weiter. Beeindruckt sehe ich ihm weiter in die Augen. „Und auch wenn ich nicht dein Geliebter sein kann,  lass mich wenigstens der eine Freund sein, der immer an deiner Seite ist”
Er beeindruckt mich immer mehr, und da merkt man auch, wie reif er eigentlich ist.
„Aber bevor ich das tun kann...”, sagt er plötzlich. Ich mag dieses 'aber' nicht.
Sein Gesicht näher sich bedrohlich dem meinen. „gewähre mir nur diesen einen Kuss..”, flüstert er leise.. und bevor ich irgendetwas erwidern kann, drückt er seine Lippen gegen die meinen..

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Lasst uns doch ehrlich sein, irgendwie hatte Osterhase schon immer eine Schwäche für Dalia :D
Wie sieht's bei euch aus, habt ihr schon Sommerferien? :D
Hier in der Schweiz, habe wir schon seit Donnerstag Ferien :)

LG. DaliaCool ✨

𝑫𝒊𝒆 𝒁𝒂𝒉𝒏𝒇𝒆𝒆 ☠︎︎     Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt