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Dalia's Sicht:

„Dalia, es läutet an der Tür!”, ruft meine Mutter aus der Küche.
„Ja ja, moment!”, rufe ich schon jetzt müde.
Ich habe circa hundert mal hin und her gemacht un mit meinem verheilenden Fuss, ist das nicht gerade das beste.
Endlich schaffe ich es, die Tür zu öffnen.
Julien!
Sein schwarzes Hemd definiert seine Muskeln. Ein Lächeln breitet sich über meinem Gesicht aus. „Alles gute zum Geburtstag, meine kleine”, sagt er lächelnd und ich lasse ihn eintreten.
In der Hand, hält er einen grossen Strauss Rosen, in der anderen Hand ein Päckchen.  „Wow Ju.. dankeschön”, sage ich glücklich.
„Wofür denn?”, fragt er. Die Geschenke stelle ich kurz ab. Die Zahnfee sieht sich kurz um, als er mich dann rasch an sich zieht und leidenschaftlich küsst.. und wie er mich küsst. Wir haben uns nur einen Tag nicht gesehen! Schwerenherzens muss ich mich lösen. „Da hinten sind meine ganzen Verwandten, wenn sie uns so knutschen sehen dann-”, doch ich werde von einem weiteren klingeln unterbrochen. Ich fürchte, dass ist Giuseppe.
Zögernd löse ich mich von Julien und öffne  die Tür.
„Alles gute zum Geburtstag, bella!”, sagt er lächelnd und umarmt mich.
Ich winde mich aus dieser Umarmung.
Julien lehnt sich nach hinten gegen die Wand.
„Danke, Giuseppe”, sage ich und nehme ein Päckchen seiner Seits an.
„Wenn das mal nicht der Freu-”, doch ich klatsche meine Hand gegen seinen Mund.
Er redet eh immer viel zu laut.

„Er ist nicht mein Freund”, sage ich ernst. Woraufhin Julien seinen Kiefer anspannt. Ich weiss ja dass er nicht einverstanden ist damit.
„Aber das sagtest du doch letztes mal”, sagt er verwirrt. „Das war nur um vor dir zu fliehen”, sage ich offen.
Der schwarzhaarige beginnt zu grinsen, als er mich an der Taille zu sich zieht. „Du warst schon immer, zu intelligent für meinen Geschmack”
Ich winde mich wieder einmal aus seinem Griff heraus.
„Ich stelle dich den anderen vor”, sage ich lächelnd zur Zahnfee, der Giuseppe gefährlich mustert. Er nickt und so begleitet er mich ins Wohnzimmer.

-Etwas später-

Nach unzähligen Begrüssungen und Vorstellungen, kommen wir beide mal zum stehen.
„Er ist aber ein sehr hübscher Mann”, sagt meine Grossmutter lächelnd und zieht ihn an den Backen. So wie man es eben in Italien macht.
„Quanti anni ha?”, fragt sie. Sie will wissen, wie alt er ist. „19”, kommt plötzlich von Julien. Erstaunt sehe ich zu ihm. Er hat das verstanden?
„Ich verstehe etwas italienisch”, sagt er und verschränkt die Arme.
„Er ist nur wenig älter als du”, sagt mein Grossmutter und grinst. Super. In ihrem Kopf sind wir bereits ein verheiratetes Paar.
Grossvater gesellt sich zu uns, mit ein paar Fotos. „Sieh mal, ich habe hier Bilder von deinem Opa und mir”, sagt er lächelnd.
Stimmt, Julien meinte, es sei sein Grossvater, der ihm ähnelt. Als ich auch auf die Bilder blicke, halte ich inne. Moment mal.
Das IST Julien! Die Frisur war leicht anders, eher nach hinten gekämmt. Aber dennoch erkenne ich die silberne Haarsträhne Kilometer weit weg!
Auf einem Foto, sitzen beide zusammen an einem Tisch und spielen Karten. Selbst Julien, scheint ganz erstaunt zu sein.
Erschrocken sehe ich also zu ihm.
„Es tut mir leid, dass er leider nicht mehr hier ist. Sonst hätte ich ihn irgendwann mitgebracht”, sagt er und sieht dann zu mir. Opa nickt und legt die Bilder zur Seite. Wir gehen etwas abseits der ganzen Menschenmasse.
„Das bist du?!”, frage ich leise und erstaunt zugleich.

Er sieht mich einen Moment an, eher er nickt. „Also wenn wir jetzt nicht für einander bestimmt sind..”, sage ich und verschränke die Arme.
„Wo ist das Geburtstagskind?”, ruft Giuseppe und wirft mich plötzlich über seine Schulter. Was hat er denn schon wieder vor?
Ich werde direkt in die Küche gebracht.

-Eine Stunde später-

Nach etlichen Anrufe von Verwandten, kann ich endlich wieder ins Wohnzimmer.
Eher ich schon vor meinem Cousin stehen bleibe. Dieser grinst breit. Warum grinst er so?
„Warum dieses grinsen, Tobi?”, frage ich den siebzehn jährigen. Er deutet zu Julien, der dich gerade mit meinen Grossvater unterhält. „Julien, richtig?”, fragt er aufgeregt und sieht zu ihm. Ich nicke. Irgendwie will ich gar nicht wissen, was jetzt kommt. „Er ist so hot!”, sagt Tobi und wird ganz rot im Gesicht. Meine Augen weiten sich. Hat er nicht mal erzählt, dass er Gay ist? Ich war mir damals nicht sicher, ob er ernst macht oder seine Aussage nur Spass war.
Zahnfee's Augen kreuzen sich mit meinen.
„Oh, er sieht genau hier her!”, sagt er aufgeregt. Muss ich jetzt.. auf meinen Cousin eifersüchtig sein?
„Du musst ihn mir doch vorstellen!”, sagt er mit strahlenden Augen. „Besser nicht”, sage ich traumatisiert. Doch plötzlich, zieht er mich mit sich. „Ich kann dir auf jeden Fall sagen, dass er nicht Schwul ist!”, sage ich leise zu ihm, während er mich mit zu Ju schleift. „Keine Sorge, ich mache ihn noch Schwul!”, grinst er. „Hi!”, sagt er zuckersüss zu Julien. Der eben genannte sieht kurz verwirrt zu mir.
„Also Julien, das ist Tobi, mein Cousin. Tobi, das ist Julien, ein guter Freund von mir”, sage ich rasch. „Freut mich dich kennenzulernen”, sagt Tobi deutlich angetan von Ju. Sie schütteln sich die Hände. „Die Freude liegt ganz meiner Seite”, sagt Julien kühl. Sein Blick gelangt wieder zu mir. „Oh, ein Tattoo!”, sagt Tobi aufgeregt und zieht Zahnfee's Hand näher. Er meint den Drachen. „Soll dies einen Drachen symbolisieren?”, fragt er interessiert. Ju scheint dezent verwirrt und irgendwie angeekelt zu sein. Leicht muss ich grinsen. Es ist doch ganz lustig.
Als jedoch Giuseppe, aus dem nichts, seinen Arm um meine Schultern schlingt, ist es nicht mehr so lustig. Julien sieht direkt zu ihm, woraufhin Tobi sich nahe neben ihm stellt. Die Zahnfee ist so auf uns fokussiert, dass er Tobi ganz ausblendet.
Er sieht gar nicht erfreut aus.

𝑫𝒊𝒆 𝒁𝒂𝒉𝒏𝒇𝒆𝒆 ☠︎︎     Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt