Ich erschien mit Illirian und Luzifer direkt in Aedifex Thronsaal. ,,Was hat er hier zu suchen?! Warum bringst du Verbannte in meine Dimension mit?! Ich habe ihn nicht umsonst aus meinem Reich entfernt! Schaff ihn mir aus den Augen oder ich schmeiße ihn nochmal raus!" legte Aedifex auch gleich los und mein Blick wurde finster. ,,Halt den Mund! Du wirst meine Gäste nicht rauswerfen! Wenn du es auch nur versuchst, Junge, werde ich dich persönlich übers Knie legen und dich wie den ungezogene Bengel bestrafen, als den du dich aufzuführen meinst! Vielleicht sollte ich dich mal exmittieren, deiner Meinung nach scheint das ja eine angemessene Reaktion bei schlechter Laune zu sein!" herrschte ich ihn an und unter meinem wütenden Blick wurde er kleiner. ,,Aber ich will nicht mit ihm in einem Raum sein! Er hat alle gegen mich aufgebracht und auch noch gegen mich gekämpft!" jammerte er. ,,Verhalte dich ruhig weiter wie ein Fünfjähriger, Aedifex, dann werde ich dich zum schämen in die Ecke stellen. So wie man es mit ungezogenen kleinen Kindern tut. Und lass mich dir versichern, du wirst dort nicht eher wegkommen, als ich dich gehen lassen, da bringt dir all deine göttliche Macht nichts." gab ich kühl zurück und er sah beleidigt weg, um dann finster zu mir zu sehen, als ihm bewusst wurde, dass kindisches Schmollen auch dem Verhalten eines Fünfjährigen zuzuordnen war. ,,Wenn du dann mit deiner Trotzphase durch bist, können wir uns ja endlich wie Erwachsene unterhalten." nickte ich ruhig, woraufhin sein Blick finsterer wurde, er jedoch nichts mehr sagte. ,,Also denn, Illirian, du wolltest mit den Bengel sprechen." winkte ich Illirian heran. ,,Und wer ist dieser "Gast" von dir?" fragte er missmutig. ,,Illirian Morgenstern, der Gefährte deines Sohnes. Aber sei gewarnt, er ist auch mein Sohn." stellte ich den Dämonengewandelten vor. ,,Dein Sohn?!" rief er entgeistert und starrte mich groß an. ,,Nicht in dem Sinne, sie hat mich aufgenommen und bei sich großgezogen. Deswegen ist sie meine Mutter und ich ihr Sohn, auch wenn wir nicht blutsverwandt sind." beschwichtigte Illirian sofort. ,,Was dich nicht weniger zu meinem Sohn macht." fügte ich hinzu und kassierte deswegen einen leicht verzweifelten Blick von Illirian. ,,Toll, einem fremden Kind konnte sie also eine Mutter sein!" knurrte er bitter. ,,Du warst nie ein Kind und hast auch nie eine Mutter gebraucht. Menschen dagegen werden so geboren und ich habe ihn vor den Machenschaften von Moiras voriger Inkarnation bewahrt, deswegen habe ich ihn als meinen Sohn aufgenommen. Ich war alles, was er noch hatte und das einzige, was ihn vor einem schrecklich grausamen Schicksal bewahrte. Also spar dir deine falsche Eifersucht!" stellte ich klar. ,,Du wolltest mich nur nicht großziehen, weder mich noch Deva, sonst hättest du uns als Kinder und nicht als vollständig entwickelte Erwachsene geschaffen! Deine Doppelmoral kotzt mich sowas von an!" warf er wütend vor. ,,Ich hatte keine verdammte Wahl, ihr musstet so geschaffen werden! Es war so vorherbestimmt, das kann ich nicht einfach nach eigenem Gutdünken ändern!" verteidigte ich mich gereizt. ,,ACH, HAST DU ES ETWA MAL WIEDER GESEHEN?!" knallte er mir vor Latz. ,,JA VERDAMMTE AXT!" giftete ich lautstark zurück. ,,Du und deine verdammte Zukunftseherei! Wie ich das hasse! Selbst wenn du es gesehen hast, andere Mütter hätten alles getan, um für ihre Kinder da zu sein! Du nicht, kein normaler Mensch ist so kaltblütig wie du und überlässt seine Kinder einfach sich selbst! Du bist eine verdammte Rabenmutter und das kannst du auch mit deiner Zukunftsseherei nicht leugnen!" brüllte er mir entgegen. ,,Ich kann nicht aus Egoismus das Raum-Zeit-Gefüge gefährden, Aedifex." gab ich ruhig zurück. ,,Es ist nicht ihre Schuld, wirklich nicht. Sie ist in der Zeit gereist, wäre sie das nicht, würde nichts existieren. Sie musste sich von ihrer Schöpfung fernhalten, um das nicht zu gefährden, weil sie in die Vergangenheit reiste und daher wusste sie auch, dass ihr erwachsen geschaffen wurdet, es war für sie bereits so geschehen bevor sie es tat." mischte sich Illirian ein. ,,Also hat meine Tochter geplaudert. Das sollte geheim bleiben und ich habe es ihr auch nur der Zusammenhänge wegen erzählt, sonst wäre es unlogisch gewesen. Wäre ich nicht gezwungen gewesen, ihr die Wahrheit zu sagen, hätte ich das niemals preisgegeben... offensichtlich wäre das auch die bessere Idee gewesen..." seufzte ich resigniert. ,,Wieso musste Deva es wissen? Und seit wann nennst du sie Tochter?" fragte Fex irritiert. ,,Sie meint Ira." gab Illirian leise zu. ,,Wer ist das wieder?" fragte er resigniert. ,,Deine Nachkommin, das personifizierte Schicksal. Ich sagte doch, ich würde mich um ihre Erziehung und alles kümmern, weil ich sie tötete. Ich sagte ihr eigentlich, dass ich nicht ihre Mutter bin, aber sie bestand darauf, mich so zu nennen. Da ich ihre Großmutter bin und sie es, im Gegensatz zu dir, so meint, ließ ich sie und ziehe sie als meine Tochter groß. Sie weiß allerdings, dass du ihr Vater bist. Dass ich ihr die Wahrheit über ihr vergangenes Ich erzählen auch ihre Identität klarstellen musste, war der Grund, warum ich ihr von der Zeitreise erzählte. Ohne die Hintergründe zu erfahren hätte sie das als sie Siebenjährige nicht verstehen können. So habe ich ihr das ganze also aus meiner Sicht erzählt, nur so machte es Sinn, ich kannte die Geschehnisse ja nicht aus ihrer Sicht. Dass ich nicht ihre wirkliche Mutter bin, habe ich ihr allerdings von Anfang an gesagt, sie wusste es immer. Jedenfalls nenne ich Moira meine Tochter und sie mich ihre Mutter, was den Umständen geschuldet ist." klärte ich ihn auf.
,,Und sie hat es weitererzählt." grinste er schadenfroh. ,,Illirian ist ihr Pate und sie betrachtet ihn nicht nur als Onkel, beziehungsweise großen Bruder, sondern auch als einen ihrer besten Freunde. Es wundert mich nicht wirklich, dass sie es ihm erzählt. Aber wahrscheinlich hat sie dabei zu erwähnen vergessen, dass das geheim ist." gab ich finster zurück. ,,Hat sie nicht und sie hat es nichtmal Luzifer erzählt. Aber ich lasse nicht zu, dass du wegen deiner Geheimniskrämerei als schlechte Mutter denunziert wirst! Wenn es dir möglich gewesen wäre, hättest du ihn und seine Zwillingsschwester so liebevoll wie mich und Moira großgezogen!" stellte er klar. ,,Das hat sie dir als auch gesagt... dann hat sie dir wohl alles erzählt..." resignierte ich. Ich mochte es, wenn meine Geheimnisse geheim blieben... und hasste es, wenn sie bekannt wurden... Denn das ging ja wohl nur mich etwas an! ,,Nein, hat sie nicht, aber ich wusste das immer. Und du hast das gerade bestätigt." strahlte er mich unschuldig an und ich seufzte, ehe ich ihm durch die Haare wuschelte. ,,Meine Frisur... ruiniert!" rief er gespielt verzweifelt und darüber musste ich dann doch schmunzeln, was ihn grinsen ließ. ,,Frecher Bengel..." murmelte ich und er lachte. ,,Hab dich auch lieb, Mama." gab er fröhlich zurück, was mich belustigt den Kopf schütteln ließ... diese Kinder... ,,Du hast... mich... uns also nicht als Ärgernis betrachtet? Du hasst uns nicht?" fragte Aedifex mich leise. ,,Natürlich nicht, auch ihr seid mein Sohn und meine Tochter... meine Kinder... Ich hätte euch liebend gerne, genau wie Illirian und Moira, in meiner Welt großgezogen... aber es sollte nicht sein... Und selbst wenn ich euch als Kinder hätte erschaffen können, ich hätte größtenteils abwesend sein müssen, um nichts zu verändern... So genau kannte ich die Vergangenheit ja auch nicht und selbst wenn, ich hätte mich trotzdem so weit wie möglich raushalten müssen... weil ich sonst ja vielleicht trotzdem etwas nicht mit den Gesetzen der Zeit vereinbares verändert hätte. Also hätte ich euch, wenn es nicht so vorgesehen gewesen wäre, von jemand anderem aufziehen lassen müssen... so wie es Ian bei Vi tat, als ich ihm seinen gerade erst wiedergeborenen Gefährten brachte." erklärte ich.
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Die Geschichte einer Reisenden
FantasyAuf Befehl ihrer verhassten Meisterin, die sie einst in ihre Dienste zwang, muss Zeraphinaeliara so vieles tun... auch Dinge, die sie absolut nicht tun will! Doch als sie dann einem Kind gegenüber steht, dem grausames Schicksal vorbestimmt ist, muss...