68. Warum Omnipräsenz keine Option ist

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,,Also, was gibt es neues?" fragte ich den vor pinker Farbe förmlich triefenen Dämon ganz geschäftig, so als wäre er gerade nicht von Kopf bis Fuß komplett pink und somit ziemlich lächerlich aussehend. Mit einem Handwink wollte er wohl die Farbe wegzaubern, doch diese wollte das wohl nicht, denn nun begann diese kontinuierlich durch sämtliche Schattierungen von Rosa und Lila zu wechseln, was noch viel grotesker und lustiger aussah, als das vorherige Pink... Ich jedoch behielt eisern meine ernste Miene bei, während Moira und Illirian im Hintergrund kicherten und Luzifer grinste, als hätte er seinen Untergebenen eingefärbt. ,,Ich habe hier die komplette Liste aller Namen, die etwas mit der Unterbringung der Calas auf Gemini und deren Aufnahme des Jungens. Ich habe die Namen danach geordnet, wie oft sie auftauchten, beginnend mit den am häufigsten erwähnten." erklärte der Dämon und gab mir eine ziemlich dicke sowie schwarz versiegelte Schriftrolle. ,,Danke." sagte ich und nahm die Schriftrolle an. Ich brach das Siegel, während Illirian und Luzifer sich neben mich stellten, so dass sie über meine Schulter mitlesen konnten. So entrollte ich die Schriftrolle und sah mir die Namen an, welche darauf geschrieben standen... und das waren nicht umbedingt wenige... 1. Rasim Proxima 2. Lyes Aquila 3. Tarek Minkar. Damit begann die Liste, aber sie reichte weit, fasste über hundert Namen... ,,Proxima wusste, dass sie grausam sein würden, diese Calas. Aber das wussten wir ja schon, denn er hat dich zu ihnen gesteckt, um eine Schachfigur im Kampf gegen den Blutprinzen und seine Mutter zu haben..." brachte ich alle auf den neusten Stand. ,,Richtig, wahrscheinlich wollte er mich die komplette Drecksarbeit machen lassen, um am Ende mit weißer Weste als Retter und Mentor des toten Helden da zu stehen." nickte Illirian. ,,Deswegen hat er seinen Mord an Medina Serpens wie einen Unfall beim Duell mit ihr aussehen lassen." fügte ich hinzu. ,,Der Bastard... was macht er jetzt und was hat er noch vor, wo ihm das gelungen zu sein scheint? Aber vor allem, was hat er noch alles getan?" fragte Illirian. ,,Du erinnerst dich an den Kitsune, der ihn vor Medina warnte?" fragte ich den Jungen. ,,Ja, wieso?" fragte er zurück. ,,Der Fuchsgeist ist nicht freiwillig bei ihm, denn unter normalen Umständen hätte er schon acht und nicht nur sieben Schwänze. Er hat ihn unter einem Sklavenfluch und er hat ihm wohl noch weiter verflucht, so dass er seinen Schwanz nicht nochmal spalten kann..." erklärte ich. ,,Damit er nicht zu mächtig wird und so den Fluch brechen könnte..." erkannte Illirian. ,,Genau mein denken." nickte ich. ,,Der Mann ist gefährlich... dennoch, du müsstest ihn doch mit einem Finger töten können, Zara." wandte sich Dantalion an mich. ,,Wenn es so einfach wäre, stünden wir nicht hier. Ich kann zwar so ziemlich alles und ja, manchmal bezeichne ich mich auch als allmächtig, im Vergleich zu den meisten anderen Lebewesen bin ich das ja auch... aber ganz so wörtlich ist das nicht zu nehmen. Ich meine, wenn ich so mächtig wäre, müsste ich wahrlich überall gleichzeitig sein können... theoretisch ist mir das zwar tatsächlich möglich, aber ich müsste dazu quasi ad infinitum Zeitreisen und das ununterbrochen, was zum einen eine Qual wäre und zum anderen möglicherweise das Raum-Zeit-Kontinuum in Stücke reißen könnte und wenn das nicht, dann das Schicksal. Eine solche Omnipräsenz ist keine Option." erklärte ich.

Die Geschichte einer ReisendenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt