43. Eishölle

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Wir erschienen beim letzten Göttling und dem einzigen, der keine eigene Dimension hatte... der Personifikation der Leere oder auch Machtlosigkeit. Inaniae Vacivitas, auch Ian genannt, war der Gefährte von Vi und Hekates zweiter Vater. Und da nichts nunmal nichts erschaffen konnte, waren wir nun wieder in Vis Dimension, die im Prinzip nichts als eine Eishölle war. Alles war hier aus Eis, sein Schloss, die Landschaft, sogar die Atmosphäre war eine Eisschicht und die Wolken waren ebenfalls aus Eis. Da diese Eiswolken nichts anderes konnten, als im vorbeiziehen Schnee mitzubringen, schneite es fast immer... und es war auch immer überall kalt. Es gab neben Vi und Ian, nur eine Wesensart, die Glaciem. Diese Wesen hatte Vi geschaffen und sie hatten theoretisch dieselbe Gestalt wie Menschen, nur bestanden sie aus Eis, das aber durch Magie so beweglich wie ein menschlicher Körper war. Sie ernährten sich von Schnee und lebten ewig, zumindest solange die Temperatur nicht über den Gefrierpunkt stieg, denn das tötete sie, da sie dann sofort zu einer Wasserpfütze schmolzen. Sie waren im Grunde intelligente Lebensformen und konnten auch sprechen, waren jedoch absolut unterwürfig und quasi geborene Diener. Das lag daran, dass sie von Vi eben nur geschaffen wurden, um ihm und Ian zu dienen. Ich billigte es, wenn auch nur äußerst wiederwillig, eben weil diese Wesen das dienen glücklich machte... In der Form gab es sie sowieso nur hier, auf der von Vi geschaffenen Eishölle, wie ich sie nannte. Nun, da er sie nie benannt hatte, konnte er da nicht viel dagegen sagen, weswegen sich der Name irgendwie eingebürgert hatte. Jetzt nannte jeder Vis Dimension Eishölle und irgendwann hatte er es aufgegeben, nannte seine Welt sogar selbst so. Der Phönix auf meiner Schulter aka Li zitterte und ich legte beiläufig einen Wärmeschild über den verwandelten Göttling.
So ging ich ein paar Schritte durch den Schnee, bis der Eispalast in Sichtweite war. Ich war zwar nicht besonders warm angezogen, aber als Göttlinge hatten wir mit Temperaturschwankungen eigentlich kein Problem, außer man verwandelte sich in etwas anders und damit meine nicht das herbeizaubern von zusätzlichen Körperteilen aus Magie wie die Flügel bei mir oder das überwerfen einer Illusion, sondern eine Transformation, also eine Veränderung des gesamten Körpers von einem in etwas ganz anderes. Dadurch, dass er sich in einen Phönix verwandelt hatte, hatte er natürlich auch dessen Schwächen bekommen, was hier eben auch die Kälteempfindlichkeit dieser Tiere beinhaltete...

Die Geschichte einer ReisendenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt